Kapitel 12
Mary p.o.v
In kleinen Schlucken trank ich das Wasser aus. Ich spürte wie die erfrischende Kühle sich ihren Weg nach unten in meinen Magen bahnte. Ich setzte das Glas ab. Ich starrte immer noch steif auf den Boden. Harry räusperte sich.
"Wollen wir nicht runter gehen?", schlug er vor. Ich antwortete nicht. Ich hörte ihn genervt ausatmen. Meine Augen weiteten sich. Bestimmt würde er mich jetzt wieder schlagen! Ich hätte ihm antworten sollen. Wieso hab ich nur geschwiegen? Drückende Stille umhüllte uns. Ich wartete auf die Schläge. Die Ungewissheit davor war fast immer noch schlimmer als die Schläge selbst. Man wusste nicht wie hart sie waren. Nicht wann und wohin er schlug.
Als er aufstand fuhr ich zusammen. Ich zog meine Knie an und legte meinen Kopf darauf. Ganz fest kniff ich meine Augen zu. Doch ich spürte nur plötzlich einen Druck auf meiner Hand. Doch es war nicht unangenehm. Nicht zu fest nicht zu locker und es war angenehm warm. Ich spähte durch den Vorhang meiner Haare. Es war eine Hand. Sie war groß. Es war
Hand. Ruckartig zog ich meine Hand aus seiner. Was tat er hier? Er brachte alles ganz durcheinander. Warum war er so nett? Ich verstand es nicht. Es ging einfach nicht in meinen Kopf.
WARUM?
Ich spürte wie seine Hand wieder die meine suchte. Diesmal ließ ich es zu. Er würde mich eh nicht in Ruhe. Ich wollte ihn nicht sauer machen. Wer weiß was er dann machen würde. Niemand war hier um ihn von irgendwas abzuhalten, das er mir antun könnte. Wenn ich das machen würde was er von mir verlangte würde er mich vielleicht gehen lassen. Ich hoffte es. Mit all meiner übrigen Kraft. Mir schossen tausende von widerwärtigen, brutalen Sachen die er tun könnte in meinen Kopf. Nein. Ich ermahnte mich selbst nicht so etwas zu denken.
"Komm schon!", sprach Harry. Er zog an meiner Hand. Ich gab nach. Langsam stand ich auf. Entfaltete meine steif gewordenen Gliedmaßen wieder. Bis ich wieder auf meinen Beinen stand. Groß ragte Harry über mir auf. Er war mindestens zwei Köpfe größer als ich. Ich starrte immer noch auf den Boden. Er bewegte sich nicht. Wieso ging er nicht runter? Es war doch sein Vorschlag gewesen. Unsicher ließ ich meine Augen nach oben wandern. Bis in sein Gesicht. Es zeigte keine Emotionen. Mit seinen grünen Augen starrte er mich an. Etwas blitzte in ihnen auf. Ich konnte es nicht erkennen. Was war es gewesen? Doch da wandte er sich ab und zog mich sacht an der Hand aus dem Zimmer. Ich wollte seine Hand loslassen und zog etwas um sie frei zu bekommen. Doch er ließ sie nicht los. Er drückte nur fester.

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Past
FanfictionIch saß alleine auf einer Bank in der Pausenhalle. Wie immer. Niemand sah mich. Die Blicke der anderen glitten über mich hinweg. Ich war bloß das kleine Emomädchen das schwarze Klamotten trug. Ich sah die anderen Schüler an mir vorbei gehen. Jeder v...