Kapitel 7

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Gemeinsam warteten wir also bis die Sonne unterging und wir uns zum Supermarkt schleichen konnten .

Samira

Darin. Meine Schwester. Sie wurde aus dieser Hölle befreit.
Einerseits bin ich glücklich darüber das sie sie mitgenommen haben, denn es war kein Leben für ein Kind, bei dieser lage in dem sich dieses Land befindet.
Aber andererseits vermisse ich sie und hoffe das es ihr wirklich gut geht. Ich versuche mich eher auf die Positiven Gedanken zu fixieren und die negativen zu verblenden aber ich kann sie nicht ausschalten so sehr ich es auch möchte. Mahir legt seine Hand an meine Schulter und ich schrecke auf. Anscheinend war ich in meine Gedanken zu tief versunken, das ich seine Präsenz garnicht wahr nahm.
" Wir sollten uns auf dem Weg machen." Sagte er und lächelte zaghaft. Zur Antwort nickte ich mit meinem Kopf und packte das nötigste ein. Mahir selber packte auch viel in seinem Rucksack ein und wir machten uns auf dem Weg ins Supermarkt, indem wo er mich rettete und wir uns zum ersten mal trafen. Ich Danke Gott das er mich mit ihm bekannt gemacht hatte. Wer hätte gedacht das wir zusammen aufbrechen um meine Schwester zu finden. Insgeheim verstehe ich nicht wieso er sich auf diese Gefahr einlässt nur um mir zu helfen, um meine Schwester zu finden. War er so gutmütig? Wollte er schon längst ins Ausland fliehen aber es zog sich hin nachdem er mich fand? Oder wollte er .... schnell schüttel ich meinen Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. Ich schäme mich. Nicht nur das ich damit Mahir direkt Beleidigt habe sondern das ich auch dreißt war so von ihm zu denken nach all dem was er für mich getan hat bzw. immer noch tut.

Wir machten uns auf dem Weg und waren froh das sie wieder anfingen zu rebellieren. Was für einen Sinn hat es, dieser Krieg? Wieso machen die das ? Die größte frage ist, wieso töten sie uns ? Kinder,Frauen, Männer und viele Ältere sind dadurch gestorben. Macht es etwa ihnen Spaß soviel Blut zu vergießen? Warum ? Im Quran steht klar und deutlich, daß nicht wir das Leben eines Menschen beenden dürfen sondern nur Er, der Barmherzige. Aber wenn sie so gläubig sind wieso tun sie das ? Wieso...

Langsam näherten wir uns unserem Ziel an und versuchten alles Mögliche in unsere Tasche zu stopfen. Mahir Checkte sogar die Kasse ab und nahm bisschen drauß. Vor dem Krieg wäre ich geschockt und hätte ihn wahrscheinlich sofort angezeigt und es dem Ladenbesitzer gemeldet, aber jetzt bin ich froh das er wirklich was gefunden hatte. " Allah sei dank."Er küsste ein Blatt Papier und ich versuchte mir mein Lachen zu verkneifen, was ich schaffte und wurde wieder ernst. Kurz hustete ich um das lachen zu umspielen und fragte wieso er das tat.
" Ich habe eine Landkarte gefunden, weißt du wie hilfreich das für uns sein kann?" Ich nickte eifrig mit dem Kopf und hätte die Landkarte jetzt auch gern geküsst.
Als wir schließlich fertig waren liefen wir solange bis die Schüsse aufhörten und zum Glück dauerte es wirklich 2-3 Stunden,anscheinend waren sie erschöpft .

Wir liefen schon seit 6
Stunden und langsam erhellte sich die Gegend.
Das war schlecht. Wir müssen irgendwie uns irgendwo verstecken den die Früh Rundgänge fingen bald an und wenn sie uns finden, dan sind wir so gut wie Tot.
" Dort ist mein altes Heim." Er zeigte mit seinen Finger auf ein Gebäude das schon zur Hälfte aus Trümmern bestand.
Ich:" Können wir uns dort verziehen?" Er dachte kurz nach aber Schüttelte den Kopf.
Mahir:" Keine so gute Idee, ich glaub sie würden da anfangen zu suchen,also nach Gruppen von Menschen die sich zusammengetan haben. Im schlimmsten Fall könnte diese Gruppe nur aus Kindern bestehen." Sagte er während er weiter lief. Je länger ich darüber nachdachte was den Kindern zugestoßen ist und noch was auf die zukommen könnte, fühlte ich mich schlecht und hätte anfangen können mich zu übergeben. Langsam näherten wir uns einem kleinen Dorf an. Man konnte es keinen Dorf mehr nennen es waren nur noch zertrümmerte Häuser zu sehen. Nur eines stand halbwegs fest auf dem Boden und ragte heraus. Mahir sah es auch und lief langsam auf das Haus zu. Als wir uns es annäherten gab er mir einen Zeichen da zu stehen. Ich runzelte die Stirn und wollte weiterlaufen aber er stoppte mich mit seiner Hand in dem er es fest auf meine Schulter legte. "Was ist los warum gehen wir nicht rein ?" Fragte ich verwirrt, dabei versuchte ich seine Hand wegzuschieben.
" Lass mich erst reingehen und nachschauen." sagte er bestimmerisch. Was soll das ?Da ich zu müde war um mit ihm zu diskutieren nickte ich nur und blieb stehen. Langsam tretete er ins Haus und schaute mich zum letzten mal an um sich zu vergewissern das ich auch je auf dem Fleck bleibe. Nach 10 min die mich so gequält haben da ich fast vor Erschöpfung auf dem Boden gefallen wäre, kam er hinaus und winkte mit dem Hand zu mir als Zeichen das ich kommen kann.
Auch ich tritt endlich in das Haus hinein und sah einen kleinen Jungen der in seiner Hand ein Baby hielt. Er schaute mich ängstlich an und hielt mit seinen kleinen Händen das Baby fester, aus Angst. Ich war so geschockt das ich erst 2-3 Minuten brauchte um zu realisieren was sich vor meinen Augen abspielte. Ein Baby, ein Junge das wahrscheinlich erst 9 Jahre alt war wie Darin stand vor meinen Augen. Wie? Wie haben Sie es geschafft das zu überleben. So klein so unschuldig, aber so allein und Unterdruck gesetzt indem alter. Ya Allah wann hört es endlich auf? Ich näherte mich ihnen an und merkte das er den griff um sein Geschwisterchen lockerte. Ihm traten die tränen in den Augen und ich streckte meine Arme aus um ihn zu Umarmen. Er zögerte aber kam schließlich mit dem Baby in dem Armen rennend zu mir und umarmte mich so gut wie es ging. Er fing an zu weinen und ich versuchte die tränen zu unterdrücken. Ich streichelte sanft seinen Rücken und gab ihm schließlich einen Kuss auf seinem Kopf. Er lächelte und ich erwiderte es. "Du bist nicht mehr allein, ich werde mich um euch kümmern, hab keine angst." Sagte ich mit sanfter stimme, er jedoch fing häftiger an zu weinen und umarmte mich nochmal. Ich will nicht wissen was er in seinem Alter alles erleben, zusehen und fühlen musste. Was er alles machen musste um zu überleben. Das ist nicht das Leben was ein Kind leben sollte. Das ist kein Leben für ein Kind, für niemanden.

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