Kapitel 9

50 5 1
                                    

"Meine Schwester hieß auch Samira.", murmelte er. Ich empfand Mitleid für ihn. Wie soll dieses Kind mit dieser Situation nur klar kommen?

Samira

Na toll. Es muss auch immer wieder mich treffen. Hätten die Eltern keinen anderen Namen nehmen können? Anscheinend nicht...
Ich schaute ihn an und lächelte aufmunternd. Das gerade eben war mir sowas von peinlich, aber zum Glück ergriff Mahir das Wort sonst hätte ich wirklich nicht gewusst wie ich ihm das erklären sollte. Mahir schaute sich in der Gegend um das Baby zu vergraben. Nach 1 Stunde kam er mit einer dreckigen, verrosteten Schaufel wieder um uns  zu holen. Ich wickelte seine Schwester in einem meiner Kopftücher ein und wollte rausgehen, bis mich eine kleine Hand davon abhielt. "Ich will sie tragen" Sagte er fest entschlossen. Es dauerte paar Minuten bis ich verstand was er von sich gab. So klein, aber so mutig. Ich übergab ihm seine Schwester und wir liefen Mahir hinterher. Wir kamen an einer schon vor geschaufelten stelle an und schwiegen. Keiner wusste wirklich was er sagen sollte. Tarek legte seine kleine Schwester in die Grube und nahm die Schaufel von Mahirs hand. Mahir überforderte die Situation, man sah es ihm an. Nicht nur ihn sondern mich überforderte die Situation auch. Dieses Kind verhielt sich wie ein erschwachsener. Wir sahen ihm schweigend zu, bis er fertig war und beteten alle zusammen. Tarek kniete sich wieder nieder und umarmte den kleinen Grab. Stunden vergingen, die Gegend verdunkelte sich wieder langsam.

Wie auf Zeitpunkt stand Tarek auf und lief vor ohne uns anzuschauen bis wir Zuhause ankamen, beziehungsweise Tareks Zuhause. Wir hatten den ganzen Tag nicht wirklich gegessen, also beschloss ich eine Dose aus meiner Tasche zu nehmen und es Mahir zu geben damit er es öffnete. Ich gab jedem einen kochlöffel die ich noch von Mahirs zuhause mitnahm und stellte die Dose in die Mitte. Nach dem Essen schauten wir uns nach einem geeigneten Schlaf platz für Mahir aber fanden nichts. Schließlich nahm ich meine Tasche, leerte sie und stopfte die fetzen eines Kissens hinein. Eine Decke hatten wir auch gefunden, beziehungsweise ich hatte sie gefunden und war wirklich stolz auf mich woraufhin Mahir mich mal wieder  aus lachte. Seitdem redete ich den ganzen Abend nicht mehr mit ihm und ging mit Tarek ins Schlafzimmer, als ich merkte wie er sich schwer zurückhielt nicht einzuschlafen. Ich spielte mit seinen Haaren, streichelte seinen Gesicht und sang ihm ein Schlaflied. Es dauerte nicht 5 Minuten und er schlief fest geklammert an mich, lächelnd ein. Auch mich überkam die Müdigkeit und ich wehrte mich nicht dagegen.

In der Nacht schreckte ich auf,weil ich plötzlich schreie hörte. Wer war das ? Was ist hier los? Ich blickte mich umher und sah wie Tarek weinte und seine Seele aus dem Leib schrie. Gleich darauf wachte auch Mahir auf. Ich versuchte ihn aufzuwecken und mit einem Lauten Schrei, machte er seine Augen auf und setzte sich hin und fing an zu weinen. Es zerriss mich in tausend Stücke dieses Kind so leiden zu sehen. Ich drückte ihn so fest wie möglich an mich und Küsste sein Kopf. Dieses Kind brauchte diese Nähe. Ich schaukelte, mit ihm in meinem armen, hin und her bis er sich wieder beruhigte. Mahir schaute uns die ganze Zeit schweigend an, bis Tarek plötzlich eine ganz unerwartete frage stellte. "Können wir Bitte alle zusammen schlafen? Ich durfte immer in der Mitte schlafen, wenn ich Albträume hatte." Diese Frage kam sehr unerwartet. Sehr, sehr, sehr unerwartet. Ich spürte wie meine Wangen anfingen zu glühen und schielte zu Mahir rüber. Er schaute mich schon die ganze Zeit an und wartete auf die Antwort die ich ihm geben würde. Ich tue es nur für Tarek, ich tue es nur für Tarek! Sagte ich immer und immer wieder im Kopf. Es ist nur für eine Nacht. Also was soll schon passieren? Außerdem liegt er sowieso in der Mitte. Mahir schien sinnlich amüsiert, denn er grinste die ganze Zeit und wartete gespannt auf mein Antwort. Dieser Arsch.
Ich schaute zu Tarek rüber und sah wie seine Große Braunen Augen mich voller Erwartung anschauten. Nein, mit diesem Blick kriegt mich jedes Kind rum. Ich: "I-ich, ich ,also gut!" Sagte ich seufzend und Mahir grinste noch breiter. Ich werde ihm seinen Grinsen noch aus dem Gesicht schlagen.
Ich rückte näher zu Wand, damit wir auch reinpassten, obwohl das Bett groß genug für 3 Personen war. Je mehr Abstand, desto besser. Okay vielleicht übertrieb ich einbisschen. Ich spürte wie sich Mahir langsam aufs Bett nieder legte. Oh nein. Meine Wangen glühen wieder. Zum Glück ist es dunkel und er kann es nicht sehen. Tarek schien inzwischen eingeschlafen zu sein und im Zimmer hörte man das regelmäßige Atmen. Ein raues Lachen erklingte im Zimmer und ich drehte mich zu ihm um. Warum lacht er jetzt aufeinmal ? Ich:" Wieso lachst du?" Fragte ich genervt. Er grinste nur und drehte seinen Kopf zu mir rüber. Mahir:" Ich weiß nicht, mich amüsiert die ganze Situation in der wir jetzt sind." So ein Idiot. Ich:" Mal sehen was du morgen davon hältst wenn ich deine fresse poliere." Zischte ich leise. Mahir:" Hast du was gesagt?"
Ich:" Nö, hast du dir bestimmt eingebildet." Der Gedanke das ich ihn schlagen könnte machte mich Glücklich und zufrieden. Schließlich konnte ich auch nicht mehr aufhören zu grinsen. Er wird es büsen. Mahir machte seine Augen zu und ich beobachtete ihn.

Er sah fertig aus genauso wie ich, fertig mit der Welt einfach fertig mit allem. Es war schwer. Schwer die Wut die sich in einem staut wegzustecken. Jedesmal fragte ich mich wie das alles nur passieren konnte. Wir Menschen sind schlimmer. Wir sind die Gefährlichsten Lebewesen auf der Welt. Tiere töten nur um zu überleben. Wir töten aus purer lust. Wir haben keinen erbarmen und Schuldgefühle. Wir sind die waren Monster. Wir denken nur an uns selbst, schon von klein auf sind wir ein reines egoistisches Triebwesen. Bei einem stärker und beim anderen schwächer ausgeprägt, je nach Erziehung. Diese Gedanken Vorgänge machen mich kaputt und bereiten nur noch mehr Kopfschmerzen. Ich drehte mich wieder zur Wand rum und schloss meine Augen um wieder Kraft und Mut für die bevorstehende Tage zu sammeln. Es dauerte nicht lange und ich schlief auch ein.

Hey :) ich dachte mir das ich diesen Teil mal veröffentliche ohne Absprache mit S♡ ( Sry Bro :D   ) Wie schon davor gesagt hatte ich viel um die Ohren und wir konnten uns auch nicht aussprechen.
Aber jetzt wird es voran gehen,wenn soweit keine Komplikationen entstehen :)
Dieses Kapitel persönlich gefällt mir garnicht, aber ich hoffe das ihr wenigstens etwas gutes dran findet :D
Bis zum nächsten mal

M ♡ und   canimhikayeler

Unsere Geschichte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt