Kapitel 13: Beorns Haus und weiteres...

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Kili meldete sich sofort, gemeinsam mit Bofur Nora die ersten Meilen zu tragen.

Wir packten unsere Sachen zusammen und verließen langsam in einer Art Zweierreihe unseren Rettungsplatz.

Mit bedrückter Stimmung reisten wir, keiner lachte, erzählte Geschichten oder sang.

So ging es dahin, durch Wald und Tal. Über Berg und durch geheime Stollen. Es begann langsam Abend zu werden. Die Sonne schenkte uns ihre letzten warmen Strahlen bevor sie hinter dem näher kommenden Gebirge verschwand.

2 Tage später

Das lange Wandern machte mich sehr müde und ich musste mich bemühen meine Augen offen zu halten. Um mich etwas abzulenken, warf ich einen Blick auf meine Cousine.

Sie lag still.
Zu still...

"Halt! Fili leg Nora auf den Boden, ich sie atmet nicht mehr!"
Panisch überprüfte ich ihren Pulsschlag.

Nichts. Ich konnte nichts spüren.

Sie war tot. Ich brach erschüttert in Tränen aus.

Die Hoffnung war um sonst gewesen. Ich sank über ihr zusammen und legte meine Hand in ihre. "Ich hab dich so lieb."

Mein Herz schien zu zerschmettern, es tat so weh sie verloren zu haben.

Fili legte mir tröstend seine Hand auf den Rücken. Traurig gesellten sich alle anderen Zwerge rund um Nora und sprachen im Chor irgendwelche Worte die ich nicht verstand. Es war ihre Art Abschieden zu nehmen.

Kili setzte sich erschrocken neben Nora.
Tränen liefen seine Wangen hinab als seine Hände sanft ihr kaltes Gesicht berührten.

Als wäre nicht alles schon schlimm genug, kamen aus dem Wald plötzlich wilde Laute. In der Dämmerung begann Blibos Waffe bläulich zu schimmern.
Orks! Nicht schon wieder.

So schnell es möglich war gruben wir Nora in den Waldboden und beschütteten sie mit weicher Erde.

Es fühlte sich so falsch an.

Die Zwerge sammelten Steine und legten sie in einem Kreis um ihr Grab. Ich band in großer Eile zwei Äste zu einem Kreuz zusammen und platzierte es daneben.

Fili und Kili warfen noch ein paar Blüten auf den Erdhügel und dann flohen wir schweren Herzens vor den sich nähernden Unruhestiftern.

Plötzlich hörten wir ein lautes heulen. Oder brüllen. Keine Ahnung, es war laut und ganz in unserer Nähe.

Was auch immer es war - es vertrieb die Orks!

Nun war es uns jedoch dicht auf den Fersen.

"Schnell, mir nach!"rief Gandalf eilig.

Wir erreichten das Ende des Waldes in dem wir uns befanden. Eine rießengroße Wiese, die von der untergehenden Sonne beschienen war, lag vor uns.

In der Ferne konnte man etwas erkennen...War das etwa ein Haus?

Meine Füße schmerzten schon unglaublich, doch stehen bleiben war wohl keine Möglichkeit...

Wir kamen der Hütte immer näher. Ich und Fili liefen ganz hinten und ich konnte das wütende Schnauben eines Tieres dicht hinter uns hören.

Die ersten waren schon in dem Haus und hielten uns die Tür weit auf. In letzter Sekunde sprangen auch ich und Fili in das große Haus und verriegelten die schwere Holztür. Mit einem lauten Krach donnerte das Tier mit voller Wucht dagegen.

Alle atmeten erleichtert aus.

Geschafft, hier waren wir erstmals sicher.

Und Nora lag noch da draußen, dachte ich traurig. Die Tränen standen mir noch immer in den Augen.

Als Fili das bemerkte zog er mich sofort an sich und streichelte beruhigend meinen Rücken.

"Was war das Gandalf und wem gehört dieses Haus?"fragte Kili außer Atem.
"Das dort draußen war Beorn. Er ist ein Hautwechsler. Einmal ist er ein wilder und riesiger Bär und dann wird er ein sehr großer stark behaarter Mann. Er ist unser Gastgeber, ich denke in seinem Haus sind wir heute Nacht sicher."

Niedergeschlagen machten es sich die Zwerge im Heu, das überall in dem Haus verteilt war, gemütlich.

Vereinzelt standen Rinder, Pferde, Ziegen und andere süße Tiere im Raum. Ich wollte mich gerade zu den anderen legen als Fili mein Handgelenk festhielt.

"Warte. Ich möchte dir etwas zeigen."sagte er und lächelt mich einfühlsam an.

In Beorns Haus führte eine breite Treppe hinauf in eine Art Dachboden. Er war nicht recht groß, aber doch ziemlich gemütlich.

Auch hier lag viel Heu und dicke Balken stützten das Dach. Eine kleine Luke war dort, durch die man den Himmel beobachten konnte.

"Sieh dir diesen Sonnenuntergang an!"sagte Fili und lugte fasziniert hinaus.

"Wow."erwiederte ich und stellte mich neben ihn.

Die Farben des Himmels spiegelten sich in seinen Augen und es entstand ein wunderbares Kunstwerk.

"Was siehst du mich denn so an?"

"Du bist so schön Fili, ich bewundere dich nur."sagte ich mit erröteten Wangen.

"Das denkst du wirklich?"fragte er ungläubig.

"Ja!" Ich nickte heftig.

"Normalerweise schwärmen alle nur von meinem Bruder."

Ich schüttelte einfach den Kopf und legte meine Hand an seinen Hals sodass er mich ansehen musste.

Seine Lippen formten sich zu einem breiten Lächeln als er sah dass ich es ernst meinte.

Ich zog ihn zu mir und legte meine Lippen auf seine. Ich liebte diesen Zwerg.

Seine Arme drückten mich ganz eng an ihn und er begann meinen Hals zu küssen.

Auf meinem ganzen Körper bildete sich eine Gänsehaut. Ich genoss jede einzelne Berührung von ihm.

Ich legte eine Hand sanft auf seine Brust während die andere irgendwo in den dunkelblonden Haaren versteckt war.

Unsere Küsse wurden immer leidenschaftlicher.

Er begann langsam die Knöpfe meiner Bluse zu öffnen.

Zärtlich ließ ich meine Finger über seine nackte Haut gleiten.

Er warf mir ein verschmitztes Lächeln zu und zog mich noch fester an sich.

Filis Lippen erreichten dann mein Schlüsselbein und er ließ mich schwach werden.

Wie in Zeitlupe sanken wir ins Heu und ließen kein Blatt mehr zwischen uns passen.

In Another WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt