Kapitel 11

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Tsubasa startete den Film. Ich hatte mir die Decke umschlungen und saß zusammen gekauert da. Obwohl der Film schon blutig und gruselig begann fühlte ich mich wohl. Aber ich konnte mich nicht ganz auf dem Film konzentrieren, da sich langsam ein kribbelndes Gefühl auf der Haut, die am nächsten bei Tsubasa war, über meinen ganzen Körper ausbreitete. Mir lief beinahe ein Schauer über den Rücken, doch nicht wegen dem Film, sondern weil ich die ganze Zeit diese wunderschönen Augen beobachten konnte. Plötzlich kam mir eine Idee, die verrückt und krank zugleich war. Ich könnte diesen Film als Vorwand nehmen, mich bei ihm anzukuscheln, doch ob das eine gute Idee war, wusste ich nicht. Also ließ ich es bleiben. Ich stellte mir vor, ich wäre allein und richtete meine Gedanken auf den Film. Doch dann bekam ich wirklich Angst von dem Horrorfilm und als wie aus dem Nichts ein eigenartiges Mädchen mit blutverschmiertem Gesicht den Bildschirm bedeckte, schrie ich auf und sprang zu Tsubasa. Ich umklammerte seinen Arm und versteckte meinen Kopf hinter seinem Rücken. Wie es schien, begann ich unbewusst zu wimmern und Tsubasa schaltete schnell den Fernseher aus. Ich schaute ihm kurz ins Gesicht und er lächelte mich aufmunternd an. "Alles ok? Warum weinst du denn? Hab keine Angst... Vielleicht war es eine schlechte Idee, Horrorfilme zu schauen." Mit seinem freien Arm streichelte er mir über den Kopf. Dann reichte er mir mein Glas, in dem noch ein Schluck Fanta war. Noch schniefend sagte ich mit weinerlicher Stimme:"Ich wusste selbst nicht, dass ich so empfindlich bin. Tut mir leid." "Ach was, das brauch dir doch nicht leid zu tun. War schließlich auch meine Idee." Er wendete seinen Blick auf eine hübsche Uhr, die sich an der Wand über der Tür befand. "Es ist schon ziemlich spät und das Gewitter hat auch aufgehört. Du solltets jetzt nach Hause. Ich ruf dir ein Taxi." Tsubasa wollte aufstehen, doch ich umklammerte seinen Arm noch fester. "Kann ich bitte hier bleiben? Nur diese eine Nacht. Dann kannst du nächste Woche auch mal bei mir schlafen." "In Ordnung. Dann schlaf in meinem Bett und ich hier auf dem Sofa." "Bist du dir sicher? Es ist doch dein Bett und ich will dich nicht noch mehr ausrauben." Er lachte kurz auf. "Ausrauben? Du bist mein Gast, also musst du schlafen, wo ich es dir sage und darfst dich nicht beschweren. Hast du noch irgendwelche besonderen Traditionen, die du abends vollziehst?" Ich schaute ihn verwundert an. "Woher weißt du denn das? Ich trink normalerweise abends immer ein Glas warme Milch mit Honig, dann kann ich besser einschlafen." Ob das auch dort stimmte, wusste ich nicht, unter diesen Bedingungen hätte ich bei Tsubasa nie einschlafen können. "Ich auch! Ich mach schnell Milch warm und bring dir das, du kannst schon einmal in mein Zimmer. Es ist am Ende des Flurs. Im Schrank, ganz links, 2.tes Fach von oben, liegen Schlafanzüge. Nimm dir einfach einen." "In Ordnung. Danke dir." Ich ging aus dem Wohnzimmer hinaus und lief den Flur entlang. Als ich Tsubasa's Zimmertür öffnete überwältigte es mich. Das Zimmer war riesengroß und komplett vollgestellt. In der rechten hinteren Ecke stand ein breites Himmelbett, der Rest war mit Regalen, die bis auf eines, in dem sich seine Kleidung befand, mit Unmengen von Büchern und Manga, vollgestellt.

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