L O U I S | | Manchmal vermisse ich die guten alten Zeiten. Hauptsächlich die Momente, die ich mit den wichtigsten Menschen in meinem Leben verbracht habe. Unterbewusst sind wir andere Wege gegangen, meiner führte eines Tages in eine Bar. . .
Eleanor nickte nur stumm. Ich wollte Harry jetzt nur ungern sehen, aber wir hatten im Moment wohl keine andere Wahl. Denn es ging schließlich um Eleanors Gesundheit.
Ich half Eleanor beim Aufstehen und brachte sie heil ins Auto. Ohne einen Blick zurück auf den See zu werfen fuhr ich wieder auf die Straße.
Ich versuchte nicht daran zu denken, dass ich bald Harry begegnen würde. Ich glaubte nicht, dass er ebenfalls in der Zeit zurückgesprungen war, sondern eher, dass er wie Sophia, Liam und Zayn eine fremde Person war. Er würde uns sicherlich mit Gloria und Chris ansprechen.
Ich schüttelte energisch den Kopf, da ich mir nun doch Gedanken über Harry gemacht hatte. Dann warf ich einen Blick auf Eleanor, die auf die Straße starrte. ,,Wieso freust du dich nicht darauf, Harry wiederzusehen? Du warst nicht gerade erfreut über die Nachricht. Willst du darüber reden?" Eleanor schaute mich kurz an.
Ich war für einen Augenblick überrascht, dass Eleanor tatsächlich an der Situation zwischen Harry und mir interessiert war, obwohl es ihr selbst gerade nicht gut ging. Während der Beziehung war sie meist eher genervt von Harry gewesen. Eigentlich mochte sie den Lockenkopf, aber sie wurde auch schnell eifersüchtig auf Harry. Ich wusste nicht genau, worauf sie eifersüchtig war. Nach der Trennung hatte Sophia zu mir gesagt, dass ich Eleanor mehr Aufmerksamkeit hätte schenken sollen, auch wenn Harry mein bester Freund war. Zu diesem Zeitpunkt war er das gewesen und jetzt wusste ich nicht mal, ob ich ihn überhaupt noch als Freund bezeichnen konnte.
,,Es gibt Gründe dafür", antwortete ich ihr knapp und konzentrierte mich auf die Straße.
,,Was ist nach unserer Trennung zwischen euch passiert?"
,,Einiges. . . ich möchte nicht darüber reden", beendete ich die Unterhaltung. Eleanor blieb stumm. Eine Eigenschaft, die ich für immer an Eleanor mochte, war, dass sie keinen Versuch wagte, ein Gespräch weiterzuführen, wenn ich es nicht wollte. Doch manchmal war sie zu neugierig und stellte mir dennoch Fragen.
Wir schwiegen während der restlichen Fahrt – ab und zu entwich Eleanor ein kleines Stöhnen, vermutlich wegen der Schmerzen. Ich spielte kurz mit dem Gedanken, die CD abzuspielen, aber ich ließ es dann aber doch bleiben. Ich wollte ungern die Erinnerungen von vorhin wiedererwecken.
Die Adresse, die Liam mir zugeschickt hatte, führte uns nicht zu Harrys Elternhaus. Sie führte uns nämlich an einen Ort außerhalb des Stadtkerns. Die Gegend, in der wir uns befanden, war ruhig und niemand ließ sich blicken. Das beruhigte mich ein wenig und ich hatte keine so große Angst, dass Eleanor und ich erkannt werden könnten.
Ich parkte den Oldtimer etwas entfernt von unserem Zielort. Ich gab mir nicht die Mühe, die Gegend genau zu betrachten, denn ich wollte nur schleunigst in Sicherheit sein. Von der Rückbank nahm ich den Rucksack und die Sporttasche und kletterte schließlich aus dem Wagen. Eleanor hatte Schwierigkeiten dabei, die Tür zu öffnen, weswegen ich mich beeilte und ihr auch beim Aussteigen half.
,,Geht's?", fragte ich, nachdem ich den Oldtimer abgeschlossen hatte.
,,Mir ist nur ein wenig schwindelig", brachte sie mühevoll über die Lippen und einen flüchtiger Blick auf den provisorischen Verband verriet mir, dass Eleanor immer noch Blut verlor. Ein großer dunkelroter Fleck zeichnete sich auf dem Verband ab und zwei Blutspuren rinnten an ihrem Oberarm hinunter.
Ich musste Eleanor mehr oder weniger tragen, da sie weiche Knie hatte und selbst kaum gehen konnte. Das war etwas schwierig, wenn man noch Gepäck mit sich zu schleppen hatte. Als wir das Gebäude erreichten, musste ich erstmal zweimal hinschauen, ob wir hier richtig waren. Die Adresse stimmte tatsächlich, war ich jedoch immer noch skeptisch. Ich stieß die Tür auf, woraufhin schon jemand zu uns eilte. ,,Herr je, ich habe gar nicht damit gerechnet, dass ihr so früh kommen würdet."
DU LIEST GERADE
21 Guns
Fanfiction„Ich hasse diese Band", murmelte er und auf einmal erklang ein lautes Donnern, als wäre es ganz nah bei uns. Die Lichter fingen an für einige Sekunden zu flackern, doch die Musik unterbrach nicht. ➵ Was passiert, wenn du aufwachst und erfährst, dass...