10.Kapitel- getting to know him

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Ich war so froh nicht allein zu Hause sein zu müssen. Nach diesem Vorfall heute Nacht wollte ich einfach jemanden bei mir haben, bei dem ich mich sicher fühlen konnte. Und Zayn war mir da gerade im Moment am liebsten. Aber warum? Eigentlich vertraute ich ihm doch gar nicht. Vielleicht lag es daran, dass er mich gerade vor einer Vergewaltigung gerettet hatte? Ich verstand mich selbst nicht mehr.

Nach ca. 7 Minuten Fahrt erreichten wir sein Haus. Es sah wirklich hübsch aus. Es war recht groß und hatte einen beigen Anstrich. Zayn parkte in der Garage und wir stiegen aus. Drinnen war alles dunkel. "Ist bei dir niemand zu Hause?" fragte ich ihn. "Nein meine Eltern sind heute bei Freunden und schlafen dort." er zwinkerte mir zu und ich musste kichern. Wir gingen durch die Eingangstür in den Flur und er machte das Licht an. "Also wenn du dich fertig machen möchtest.... hier ist das Bad. Möchtest du noch was zu essen?" er schenkte mir einen liebevollen Blick und ich spürte die Schmetterlinge in meinem Bauch. Und gerade in diesem Moment hatte ich nicht den Badboy oder Womaziner vor mir. Nein. Einfach nur einen unglaublichen Typen in den ich mich sofort verlieben könnte.

"Nein danke. Ich hab im Moment keinen Hunger." antwortete ich und schenkte ihm ein Lächeln. Dann ging ich ins Bad und wusch mir das Gesicht mit Wasser. Ich wagte einen Blick in den Spiegel. Mein Maskara war verlaufen und ich sah echt fertig aus. Ich zog Zayns Shirt langsam hoch und betrachtete die roten Handabdrücke auf meiner Haut. Als ich vorsichtig mit meinen Fingern über sie fuhr, spürte ich einen stechenden Schmerz. Ich schaute runter zu meinen Beinen. Meine Knie waren aufgeschürft und meine Waden mit Kratzern und Schürfwunden übersäht. Ich konnte ja von Glück reden, so davon gekommen zu sein. Mir hätte durchaus noch schlimmeres passieren können.

Dann nahm ich das Ende des Shirts und hielt es mir vor die Nase. Es roch nach Zayn und der roch einfach nur himmlisch. Ich entließ ein Seufzen und ging wieder zurück in den Flur. "Zayn?" rief ich durchs Haus und horchte. "Hier oben!" kam es vom oberen Stockwerk. Ich ging die Treppe rauf und sah ihn durch die offene Tür, in seinem Zimmer auf der Couch liegen. Seine Haare waren bereits etwas verwuschelt und er hatte sich eine Jogginghose angezogen. Schweigend setzte ich mich zu ihm. Dann streichelte er sanft meinen Rücken. Ich sah ihn an und sein Blick traf meinen. "Danke." sagte ich nochmal. "Nicht der Rede wert." meinte er. Dann sagten wir eine Weile nichts mehr.

"Weißt du Lou, du denkst vielleicht ich spiele nur mit dir und will meinen Spaß. Aber ich kann dir versichern, dass es nicht so ist." seine Augen sahen tief in meine. " Ich hab diesen Ruf als Weiberheld in der Schule... und ich will auch nicht verleugnen das ich nicht jede haben könnte aber... ich schlafe nicht mit jeder. Bzw. nicht mehr. Es gab eine schlimme Zeit, da wollte ich nur meinen Spaß und jede Menge Alkohol, Partys und Sex. Aber diese Zeit ist vorbei! Schon seit Ewigkeiten bin ich davon los. Ich bin jetzt nicht mehr einer von diesen, der einmal mit ihnen Sex hat und sie dann wieder vegisst, weißt du. Jeder denkt das von mir, wegen früher. Aber die sehen nur wie ich mit einem Mädel verschwinde und vermuten dann gleich wieder, dass ich mit ihr schlafe. Dabei ist das nie so." er starrte an mir vorbei. Sein Blick war ernst. Es schien mir wirklich so als ob er die Wahrheit sagte. Ich dachte eine Weile über seine Worte nach. Dann redete er weiter.

"Man macht nun mal Fehler in seinem Leben..." Ich sah ihn wieder an.

"Und was machst du dann mit den Mädchen mit denen du verschwindest?" fragte ich ihn ruhig. Er dachte kurz über meine Worte nach.

"Ich genieße nur ihre Aufmerksamkeit. Ich meine.... welcher Kerl tut das denn nicht? Wenn die mir schon so hinterherlaufen ... Aber zwischen mir und den Mädels läuft da doch auch nichts. Ich meine, ich küss sie ja nicht mal." Ich zog eine Augenbraue hoch. Na ob das stimmte?

"Louise glaub mir doch bitte." traurig sah er mir in die Augen.

"Und was meinte Niall mit 'sonst teilen wir uns auch immer die Bitches' oder so?" Diese Frage machte ihn einen Moment sprachlos. "Ach Niall... Das ist noch wegen früher. Wenn ich genug von den Mädchen hab, dann überlass ich sie ihm. Einige werden nach der Zeit echt anhänglich und aufdringlich." meinte er. Ich schluckte. Ich meine... ich wollte gerade bei ihm schlafen... das ist ja auch irgendwie aufdringlich. Oder nicht?

"Wenn ich dir dann zu anhänglich werde, überlässt du mich dann auch Niall?" man hörte wie enttäuscht und verletzt ich war. Erschrocken schaute er mich an.

"Louise. Bei dir ist das was ganz anderes. Also erstens bist du nicht anhänglich. Und zweitens, als ich dich zum ersten mal gesehn habe dachte ich mir nur 'wow was für ein umwerfendes Mädchen'. Du hast einfach etwas an dir, was mich völlig verrückt macht. Du bist anders als die Anderen.

Nicht eine von denen, die mit mir zusammen sein will, damit sie beliebter wird oder nur weil sie mich heiß findet und Sex will. Du hast mir nach diesem einen Vorfall in der Schule zwischen uns gesagt, was du von mir hälst und wie du mich siehst. Als egoistischer Player.

So sehen mich zwar viele, aber nur dich hat es gestört. Du wolltest nichts von einem Womanizer. Und das hat mich völlig aus der Bahn geworfen." Wortlos starrte ich ihn an. Hat er ... hat er das wirklich gerade zu mir gesagt? Mein Herz setzte einen Schlag aus.

"A-Also ... siehst du in mir mehr als nur einen one-night-stand?" brachte ich schließlich heraus. "Ja definitiv. " sagte er und zog mich vorsichtig zu sich runter. Ich beugte mich über seine Brust und mein Herz klopfte immer schneller. Er strich mir eine Träne aus dem Gesicht. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich geweint hatte.

"Glaubst du mir Louise?" fragte er mich leise. Ich nickte langsam. Dann küsste er mich sanft. Ich erwiderte seinen Kuss und sog scharf seinen Atem ein. Er schmeckte so gut.

"Weißt du Zayn... mir ging das einfach alles nur schnell. Mein letzter Ex hat mich mit irgendeiner Nutte betrogen und mein Freund vor ihm sogar gleich mit 2. In seiner Wohnung fand ich ihn vor mit den beiden, als ich ihn überraschen wollte. Nichtmal eine ordentliche Entschuldigung hatte er. Das hat mir mein Herz in tausend Stücke zerissen. 2 mal hintereinander! Es ging mir wirklich dreckig. Deshalb kann ich Jungs auch jetzt einfach schlecht vertrauen und lass sie nicht so schnell an mich ran." gestand ich.

Dann vibrierte sein Handy und unsere Lippen lösten sich schweren Herzens voneinander. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust, während er auf seine Nachricht schaute. "Gute Neuigkeiten." sagte er fröhlich. "Was ist

denn?"

"Die ganze nächste Woche fällt die Schule aus. Wegen Hitzefrei. Es sind Temperaturen bis zu 40 Grad angesagt worden. Noch dazu fehlen viele Lehrer, warum auch immer und wir hätten dann eh viele Stunden Ausfall." "OMG wirklich? Das ist ja mega geil! Was mach ich denn nur die ganze Woche?" ich hob meinen Kopf und sah ihn grinsend an. "Nunja also... ich wollte schon seit längerem mein Baby mal etwas weiter spazieren fahren." sagte er frech. Damit meinte er dann wohl sein Auto."Hm? was meinst du?" fragte ich verwirrt. "Einen Roadtrip." antwortete er knapp. "Dein ernst? Sowas wollte ich schon immer mal machen!" die Aufregung in meiner Stimme war nicht zu überhören. "Na dann nehm ich dich mit." er schenkte mir ein Lächeln. "Ou ja Mr. Malik." sagte ich verführerisch. "Ich würde tierisch gern mal mit deinem Ferrari fahren." flüsterte ich. " Ich kann dich mal mit zu einem der Straßenrennen nehmen." schlug er vor. "Sehr gerne. Ich hab eine Schwäche für schnelle Autos. Und gute Fahrer." Er biss sich auf die Unterlippe und grinste. "Komm her Bad Boy Malik" Ich küsste ihn wieder. Die Lust breitete sich in mir aus, und ich war mir sicher. Ich wollte es jetzt! Mit ihm. Hier. Und er würde bei mir sein, wenn ich aufwachte.

Bad Boy RoadtripWo Geschichten leben. Entdecke jetzt