Ich ging zu dem Schrank mit seinen Anziehsachen und kramte mir einen Pyjama heraus. Dann schloss ich die Tür und zog mich schnell um, nur eine Sekunde später kam Tsubasa mit der warmen Milch in den Raum. Er gab mir das Glas in die Hand und stoß mit mir an. "Auf unsere Freundschaft" Ein unglaublich herzliches Lächeln umspielte seine Lippen. Die Wärme, die mich schon die ganze Zeit in seiner Nähe umgab, verwandelte sich in eine angenehme Hitze und legte mein Herz regelrecht in Flammen. Ich stoß an und erwiderte mit einem Lächeln: "Auf unsere Freundschaft" Wir tranken die Milch und unterhielten uns. Dann nahm er sich auch noch seinen Pyjama und ging hinaus. "Gute Nacht" Tsubasa ließ die Zimmertür offen, damit ich, wenn ich Angst bekam, zu ihm kommen konnte. Ich schrieb noch schnell eine SMS an Midori, mein Hausmädchen, und legte mich dann in Tsubasa's Bett. Es roch so unglaublich gut... Man kann nicht beschreiben, wie unglaublich himmlisch es roch. Ich zog mir die Decke bis zur Nase, obwohl ich schwitzte, damit ich seinen Geruch einsaugen konnte. Mein Herz pochte so stark, dass ich die Befürchtung hatte, er könnte es hören. So aufgewühlt wie ich war, konnte ich unmöglich einschlafen. Alles, was heute so passiert war, verbesserte all den Scheiß dieser Woche. Ich war als hoffnungsloser, enttäuschter Mensch aufgewacht und nun würde ich als hoffnungsvoller, verliebter und unglaublich glücklicher Mensch einschlafen. Ich ließ mir noch einmal all die Ereignisse dieses Tages durch den Kopf laufen. Mein morgiges Bad, das Frühstück, meine Bahnfahrt mit Tsubasa, wie ich verloren ging, als es zu regnen begann, wie Tsubasa mich wieder aufspürte, wie ich mit ihm durch den Regen zu seinem Haus rannte und wie er mir zuerst seine Kleidung und dann seine Nummer gab. Wie wir uns unterhielten und wie wir herumalberten, wie wir dann Pizza bestellten und einen Film schauten. Wie er mich tröstete, als ich Angst bekam und wie er mir zuletzt die warme Milch brachte. Wie wir auf unsere Freundschaft anstoßen. Unsere Freundschaft.... Mir wurde unglaublich heiß als er das sagte. Doch ich wusste, dass ich mehr wollte. Ich wollte Tsubasa noch besser kennenlernen, ich wollte noch mehr mit ihm zu tun haben. Ich wollte, dass er mich berührte, dass wir uns umarmten und uns küssten, doch wir hatten uns gerade erst angefreundet und damit gab ich mich fürs Erste zufrieden. Langsam sank ich in einen wunderschönen Traum, in dem die Highlights des Tages noch einmal Revue passierten. Morgens wachte ich mit Tsubasa's Duft in der Nase auf. Ich atmete tief ein und öffnete die Augen. Tsubasa's Gesicht war ganz nah. "Hey, es ist schon ziemlich spät. Ich hab schon Frühstück gemacht. Magst du Kakau?" Ich nickte. Dann setzte ich mich auf und streckte mich. Leicht torkelnd lief ich hinter Tsubasa her und setzte mich an den Tisch. Er hatte Brötchen gebacken und Kakau gemacht. Die Brötchen waren sogar noch warm und er hatte Spiegelei gemacht. Begeistert fragte ich ihn: "Du kannst Kochen?" "Muss ich jawohl, wenn ich alleine wohne." Meine Augen leuchteten. Ich schnitt das Brötchen auf und beschmierte es mit Butter. Ich trank einen Schluck Kakau. Und dann begann ich zu essen. Das Spiegelei war extrem lecker und luftig. Nach dem Essen sagte mir Tsubasa, dass meine Kleidung immer noch nicht trocken war und er gab mir erneut Kleidung von ihm. Ich machte mich im Bad fertig und kramte meine Sachen zusammen. "Weißt du, ich hab mir überlegt, dass ich heute doch nicht zu dir komme, sondern dafür nächstes Wochenende. Was hältst du davon?" "Tolle Idee, dann kann ich auch deine Sachen waschen und du kannst dann auch bei mir übernachten." "Abgemacht. So, aber jetzt musst du wirklich langsam gehen, oder? Ich hab dir schon ein Taxi gerufen." "In Ordnung. Vielen Dank. Wir sehen uns dann morgen in der Schule." "Ja." Er brachte mich noch zur Haustür und dann überkam mich plötzlich das Gefühl, ihn umarmen zu wollen. Ich handelte fast reflexartig und umarmte ihn. Überraschenderweise erwiderte er meine Umarmung und wir blieben eine ganze Weile dort so stehen. Als wir uns losließen war Tsubasa genauso knallrot wie ich.
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Prejudices And Love
Teen FictionWas wäre, wenn du dich in jemanden verliebst, in den du nicht verliebt sein darfst? Aimi hat alles, was man sich wünschen kann. Sie ist beliebt, hübsch und die Tochter einer berühmten Schauspielerin sprich reich. Sie vertraut auf Vorurteile und Gerü...