Kapitel 16

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Die Schwester sagte ich müsste nichts in Krankenhaus oder es sei etwas gebrochen. Leider. Dann wäre ich für sechs Wochen weg von diesem Psycho.
Manuel stand die ganze Zeit in der Nähe und verpasste mir immer wieder ein paar Schläge, wenn sie weg sah.
Schließlich wurde ich für die restliche Woche krank geschrieben und sollte nächsten Montag anrufen, wenn es doch nicht besser ist.
„ Du wirst Montag kommen, egal ob du verreckst oder nicht“, zischte er und ich nickte instinktiv ängstlich. Er grinste zufrieden und klopfte mir auf den Rücken.
„ Ich kann Ardy ja nach Hause bringen“, schlug er der Schwester vor.
„ I-Ich werde gefahren!“, rief ich schnell und kassierte einen Tritt. Die Schwester gab mir noch einen Zettel und die Ordnung, dass ich mich am besten nur Ausruhen sollte. Nichts anderes machen. Liebend gern…
Dann durfte ich gehen und lief, oder humpelte eher, nach Hause wo es zu meinem Glück mal wieder still war. Meine Eltern hatte ich nachdem sie wieder da waren nur kurz gesehen. Genau wie meine Geschwister. Mitbekommen hatte niemand etwas, aber ich glaube es hätte meine Eltern auch nicht interessiert, wenn ich einfach weggeblieben wäre…
Ich zog mich die Treppen nach oben ins Bad und zog mich schwerfällig aus. Dabei ließ ich Wasser in unsere Badewanne fließen. Durch mein Handy ließ ich Musik laufen. Leise zischend sank ich in das Wasser und erzitterte, als mein Rücken den kalten Badewannenrand straff. Brrr…
Langsam sank ich zurück und schloss dabei die Augen. Mein Körper brannte vor Hitze und Schmerz.
„ Ich will wieder zu Daddy…“

Nach dem drei Stunden Bad kroch ich zu meinem Schreibtisch und fuhr schwerfällig den Computer hoch um mich auf Daddykink.com einzuloggen und dann auf Daddy zu warten, welcher mich sofort anrief, als er bemerkte, dass ich online war. Ich nahm ab und sah einen lächelnden Daddy mit Brille und im Anzug. Hinter ihm war ein Whiteboard oder so ähnlich und ich sah ihn verwirrt an.
„ Daddy wo bist du?“
„ Dir auch, Hallo Baby.“
„ Hallo Daddy…“, sagte ich schnell und er schmunzelte.
„ In bin in einem Raum bei einer Verlagsagentur. Wir besprechen gleich einige Sachen, aber ich wollte mein süßes Baby noch einmal hören und sehen.“
Ich kicherte lächelnd.
„ Wie war die Schule so?“
„ Meh…die nerven und ich will nicht mehr hin“, sprach ich und zog die Ärmel meines Pullovers lang. Ein Glück sieht man in der Cam nicht, dass meine Wange angeschwollen ist. Beide sind nur etwas rot.
„ Ach Baby…“
„ Ich vermisse dich, Daddy“, flüsterte ich…
„ Ich will wieder neben dir aufwachen und dich drücken. Ich will dich küssen, dein leckeres Essen essen und neben dir einschlafen in deinem Pulli mit Y Manfred in den Armen“, redete ich weiter und nahm Manfred vom Bett. Ich drückte ihn und schniefte. Daddy ließ ich gar nicht zu Wort kommen. Und während ich weiter redete fing ich an zu weinen.
„ Ich will für immer bei dir bleiben, Daddy. Ich brauche dich und ich kann nicht ohne dich. Und ich will auch nicht ohne dich!“, schluchzte ich und zog die Beine an. Der Schmerz von Manuel‘  Prügel tat nicht mal halb so sehr weh wie der Herzschmerz…
„ Shhh…Baby nicht weinen…ich würde dich auch gerne für immer bei mir haben, nur das geht noch nicht. Sei bitte stark, ja? Ich sorge dafür, dass wir uns so schnell wie möglich wiedersehen, in Ordnung?“, sprach er leise und beruhigend auf mich ein. Zögerlich nickte ich und wischte über meine Augen.
„ Ich hasse es mein wunderschönes Baby weinen zu sehen. Obwohl selbst die Tränen dich nicht entstellen können.“
„ Da-Daddy…“, schniefte ich und lächelte zaghaft. Er schmunzelte wieder.
„ Ich liebe dich…“
„ Ich dich auch, Baby.“

Den Rest der Woche hatte ich dann wirklich dazu benutzt mich wieder auszukurieren. Montagmorgen lag ich nun dann im Bett. Mir ging es zwar etwas besser, aber ich wollte nicht in die Schule und die Schmerzen waren ja immer noch nicht ganz weg.
Doch ich musste an die Worte von Manuel denken und zweifelte. Sollte ich wirklich…? Ich wusste es nicht…
Verzweifelt zog ich mir die Decke über den Kopf und dachte nach. Würde es Konsequenzen geben, wenn ich hier blieb? Bestimmt.
Aber wenn ich hinging würde er mich dann in Ruhe lassen? Das wusste ich nicht.
Ich konnte ihn nicht einschätzen…
Und das machte mir so verdammt Angst...
Nervös sah ich auf die Uhr. Dann rief ich bei der Schule ab und meldete mich ab.
Die Angst und meine Feigheit ließen mich einfach nicht gehen.
Oder mich Manuel stellen. Das erst recht nicht.
Ich drehte mich auf die Seite und schlief weiter. Oder versuchte es zumindest.

Nach einer weiteren Woche schulfrei betrat ich die Schule mit verstärktem mulmigen Gefühl. Immer wieder sah ich mich um, versuchte Manuel ausfindig zu machen und wenn ich ihn sah, schnell zu verschwinden.
Leider klappte dies nicht im Unterricht und ich setzte mich soweit es ging von ihm weg in Mathe.
„ Ardylein warum warst du letzte Woche denn nicht in der Schule?“, pfeifte Manuel und spitze seinen Bleistift an.
Trocken schluckte ich.
„ M-Mir ging e-es noch nicht besser…“, sprach ich leise und zuckte heftig, als sich seine Hand auf meinem Rücken legte. Ich unterdrückte einen Schrei. Seine dünnen Finger drückten gegen meine Wirbelsäule und ich wimmerte vor Schmerz.
„ Das ist mir doch scheiß egal. Ich habe gesagt du sollst kommen“, sagte er mit einem drohenden Unterton.
„ T-Tut mir leid….b-bitte…a-aua…tu-tut mir so leid…“
Er hörte auf und ich nahm schnappend Luft. Dann stach er mit seine, Bleistift in meine Seite und presste mir seine Hand auf den Mund. Ich schluchzte ganz leise.
„ Das gibt eine Strafe, verlass‘ dich drauf.“

My Daddy × tardy ×  WIRD KORRIGIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt