3 || Gefühle

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Erstaunt legte ich meine Hand auf seinen Schoß, worauf ich einen verwirrten Blick von Kostas erntete.
"Als ob dir das selbe passiert ist..?" setzte ich zum Wort an.
Er lächelte. "Seltsam nicht wahr?"
Er wuschelte durch meine Haare. Das hatte er früher auch immer gemacht.
"Krass, das wir uns so aus den Augen verloren haben.." Er nickte bedauernd. "Nach unserer Trennung bin ich vollkommen abgestürzt, hatte keinen Sinn zum Leben mehr. Meine Eltern dachten, du wärst ein Mädchen, weshalb ich denen nur die halbe Wahrheit sagen konnte. Und irgendwann bin ich drüber hinweg gekommen.." In Kostas Blick spiegelte sich tiefe trauer und Unsicherheit wider. Ich hatte nach unserer Langjährigen Beziehung einfach Kontakt abgebrochen. Ich war früher so ein Arschloch gewesen.
"Kostas..
Es tut mir so leid."
Er zuckte mit den Schultern. "schon gut.. Denke ich."
Ich streichelte gedankenverloren über seine Arme und kam ihm immer näher.
Warte. Was tat ich hier grade?
Wir waren kein Paar.
Wir waren uns nach ewigen Jahren wieder über den weg gelaufen und ich kam ihm grad immer näher?!
Erschrocken über mich selbst rutschte ich weg von Kostas.
Ich bildete mir wohl ein, Enttäuschung in seinen Augen glitzern zu sehen.

"Ey ihr Schwuchteln, haut endlich ab!"
Der Typ vom Lastwagen kam auf uns zu. Mit einer Axt. Wollte er jetzt Bäume fällen? Da fiel mir auf, das er die Axt zu uns schwang und bedrohlich flüsterte. Eingefroren vor Schreck blieb ich sitzen.
Kostas nahm vorsichtig meine Hand.
Schlagartig wurde ich Tomatenrot und schaute ihm in seine wunderschönen Augen.
Als Kostas wie ein wild gewordener Dachs los rannte, mich natürlich mitzog, schaute ich dem Axt-Typen hinterher.
Warum gab es so Menschen auf der Welt?

Vollkommen Ausser Atem stoppte Kostas und blickte mich wütend an.
"Hättest du nicht auch mal rennen können?!" schnaubte er. Ich entschuldigte mich mit einem einfachen, monoten "Sorry." und schaute mich um. Eine Steinerne kleine Höhle, am Rande eines Waldes.
"Wo sind wir bitte?" ich guckte Kostas an.
"In meiner Zufluchtshöhle." Er grinste.
Das er sowas gefunden hatte, Überraschte mich echt. Kostas war nie der wirkliche Abenteurer gewesen.
"Setz dich ruhig, Miki." Ich zuckte bei meinem alten Spitznamen zusammen und blickte ihn unsicher an.
Er kam auf mich zu und drückte mich  gegen die kalte Steinwand.
"Ich hab dich vermisst, Miki." raunte Er. Vorsichtig kam er meinem Gesicht immer näher. Ich spürte seinen heissen Atem und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. "Kostas.. Warte." flüsterte ich. Doch schon lagen seine weichen Lippen auf meinen und trotz meines Zweifels erwiederte ich. Doch dann stiess ich ihn weg. "Kostas! Wir sind kein Pärchen mehr!!"
Geschockt über meine eigene Aussage liess ich mich auf einen der kleinen holzstühle fallen und schaute den vor Tränen zurückhaltenden Kostas an.
"In Ordnung.."  nuschelte dieser und legte sich in sein kleines Bett, was übrigens nur aus einer Decke und einer alten Matratze bestand.
Verzweifelt sah ich ihn an. Er war doch So süss. Aber ob ich ihn noch liebte? Es waren Jahre seit unserer Trennung vergangen.
Wir hatten uns im übrigen nur getrennt, weil ich weggezogen war. Wieso zerstörte ich immer alles? Mir lief eine einzelne Träne über die Wange und legte mich demonstrierend auf den kalten Boden, da ich nicht neben Kostas schlafen wollte.

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Ja, okay. Drama hoch 10. (•ิ_•ิ)
Hoffe das hat euch bisher gefallen.
Danke übrigens für die tollen und Motivierenden Kommentare! ♡

Kostory || Erinnerung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt