~Er schloss seine Augen und grinste schadenfroh wobei ich mich versuchte immer noch aus seinen Griffen zu befreien, aber nach 10 min aufgab da ich auch müde wurde und schließlich in seinen Armen einschlief.~
Mahir
Ich bereue es kein bisschen mich als Samiras Mann ausgegeben zu haben . Also, ich meine , wenn sie es schon nicht leugnet , warum sollte ich es leugnen , oder ? Grinsend umarmte ich sie fester. Samira schlief ruhig und sah einfach nur ... Wie soll ich es sagen? Wunderbar aus . Oh Gott, wie kann man so hübsch sein? Sie übertrifft schon Angelina Jolie.
In den letzten Stunden habe ich darüber nachgedacht , was ich wirklich für Samira empfinde. Es war mehr als Freundschaft, was mir bewusst war, wenn ich nur daran denke wie schnell mein Herz schlägt in ihrer Gegenwart. Sogar jetzt droht es , aus meiner Brust hinaus zu springen. Aber ob es wirklich die Liebe war? Ich wusste nicht ,was Liebe wirklich ist, da ich noch nie wirklich verliebt war. Eine richtige Beziehung hatte ich auch nie.
Einmal hatte ich nur eine Beziehung , die ich nicht wirklich ernst meinte , mit 14 im Waisenhaus. Eigentlich wollte ich nur mal eine Freundin haben, mehr nicht . Ich habe sogar schon ihren Namen vergessen.Aber Liebe war es nie. Ich dachte nach , wie man sich denn fühlt ,wenn man verliebt ist. Herzklopfen, Sehnsucht nach dieser Person , alles stimmte . Bis auf die Eifersucht. Auf Tarek konnte ich ja nicht wirklich eifersüchtig werden und ich konnte mir nicht wirklich vorstellen , wie es wäre , wenn Samira einen Anderen lieben würde. Naja, das war so bis dieser Halid kam. Selbst wenn ich jetzt an ihn denke, könnte ich ihn erwürgen. Er hat Samira einfach mit seinen Blicken ausgezogen dieser Bastard !
Gutaussehend ist er auch nicht. Ich meine, ich bin einfach viel besser . Und wie er noch dachte, dass er eine Chance bei Samira hat! Diese Hoffnung sah man schon in seinen Augen. Bastard . So ein Idiot !
Das , was mich noch stört ist, dass Samira ihr Kopftuch nicht mehr an hat! So sollte nur ich sie sehen! Es macht einen so krass wütend zu wissen, dass ich nicht mehr der einzige bin, der weiß wie sie ohne Kopftuch aussieht . Ich könnte vor Wut gerade die Wand einschlagen! Dazu müssen wir ja diesen Halid noch bestimmt mitnehmen ! Grimmig sah ich zur Wand . Ich hasse ihn.
Samira fing an etwas zu murmeln , weshalb ich zu ihr sah. Ihre Stirn war gerunzelt und sie schien ängstlich zu sein. Träumt sie wieder schlecht ? Ich umarmte sie ganz fest und gab ihr einen Kuss auf ihre Wange, welche so einen süßen Rotton bekommt, wenn sie sich schämt. Sie beruhigte sich wieder und auf einmal war auch meine Wut verschwunden. Ihre Nähe ist so beruhigend. Oh Gott, ich glaube ich liebe sie .
Aber liebt sie mich? Sie wird wegen mir rot und manchmal ist sie einfach so schüchtern, dass sie kein Ton mehr raus bekommt. Ich sehe es an ihren Blicken, dass sie etwas für mich empfindet, oder täusche ich mich?
Meine Gedanken hielten mich fast die ganze Nacht wach , sodass ich am nächsten Morgen immer noch krass müde war. Kommt davon, wenn man die ganze Nacht an etwas , oder besser gesagt jemanden, denkt.
"Mahir , steh auf und lass mich endlich los!", beschwerte sich Samira, welche ich immer noch fest umarmte. "Sei still!", murmelte ich mit meiner rauen , müden Stimme und zog sie noch näher an mich. Ich kann nicht mal meine Augen öffnen. "D-Du bist so ein Idiot!", schrie sie mich an und zappelte rum, "Steh verdammt noch mal auf!" Ich ignorierte sie und versuchte weiter zu schlafen, was mir leider nicht gelang . Sie warf mir Schimpfwörter an den Kopf, was wirklich süß war und ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. "Samira?", fragte ich. "Was ?!", gab sie wütend zurück. "Sei leise , ich will schlafen.", meinte ich und kuschelte mich weiterhin an sie . "Du bist so ein A-" "Wow, Ehestreit oder wie?", fragte Halid, der auf einmal das Zimmer betrat . Sofort stieg die Wut in mir . Hat ihm niemand gesagt, dass man nicht einfach so in das Schlafzimmer eines Ehepaares platzt? Langsam öffnete ich meine Augen und sah zu diesem Opfer, der an der Tür stand . "Verpiss dich , Junge , verpiss dich!", dachte ich mir. "Was willst du?" , fragte ich ihn stattdessen grimmig , worauf Samira mich schockiert ansah. "Ich wollte euch nur aufwecken, da gleich das Frühstück fertig ist.", antwortete er ruhig. "Du hast Frühstück für uns gemacht?", fragte Samira überrascht, was mich wütend machte. Was ist schon dabei? Ich kann auch Frühstück machen! Und zwar tausendmal besser als dieser Typ. Halid nickte und lächelte Samira warm an. Wenn ich dem nicht gleich eine Faust ins Gesicht - ok ok . Beruhige dich, Mahir, beruhige dich . Ich atmete tief ein und aus , um mich zu beruhigen, da ich sonst Halid wirklich noch angreifen würde.
"Wir sind zwei Zimmer nebenan , kommt wenn ihr bereit seid.", fügte er noch hinzu."Kommt , wenn ihr bereit seid!", sprach ich mit seiner hässlichen Stimme ihm nach , als er weg war , worauf ich wütende Blicke von Samira erntete, die sich schnell aus meinen Armen befreite . "Warum bist du so unhöflich ?", fragte sie mich verwirrt und sah mir mit verschränkten Armen in die Augen . Ich brach den Blickkontakt ab und antwortete : "Ich kann ihn nun mal nicht ausstehen!" "Du kennst ihn nicht mal! Was ist los mit dir Mahir?" , entgegnete sie .
Was mit mir los ist? Verdammt, diese Wut kontrolliert mich ! Wie dieser Typ sie ansieht und noch anlächelt ! Oh Gott, ich kann ihn nicht ausstehen !
"Er hätte sonst was machen können, wenn ich nicht bei dir wäre!", antwortete ich . "Bitte was?!", fragte Samira aufgebracht, "Weißt du , mit was du ihn gerade beschuldigst? Er ist bestimmt nicht wie diese Männer , die hier den Krieg ausgelöst haben! Halid wirkt ganz nett und die Kinder mögen ihn auch, also kann er doch nicht böse sein. Du solltest aufhören ihn so zu verurteilen . Du übertreibst doch!"
Und jetzt nimmt sie ihn noch in Schutz! Was soll das ?
Wir aßen alle ein bisschen und da unser Vorrat schon knapp war, schlug Halid vor , dass wir Essen holen können , da ein fast zerstörter Supermarkt in der Nähe ist , worin man noch Essbares finden kann. Samira war sofort einverstanden, worauf ich genervt meine Augen verdrehte.
Wir beschlossen die Kinder hier zu lassen und uns zu dritt auf den Weg zu machen.
Ich lief in der Mitte und Halid und Samira jeweils neben mir . Währenddessen baute Halid ein Gespräch zu uns - oder besser gesagt zu Samira - auf . Die beiden redeten freundlich miteinander und ich war einfach nur still und versuchte mich davon abzuhalten Halid den Kopf abzureißen.Er
Soll
Sich
Fern
Von
Vergebenen
Frauen
Halten
!"Wie habt ihr zwei euch eigentlich kennen gelernt ?", fragte Halid dann. Die Erinnerungen an den Abend, wo ich Samira zum ersten Mal traf, spielten sich in meinem Kopf ab. Wie froh ich doch bin, dass ich noch rechtzeitig kam und sie vor diesem Mann retten konnte!
"Ehm...", sagte Samira und sah auf den Boden. "Im Supermarkt.", antwortete ich ehrlich mit einer monotonen Stimme. "Was ist denn dann passiert ?", fragte Halid interessiert und lächelte mich warm an. "Nun ja...", meinte ich und kratze mich am Hinterkopf. Samira sah mich schockiert an und befahl mir mit ihren Blicken leise zu sein. Fragend sah Halid mich an.
Mann , ist er neugierig.
"Also es war halt so, dass ..." - Samira unterbrach mich . "Ich habe ihn darum gebeten mir etwas von ganz oben auf dem Regal zu geben, da ich nicht ran kam." Ich grinste und beschloss diese tolle erfundene Geschichte weiter zu erzählen . "Genau.", fing ich an, "Und genau in dem Moment hatte ich plötzlich dieses komische Gefühl." Halid nickte. "Dann habe ich sie irgendwann wieder getroffen und sie angesprochen. Nun ja, Samira war halt eher schüchtern , was man ja auch verstehen kann. Nicht jeden Tag wird man von so einem gutaussehendem Mann angesprochen, nicht wahr , Baby ?", fuhr ich fort und sah Samira zwinkernd an, worauf ich wütende Blicke von ihr erntete. "Du bist so eingebildet !", sagte Samira, worauf ich lachte. "Du denkst doch dasselbe , gib es zu.", meinte ich. Kurz darauf färbten sich ihre Wangen wieder rot. "Ihr beide seid echt süß zusammen.", meinte Halid und lachte leicht, "Man merkt , dass ihr euch wirklich liebt." Ich sah verlegen auf den Boden . "Hmm, ich würde alles für sie tun.", sagte ich aus Versehen laut.
Es war immerhin die Wahrheit. Ich habe mich wirklich in Samira verliebt.Nach einer Weile waren wir dann auch endlich angekommen bei diesem Supermarkt. Ehrlich gesagt, wäre ich selbst nie darauf gekommen , dass es hier noch etwas zum Essen geben soll. Es sah echt zu zerstört aus, weshalb ich eher skeptisch hineinging. "Hier hinten sollte noch Dosenfutter sein.", erklärte Halid und wir liefen ihm hinterher.
Hoffentlich wird nichts Schlechtes mehr passieren bis wir endlich im Ausland sind.
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Unsere Geschichte
AdventureKlappentext: Was würdest du tun, wenn du allein auf den Straßen von Damaskus, mit deiner Schwester, mitten im Krieg leben würdest? Versuchen würdest Tag zu Tag zu überleben, nach Nahrung zu suchen und nicht dabei erschossen oder versklavt zu werden...