3.Kapitel

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,,Perrie, wieso brauchst du so lange an der Tür? Kannst du dich nicht von meiner Mum losreißen? Komm mit der Pizza rein, ich hab Hunger."
Jade's  ungeduldige Stimme riss Perrie aus ihren Gedanken. Schnell schüttelte sie mit eine kurzen Bewegung ihren Kopf und streckte ihre Hand Lilly entgegen. Mit einer einladenden Geste sagte sie:,, Na dann, komm mal rein",und lächelte, halb gezwungen, halb ehrlich.
Das Gefühl, dass sie ihr gegenüber hatte, machte ihr Angst. Es war nicht so, wie wenn sie in sie verliebt wäre und auch nicht so, als ob sie Lilly in irgendeiner Zeitschrift gesehen hätte und sie daher kannte. Es war, als würde sie sie schon ewig kennen und doch war sie ihr irgendwie fremd.
Sie atmete tief durch und folgte Lilly ins Haus, die mittlerweile eingetreten war und sich staunend umsah. Mit großen Augen lief sie langsam durch den hellen Flur und sah sich neugierig um, bis sie merkte, dass Perrie sie beobachtete. Abrupt blieb sie stehen und drehte sich schnell zu ihr um, doch Perrie lächelte sie an:,, Gefällt dir unser Haus? Ich bin  übrigens Perrie. Und die Stimmen dort hinten aus dem Wohzimmer kommen von Jade, meiner Freundin." Sie rollte mit den Augen und lachte:,, Naja nicht direkt von ihr, sondern auch vom Fernseher. Wir schauen grade Navy Cis. Normalerweise wohnen wir zu viert hier. Jade und ich, Leigh und Jesy, zwei weiter Freundinen. Aber die beiden sind heute in der Stadt und kommen erst nachher wieder."
Sie stoppte und sah Lilly an, die  sie etwas überrumpelt ansah. ,,Sorry, Ich fange schnell an zu reden. Zieh doch deine Schuhe aus und komm ins Wohzimmer, dann stelle ich dich Jade vor." Perrie lachte wieder, wobei sie darüber nachdachte, wie sie Jade das vollkommen fremde Mädchen am besten vorstellte, das sie eigentlich auch nicht kannte.
Damit verschwand sie in einem Raum am Ende das Flurs. Lilly sah ihr verdattert nach, dann zog sie ihre Schuhe aus und schaute sich noch einmal in den riesigen Flur um, der ihr so gut gefallen hatte.  Die vier Mädchen schienen Geld zu haben, so viel konnte sie bereits an der edlen Einrichtung erkennen. Dann folgte sie Perrie ins Wohzimmer.

Als es im Flur längere Zeit still war, begann Jade sich langsam zu wundern. Wäre es es tatsächlich ihre Mutter gewesen, hätte sie das gehört, da war sie sicher.
Auf einmal hörte sie Perries Stimme wieder, die aus irgendeinem Grund plapperte wie ein Wasserfall und eine, ihr unbekannte Stimme. Was gesagt wurde, könnte sie leider nicht verstehen. Fragend runzelte sie die Stirn, zuckte dann aber mit den Schultern und drehte sich wieder Richtung Fernseher. Sie würde schon gleich erfahren, wer ihr da gerade nicht das Abendessen brachte.

Doch als Perrie wieder in den Raum trat, konnte Jade ihr ansehen, dass etwas nicht in Ordnung war. Etwas in ihrem Blick machte ihr Sorgen und Perrie schien etwas  durch den Wind zu sein. Das kam selten vor.
Schnell stand sie auf und wollte zu ihrer Freundin hinüber laufen, als sich ein dünnes, dunkelhaariges Mädchen durch die Tür ins Wohzimmer schob. Sie wirkte klein und zerbrechlich, aber in ihrem Gesicht lag gleichzeitig eine Stärke und Entschlossenheit, die Jade staunen ließ. Ihr Gesicht kam ihr eh so bekannt vor, doch sie wunderte sich nicht besonders darüber, denn im Gegensatz zu Perrie spürte sie nichts bei ihrem Anblick.
Sie zog die Augenbrauen hoch. Was sie wirklich wunderte war, dass ein wildfremdes Mädchen plötzlich in ihrem Haus stand.

Genau wie Perrie dachte auch Jade, sie hätte es mit einem Fan zu tun, die irgendwie ihre Privatadresse heraus bekommen hatte und sie wollte gerade anfangen, sich darüber aufzuregen, dass Perrie sie einfach ins Haus gelassen hatte, als diese zuerst zu sprechen begann:,, Jade, dass ist Lilly. Sie ist neu in South Shields und würde gerne eine Nacht in unserer WG übernachten." Dabei sah sie Jade so eindringlich an und betonte das Wort ,,WG" besonders auffällig, bevor sie sich zu ihr beugte und etwas leiser weiter sprach:,, Tut mir leid, dass ich das nicht vorher mit euch abgesprochen hab, ich wollte sie nicht draußen alleine stehen lassen und hab deshalb einfach so entschieden. Ich hoffe, dass ist okay für euch." Perrie war zerknirscht und sah Jade mit ihren großen blauen Augen an. Sie konnte ihr einfach nicht böse sein. Also nickte sie ihr kaum merklich zu und wannte sich wieder Richtung Lilly, die sie die ganzen Zeit von der Tür aus beobachte hatte.,, Hey, Ich bin Jade, was dir Perrie bestimmt schon erzählt hat," Sie lächelte,,, Willkommen in unserem Bandh....ich meinte WG." Dafür erntete sie einen ärgerlichen Blick von Perrie.

Kurze Zeit später saßen die drei zusammen am Küchentisch. Sie hatten bereits einige Minuten geschwiegen, da keiner wusste, wie er das Gespräch beginnen sollte. Jade war gerade aufgestanden, um etwas zu trinken zu holen. Perrie brach das peinliche Schweigen:,, Woher kommst du eigentlich Lilly? Und was hast du hier in South Shields geplant?" Sie blickte zu dieser. Lilly sah erschreckt auf, bevor sie den Blick schnell wieder auf ihre Hände gleiten ließ. Was sollte sie antworten? Mit der Wahrheit wollte sie nicht herausrücken, jedenfalls nicht mit der ganzen. Sie würden sie sonst wegschicken, da war sie sicher. Außerdem kannte sie die Mädchen nicht.

Aber sie kam auch nicht dazu, überhaupt irgendetwas zu antworten, denn lautes Lachen drang aus dem Flur. Irritiert sah sie zu Perrie. Die lächelte:,, Ich glaube, es wird nichts mehr mir dem Essen Jade. Heute kommt jeder vor deiner Mum." Und nur Sekunden nachdem sie den Satz beendet hatte, standen zwei weitere Mädchen in der Küche und sahen Lilly überrascht an.      

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