Dirty Blood ( BloodyReihe I)

1.

" Skalpell" Ileana Roosevelt hob die Hand und ihr Assistent Caleb legte ihr das kleine Messer in die Handfläche. Mit konzentrierten Blick setzte sie das Skalpell unterhalb der Hauptschlagader ihre Patienten an.

Komm schon großer.

 Mit einem minimalen Schwung ihres Handgelenkes zog Ileana einen etwa fünf Zentimeter langen Schnitt. Dunkles Blut rann aus der Wunde, doch interessieren tat es Ileana ehr wenig.

Mit einer Pinzette langte sie in die Wunde und drückte Fleisch, Adern und Muskeln zur Seite bis sie ein Metallisches Klirren hörte als die Pinzette an das gesuchte Objekt stieß. Mit der kleinen Metallzange packte sie die Kugel und zog sie langsam raus.

Mit einem weiteren klirren legte sie die Kugel in eine Metallschalle die Caleb ihr hinhielt.

" Das wars Doc. Ich bring es nach oben zu Anna und dann machen wir Feierabend" Caleb lächelte sie freundlich an.

 Dieser Goldjunge.

 " Danke Cal." Sie küsste ihn auf die Wange und zog die schwarzen Handschuhe von den Händen.
" Ich bringe unseren Patienten zurück" lachte sie und zog nun auch die grüne Blutbeschmierte schürze aus.

" Er ist tot Doc" kicherte Caleb und Ileana verschränkte gekränkt die Arme. Es macht einfach so viel Spaß sich mit diesem Jungen zu kabbeln. Caleb ging nun mit der Schale nach oben in das Kriminallabor des Boston police Department. Also war Ileana nun alleine. Ihre Gedanken schweiften ab als sie ihren Patienten in den Leichen Schrank packte. Wie es wohl ihrer Schwester ging. Larissa hatte sich nun schon seit ganzen fünf Jahren nicht mehr gemeldet. Vielleicht war sie schon verheiratet und hatte Kinder.

Ileana bekam eine Gänsehaut, die Zeit verflog einfach zu schnell, Scheiße sie wurde dieses Jahr schon achtundzwanzig. Ileana wollte gerade ihre Utensilien wegräumen, als der Notausgang aufging und eine Barre mit schwarzen Leichensack hineingerollt wurde.

"Sata schon wieder" Ileana ging zu der Bare zu und sah die Frau die diese schob mit hocherhobener Augenbraue missmutig an.
" Sorry Ilea" Satanica kratze sich am Kopf und verwuschelte so ihre schwarzbraunen Haare. Verdammte Auftragskiller. Knurrte Ileana in ihrem Kopf und hob den Leichensack unter Gefluche und stöhnen auf dem Seziertisch.

 " Wollen wir mal schauen zu was du diesen armen Kerl wieder gebracht hast." Sie öffnete mit einem Ruck dem Leichensack und sah angewidert auf die aufgeschnittene Kehle. " Musste das sein." Murrte sie, sie war wirklich leidenschaftliche Ärztin und Pathologin aber immer die Opfer einer Auftragskillerin zu Präparieren und weiter zu laden war echt nicht ihre Glanzleistung.

Dann wollen wir mal. Ileana nahm Mädel und Faden mit einem Lappen und legte sie neben sich auf den Rolltisch, mit dem Lappen wischte sie das Blut von der Leiche und wollte gerade anfangen die riesige Wunde zu nähen, als ihr ein Atem im Nacken eine Gänsehaut verursacht.

" Sata, wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du mir bei der Arbeit etwas persönlichen Abstand geben sollst" knurrte sie und sah in die neugierigen silberblauen Augen von Satanica.

" Ich möcht aber zuschauen" murrte sie und lächelte zuckersüß. " Dann setzt dich neben mich" sie zog einen Stuhl neben sich und machte sich an die Arbeit. Der wiederstand des Fleisches als sie die Nadel durch es stieß war ihr so vertraut wie ihre eigenen dicken braunen Haare und die grün, goldenen Augen. Als ihr Finger die Haut der Leiche berührten durchzuckten sie Bilder.

Sie sah Satanica vor dem Mann stehen und konnte seine Gefühle spüren, er hatte Angst,  Todesangst. War ja auch verständlich, er hatte seine Kinder misshandelt und die Mutter getötet, sein Schwager hatte Satanica angeheuert diesen Mann auszumerzen. " Ich wünschte du würdest dir selbst die Kehle aufschlitzen" Satanicas Stimme war in der Erinnerung nur verschwommen, doch trotz dieses Fakts hatte Ileana das Bedürfnis nach ihrem Skalpell zu greifen. Der Mann hob das Schweizermesser mit dem er vorher wahrscheinlich Satanica bedroht hatte.

 Mit einem Schwung ritzte er sich die Kehle von Ohr zu Ohr auf. Ileana fühlte seinen Schmerz wie auch das Gefühl des in die Luftröhre fließende Blut. Sie spürte seine Panik als der Todeskampf anfing und seine Reue als er ihn verlor. Sie spürte wie er sein Leben aushauchte und musste erst einmal selber einen tiefen Atemzug nehmen.

 Sie hatte während ihres geistigen Wegtretens die Wunde vernäht. " Tut mir leid das du das sehen musstest" Satanica legte ihr eine Hand auf die Schulter, darauf beachtet ihre Haut nicht zu berühren. Ihre Gabe, die Geheimnisses eines jeden nur durch eine bloße Berührung zu kennen, war bei ihrem Beruf als Pathologin der Mordkommission vielleicht ein Vorteil doch als Frau. Da ehr nicht. Sie konnte mit keinem Mann schlafen ohne sein größtes Geheimnis zu kenne und das konnte eine Beziehung echt zerstören.

" Ich gib's Ihr weiter und dann will ich dich für mindestens einen Monat nur zu Freundschaftsbesuchen sehen"  Ileana stand auf und verstaute die Leiche noch rechtzeitig in den Schrank, als Caleb zurück kam. Mit einem strahlenden Lächeln kam er on den Raum hinein und sofort war die Stimmung um einiges angenehmer. " Hallo Sata," trällerte der zweiundzwanzig jährige und reichte Ileana eine Becher den er in der Hand hielt. " Schoko Cappuccino" meinte er und reichte auch Satanica einen. " Kakao" meinte er und zwinkerte ihr zu. " Sollen wir dich wieder mitnehmen" Caleb lächelte und zog seinen Kittel aus. Darunter kam seine schlanke Figur zum Vorschein. " Gerne" Satanica grinste von einem Ohr zum anderen. " Na dann Ladys" Caleb hackte sich bei den Beiden ein" ab nach Hause" er führte sie aus der Pathologie.