Kapitel 7

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Nun stand ich da. Allein. Weinend. Im Regen. Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte, aber fürs Erste entschied ich mich dafür, zu warten bis der Regen schwächer geworden wäre um dann zu versuchen, mich zurechtzufinden. Als ich allerdings bemerkte, dass der Regen immer stärker und nicht mehr schwächer wurde, lief ich einfach planlos los. Ich wusste nicht wohin und vielleicht hätte ich mir einfach ein Taxi rufen sollen, doch daran dachte ich in diesem Moment nicht. Ich war froh, als ich merkte, dass meine Augen aufgehört hatten zu tränen. Dann hörte ich auf wie eine Wilde herumzurennen und setzte mich erst einmal auf eine Bank. Da saß ich nun. Schon wieder im Regen und allein. Doch plötzlich hörte ich eine mir bekannte Stimme. "Da bist du ja. Seit wir uns verloren haben, hab ich dich überall gesuch- Hast du geweint?" Tsubasa, der vorhin einfach verschwunden war, war nun erneut ganz plötzlich wieder da. "N-Nein. Sieht das so aus? Ich.... Ich hab mich nur ein bisschen verlaufen..." "Kein Wunder, wenn du einen so unachtsamen Begleiter wie mich bei dir hast. Ich wohne hier ganz in der Nähe, willst du vielleicht solange es so stark regnet mit zu mir kommen?" Bei dem Wort 'Begleiter' wurde mir schon wieder ganz warm ums Herz und ich hörte augenblicklich auf zu frösteln. Zu ihm nach Hause klang ganz gut, aber- "Das würde ich sehr gerne, aber warst du vorhin nicht auch mit mir in der Bahn gekommen oder halluziniere ich?" "Ich war vorher meine Eltern besuchen. Ich wohne nämlich allein. Aber das ist eine ziemlich lange Geschichte." Ich stand von der Bank auf. "Ach so ist das. Da haben wir wohl eine Gemeinsamkeit. Ich wohne auch allein." Ich lächelte ihn an und wir gingen los. Auf meiner Haut hatte sich Gänsehaut gebildet, obwohl mir von innen ganz heiß war. Tsubasa bemerkte, dass mir kalt war, zog seine Jacke, unter der er ein Sweatshirt trug, aus und hielt sie mir hin. "Hier, zieh dir das an. Wir sind auch gleich da!" "A-aber, dann wird dir doch kalt..." "Ich bin's gewohnt." Meine Wangen wurden spürbar rot. Ich zog seine Jacke an, die noch mit seiner Wärme gefüllt war, und bemerkte, wie groß er eigentlich war. Langsam näherten wir uns seinem Haus. Es war nicht sonderlich groß, dafür aber sehr gemütlich und bequem. Ich selbst würde es vorziehen in einem so schönen kleinen Häusschen zu wohnen als in der großen auffälligen Villa, die ich von meiner Mutter bekommen hatte. Nachdem ich sein Haus betreten hatte, fühlte ich mich sofort wohl. Ich wünschte mir beinahe, die ganze Nacht hierbleiben zu dürfen. "Warte kurz hier, Aimi. Ich hole dir ein Handtuch. Wenn du willst kann ich dir auch was zum Anziehen leihen, nur Unterwäsche hab ich leider nicht." "Das ist doch nicht nötig, aber vielen Dank. Du hast mir heute schon so viel geholfen und so viel für mich getan. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich mich gerne einmal bei dir revanchieren." Tsubasa kam zurück und hielt die Kleidung und ein Handtuch in seinen Händen. "Diese Gelegenheit wird sich schon noch für dich bieten."

Prejudices And LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt