Tag 1: Es ist dreckig hier!

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"Los Lynn (Bild oben), aufstehen wir wollen los!"

"Ja Mum, dir auch einen schönen guten Morgen!", grummelte ich schlecht gelaunt und rollte mich aus meinem warmen, bequemen Bett.

Wie ich dieses Bett vermissen würde! Die nächsten zwei Wochen würde ich nämlich in einem Wohnwagen verbringen müssen und ich bezweifelte stark, dass die Betten darin bequem waren. Dieser scheiß Campingurlaub! Ich weiß bis jetzt nicht, wie meine Eltern darauf kamen. Wir besaßen nicht mal einen Wohnwagen, aber zum Glück konnte man auf dem Campingplatz welche leihen, die dort immer standen.

Da meine Mutter sofort wieder aus meinem Zimmer verschwunden war, um noch die restlichen Sachen im Auto zu verstauen lief ich genervt ins Badezimmer und traf dort auf meinen fröhlich pfeifenden Vater.

"Morgen Prinzessin, na freust du dich auch schon so auf den Urlaub?", flötete er und warf sich sein unglaublich hässliches Hawaiihemd über.

"Ja sicher.", erwiderte ich sarkastisch und schob ihn nach draußen, um in Ruhe zu duschen.

Als das warme Wasser auf mich herab prasselte wünschte ich mir einfach nur meine Ruhe. Seit Lukas mich zwei Tage vor den Ferien einfach so abserviert hatte, hatte ich eigentlich auf gar nichts mehr Lust. Ich war gereizt, weinte viel (wenn keiner es sah) und am aller wenigsten wollte ich Campingurlaub mit meinen Eltern machen, die dann ständig fragen würden, was denn los sei. Zumal die zu gute Laune der Beiden einfach ätzend war, wenn man selbst einfach nur deprimiert war. Meine beiden besten Freundinnen waren zusammen nach Thailand geflogen, während ich in das, ach so tolle, Bayern fahren würde.

Fertig mit der Dusche, ließ ich meine langen, braunen Wellen über meine rechte Schulter fallen, zog mir einen Liedstrich und ging in die Küche um etwas zu frühstücken. Der Liedstrich war mein Markenzeichen, eigentlich sah man mich so gut wie nie ohne...egal wann, egal wo ich hatte immer einen.

Als wenig später endlich alle Koffer ins Auto gepackt waren machen wir uns auf den Weg. Meine Eltern voller Vorfreude, ich voller schlechter Laune. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und drehte die Musik bis zum Anschlag auf - es sollte mich einfach keiner ansprechen!

Die Fahrt dauerte einfach nur ewig. Das bayrische Altmühltal war einfach am anderen Ende Deutschlands und man brauchte, von unserer Heimatstadt Hamburg aus, fast den ganzen Tag.

Als wir dann aber doch nach ewig langer Fahrt endlich angekommen waren, wünschte ich mich sofort zurück nach Hamburg. Ich konnte einfach nicht anders, ich musste einfach die Nase rümpfen. Camping war einfach nicht meine Welt und dieser Campingplatz war alt und verkommen. Unser Mietwohnwagen würde sicher nicht besser aussehen.

Meine Vorstellungen bewahrheiteten sich wenig später, als wir die Schlüssel des Wagens vom Campingplatzbesitzer bekommen hatten und in den schon von außen schrecklich aussehenden Wagen eintraten.

"Es ist dreckig hier!", ließ ich also genervt hören, aber meine Eltern grinsten nur breit.

"Das ist richtiges Campingfeeling Schätzchen!", rief meine Mutter begeistert.

"Toll...", murmelte ich leise, "ich mache mich fertig für ins Bett. Ich bin müde."

Mit diesen Worten warf ich meinen Koffer auf eines der, sehr unbequem aussehenden, Betten und hoffte, dass meine Eltern noch ein wenig die Gegend erkunden würden.

Dies taten sie zum Glück auch. Endlich meine Ruhe...

Summer Special: Camping? No thanks. (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt