Kapitel 21

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Sie sah ihn, als sie den Soundcheck in Milan gerade beendet hatten. Groß, blond, sportliche Figur. Sie hatte ihr Stück gerade durchgespielt und wollte eigentlich wieder zurück in ihren Aufenthaltsraum gehen, denn in Italien war es über 30° warm und die Luft war drückend. Für heute waren 10 Fans mit VIP Ausweisen angekündigt gewesen, aber eigentlich war ihr das immer egal, denn sie blieb so oder so nie dabei, obwohl ihr das angeboten worden war. Sie hatte also ihre Noten gegriffen und sich zum weggehen gewandt, als dieser Typ die Halle betreten hatte. Irgendetwas an ihm lies sie stehen bleiben und sie drehte sich um und setzte sich auf den Rand der Bühne, während Little Mix die VIPs begrüßte. sie beantworteten Fragen, wobei die 10 Jugendlichen, Lilly schätzte sie zwischen 14-20 Jahre, wie gebannt an ihren Lippen hingen. Was Lilly dabei am meisten überraschte war, dass die meisten die Band schon seit Jahren verfolgten, aber es für viele das erste Konzert war und fast alle hatten selbst gemalte Bilder und Briefe dabei, die sie den vieren in die Hand drückten. Zwei Mädchen fingen sogar an zu weinen.

Aber am meisten lächelte sie, wenn sie Little Mix beobachtete, die alle fragen mit Hingabe beantworteten, jedes Bild und jeden Text annahmen, Fotos machten und schließlich sogar noch ein A cappella dran hängten..

Sie selbst war währenddessen damit beschäftigt, den blonden Jungen an zu starren, den sie auf ca. 19 schätze. Auch er gab Perrie einen kleinen Brief und erzählte, dass er alleine durch Europa reiste und auf der Get Weird tour schon auf zwei Konzerten gewesen war, aber eigentlich auch aus GB kam. Mehr verstand sie von ihrem Platz aus nicht und es war ihr auch egal, denn sie war zu sehr damit beschäftigt, sich die Details seines Gesichtes einzuprägen. Seine kleinen Grübchen am Kinn, die blonden Haare, die an den Seiten kurz und oben etwas länger und durcheinander auf seine Stirn fielen, die er manchmal mit einer lockeren Geste wieder nach hinten schob. Die dunklen, grünen Augen sahen freundlich und aufmerksam im Raum umher.

Er schien sie jedoch nicht zu bemerken.

Nach einiger Zeit warf sie einen kurzen Blick auf die Uhr und stand auf. Sie hatte ihn genug angestarrt. Entschlossen griff sie nach ihren Noten, schaffte es aber so, ihr Handy, das sie darauf abgelegt hatte, weit über die Absperrung hinweg in den Zuschauer-Bereich zu schleudern. Es knallte hart auf den Boden und die Gespräche verstummten und alle sahen zu ihr hinüber. Peinlich berührt wollte sie schnell aufstehen und es holen, aber eine große, blonde Gestalt kam mit schnellen Schritten auf sie zu und hob ihr Handy auf. Er kam damit zur Absperrung und hielt es ihr hin und zu ihrer Überraschung verlief nur ein kleiner Riss über den oberen Bildschirmrand. ,,Danke." murmelte sie verlegen und hob den Blick, um in sein Gesicht zu sehen. Er lächelte verschmitzt und bevor er ging drückte er ihr mit einer fast unmerklichen Geste einen kleinen Zettel in die Hand, den sie sich schnell in die Tasche steckte  und eine Entschuldigung in Richtung der anderen rief. Eilig flüchtete sie zum Seitenausgang, um sich in den Aufenthaltsraum zu verziehen. Dort legte sie ihre Sachen zu ihrem Rucksack, aus dem sie ihre großen Kopfhörer kramte und aufsetzte und sich dann mit angezogenen Knien auf das Sofa an der Wand gegenüber der Tür setzte. Vorsichtig entfaltete sie den kleinen Brief und begann zu lesen, was mit sauberer und leicht nach lins geneigter Schrift auf dem Papier stand. 

,, Hey Lilian, ich beobachte dich jetzt schon eine ganze Weile und du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich bewundere die Art, wie du spielst und würde dich gerne näher kennen lernen. Schreib mich an, wenn du willst." Darunter hatte er seine Handynummer gekritzelt und mit 'Phill ' unterschrieben. Es war nur eine kurze Nachricht und Lilly war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Einerseits klang der Brief selbstbewusst und stalkerhaft, aber auch freundlich und offen. Sie speicherte die Nummer erstmal in ihrem Handy ein, obwohl sie sich noch nicht sicher war, ob sie ihn anschreiben wollte. Dann steckte sie ihr Handy zurück in den Rucksack und hörte weiter Musik, bis Jesy sie antippte, als es Zeit war, sich für die Show umzuziehen. 

Während sie auf der Bühne war, suchten ihre Augen die Menge nach einem bestimmten blonden Haarschopf um, aber sie konnte ihn nirgendwo entdecken.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 02, 2017 ⏰

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