Kapitel 14

19.5K 550 113
                                    

Nach der Bestrafung hatte Daddy mich gründlich gewaschen und mit mir gekuschelt. Es war wieder so schön…und am nächsten Morgen war alles, als wäre nichts gewesen. Wir aßen wieder zusammen und gingen dann in der Stadt einkaufen. Ein paar Klamotten, etwas für Daddy und mir besorgte er ein wunderschönes schwarzes Kleid mit Rüschen und Knöpfen. Ich werde es zwar nur bei Daddy tragen können, aber dann jeden Tag! Dazu bekam ich ein schwarzes Paar Ballerina‘ und weiße Strümpfe.
Den Rest meiner Ferien war alles genau so toll. Wir unternahmen so viel wie es ging und Daddy war so lieb, fürsorglich und wundervoll. Zwischen diesen Unternehmungen und allem anderen wurde mir dann auch klar, dass ich mich in ihn verliebt hatte.
Wirklich verliebt…und das wollte ich ihm heute Abend sagen. Gerade kaufte ich noch ein paar Kleinigkeiten ein, die ich für ihn holen sollte. Und morgen früh würde ich dann nach Hause fahren. Ich wollte nicht. Nichts wäre mir lieber als hier zu bleiben, aber ich konnte nicht.
Ganz in Gedanken versunken merkte ich auch nicht, wie ich an dem Kranhaus vorbei lief. Schnell ging ich zurück und schloss auf um nach oben zu gehen.
Oben stockte ich als alles abgedunkelt war und einfach ein paar Kerzen mir einen Weg ins Schlafzimmer wiesen.
„ Daddy?“, fragte ich und stellte die Einkaufstüte ab und ging zum Schlafzimmer, welche nur angelehnt war und aus welchem Licht kam. Ich  stoß die Tür leicht auf und begann zu stocken. Was?
Überall waren Kerzen und es roch leicht nach Rosen. Das Bett war frisch bezogen und Daddy zündete gerade die letzte Kerze an. Er trug ein lockeres Hemd und eine schwarze Hose. Seine Haare waren offen und er trug keine Brille. Als er zu mir sah lächelte er und ging auf mich zu, wo er meine Hand nahm.
„ Du bist ja schon wieder da“, hauchte er und ich nickte wie hypnotisiert.
„ Daddy…? Was ist das hier…?“
„ Ich dachte mir, da du morgen fährst wird das der Abend den du nie vergessen wirst…“, lächelte er und meine Augen weiten sich.
„ Was…?“
„ Ardy…ich möchte dich nicht gehen lassen…aber ich kann dich nicht hier behalten und so dachte ich wird unser vorübergehender Abschied wenigstens schön.“
Er küsst meine Hand und sah mich mit seinen Augen durchdringlich an. Mein Herz begann zu rasen.
„ Du würdest wirklich…? Mit…mir…“
„ Ich wünsche mir nichts anderes. Nur ich möchte dich auch nicht bedrängen, Ba-“ Ich unterbrach ihn mit einem stürmischen Kuss und drückte Daddy auf das Bett. Meine Hände legte ich an seine Wangen und er seine an meine Seiten. Kurz löste ich mich.
„ Du bedrängst mich nicht, Daddy. Ich möchte das auch so sehr….Ich…Ich liebe dich.“
„ Ich dich auch.“
Lächelnd sah ich ihn an und verdrückte mir die Freudentränen. Erneut trafen sich unsere Lippen zu einem Kuss und Daddy drehte uns um.

Am nächsten Tag fuhr ich am Abend zurück. Es war wirklich ein schwerer Abend gewesen, aber Daddy hatte mir mehrmals versprochen, dass ich so bald wie möglich wieder herkommen könnte und wir jeden Tag skypen und schreiben werden.
Und trotz diesen ganzen Versprechen verbrachte ich die meiste Zeit der Fahrt mit weinen. Mein Herz tat so unglaublich weh, vor allem, weil ich nicht mehr diese Geborgenheit und Zärtlichkeit bekommen werde…

Wieder zu ‘Hause‘ dusche ich und zog mir die unbequeme Hose aus und ersetzte sie durch einen Rock. Mittlerweile waren Hosen für mich einfach mehr als unbequem für mich geworden.
Schnell fuhr ich meinen Computer hochfuhr und rief Daddy, welcher schon online war, auf Skype an. Sofort nahm er ab und ich begrüßte ihn mit einem fröhlichem ‘Daddy!‘.

Montag. Für fast jeden ein Hasstag. Das Wochenende war vorbei und vor einem lagen fünf nervtötende und anstrengende Schultage.
Ich fand‘ den Dienstag zwar schlimmer, aber naja…
Nur diesmal muss ich mich der schlecht gelaunten Meute anschließen und trat den Weg zu der persönlichen Hölle eines jeden Schülers an.
Schule.
Die erste Stunde erforderte zum Glück nicht so viel Aufmerksamkeit, weshalb ich wohl mit meinem Tisch kuscheln konnte und den verlorenen Schlaf nachholen werde.
Mit Drake in den Ohren öffnete ich die Tür des Klassenzimmers, ignorierte dumme Blicke und Kommentare und ließ mich am Fenster in der Mittlerweile nieder. Der Platz neben mir blieb frei, wie immer. Störte mich auch nicht wirklich.
Als ich dann trotz Lautstärke dreißig die Klingel immer noch hören konnte ließ sich auch ein Seufzen meinerseits nicht mehr unterdrücken und ich zog einen Kopfhörer aus meinem Ohr. Die Lehrerin kam herein und hinter ihr ein Junge.
Brünnet, dünn…Durchschnitt…
Ich wand den Kopf ab und hörte gar nicht richtig zu.
Erst als ich merkte wie jemand meinen Rucksack von dem Stuhl neben mir nahm sah ich zurück und schaute dem Jungen.
Seine Haare waren für einen Jungen wirklich lang und zu einem Zopf zusammen gebunden. Seine Brille war groß und die Augen darunter dunkelgrün. Jetzt wirkte er eher kränkllich und seine Haut war wirklich blass.
Langsam ließ er sich nieder, aber wir sahen uns weiter an. Irgendwann wand ich den Blick ab und sah krampfhaft heraus. Sein Blick hing immer noch an mir.
Unangenehm…schau weg...
„ Hi…“, hörte ich ihn leise neben mir sagen. Antworten tat ich nicht.
„ Ich bin Manuel. Du scheinst mich wohl nicht zu kennen, Ardian…“
Was? Mein Kopf schnellte zu ihm und sein Gesicht zierte ein grinsen. Instinktiv rutschte ich etwas weg.
Woher kannte er meinen Namen?

My Daddy × tardy ×  WIRD KORRIGIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt