Kapitel 20 - Guten Appetit

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,,Ihr Soldier beschützt sie nicht, also kommen Sie einfach mit"

die Stimme von Underwood dringt mir ins Ohr. Sein Akzent ist nicht zu überhören. Ich schaue leicht zum Boden und da liegt er. Regungslos, aber wie. Man hat nicht einmal einen Schlag oder so gehört. Vielleicht ein giftiges Gas. OMG, ist er tot? Ich schlucke schwer. Doch entgegne ich selbstbewusst

,, Wieso? Denken Sie etwa ich könnte nicht allein auf mich aufpassen?!"

Er schaut etwas verdutzt und ich erkenne die leichte Verwirrung in seinen Augen. Diesen Moment nutzte ich und trete nach ihm. Mit einem lauten Rumsen fällt er auf den Boden und gegen den hinter ihm stehenden Stuhl. Ich höre drei Schüsse die hinter mir abgegeben werden, doch ich renne weg, in Richtung Haus. Er wird mir folgen, dass ist mir bewusst aber trotzdem renne ich. Das Haus liegt auf dem Berg, jedoch stehe ich ganz unten am Fuß des Berges. Oft sind wir den Weg hoch noch nicht gefahren, aber von den einigen Malen habe ich mir den Weg halbwegs gut gemerkt und da es sowieso nicht so viele Straßen gibt, sollte man den Weg wissen. Ich renne also los. Erst gerade aus, dann links. Einige Sträucher wachsen auf den Weg, als ich an ihnen vorbeirennen will schneide ich mich an ihren Dornen. Es sind also Rosen, ich hasse Rosen. Immer werden sie als wunderschöne Pflanzen angesehen, für Hochzeiten und besondere Anlässe genutzt. Doch sie haben Dornen und sie sind wie ein Mädchen, dass sich die ganze Zeit verstellt. Immer schön sein, dann aber doch mal zustechen.

An meiner linken Seite habe ich einige Kratzwunden, einige bluten auch noch. Der Schmerz ist erst gar nicht da, doch nach einigen Sekunden ist es nicht mehr aus zu halten. Ich bleibe stehen und stelle mich an den Rand hinter zwei dicke Bäume. Ihre Krone ragt weit über mich hinaus und ist sicher fünf bis sieben Meter breit. Ich höre das leise Herankommen eines Autos. Nun klammere ich mich um so mehr an den Baum. Doch ich habe Glück. Der Wagen fährt weiter und biegt nach links ab, ich muss nach rechts. Nachdem die Scheinwerfer komplett verschwunden sind komme ich aus meinem Versteck. Bevor ich anfange zu rennen schaue ich mich noch einmal ganz genau um.

Ich hätte es nicht gedacht, doch komme ich ohne ein weiteres an dem kleinen Holzhaus an. Nur, das Problem ist, dass Bucky den Schlüssel hat und das Haus abgeschlossen ist. Ich habe ihn einfach so zurück gelassen, es tut mir leid. Aber er hätte das Gleiche mit mir gemacht, hätte wahrscheinlich nicht einmal nach mir geschaut. Doch laufe ich zurück. Es ist immer noch dunkel, weshalb es nicht gerade leicht ist den Weg zurück zu finden. In der Ferne kann ich kleine Lichter sehen. Also heißt es wieder eine Viertelstunde nach unten laufen.

Der Wind ist angenehm kühl. Ich atme mehrere Male tief ein, aber generell ist die Luft hier viel frischer und angenehmer als in der Stadt.
Das Restaurant ist jetzt beleuchtet. Denn überall stehen Polizisten, aber wieso? Es konnte doch keiner mitbekommen haben was vorhin passiert ist. Ich tu so als würde ich nur jemand sein der schnell mal vorbei läuft, doch werde ich trotzdem von einem Polizist angesprochen.

,,Ähhmm"

macht dieser und räuspert sich einmal. Ich Dreh mich ruhig um und blicke in dunkelbraune Augen.

,,Ich habe keine Ahnung, was hier passiert ist, ich komme hier nur vorbei weil ... Naja"

fange ich an und versuche bedrückt zu wirken.

,,Mein Freund hat sich von mir getrennt und ich wohne ein paar Straßen weiter."

ich deute nach Norden in eine belichtete Straße.

,,Okay, dann tut es mir leid".

Was tut ihm leid? Dass sich mein "Freund" von mir getrennt hat? Doch dann spüre ich zwei feste Handgriffe um meine Handgelenke. Kurz darauf ein kühles Metall.

,,Ich-Ich habe doch gar nichts gemacht"

fange ich an aufgebracht zu reden. Ich drehe mein Kopf hin und her, damit es verwirrt rüber kommt.

,,Vielleicht ist es gar kein Zufall, dass sie hier lang kommen."

Sind die Worte des Mannes bevor er mich in Richtung Wagen bringt.

,,Was ist denn überhaupt passiert?!"

frage ich hektisch als sie mich ins Auto stecken.

,,Jemand wurde, vermutlich mit einem Gas vergiftet, aufgefunden. Er ist nicht tot."

Ich weiß nicht wieso aber es ist erleichternd dass Bucky noch lebt.

He's A Ghost: kenne deinen Feind (Winter Soldier FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt