Dope

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Die Zeit verging schnell und mit jedem Konzert dass stand fand, wuchs das Glücksgefühl und mit jedem Tag der verging, verliebte ich mich immer mehr in Yoongi. Ich liess es mir aber nicht anmerken. Also, ich hoffte zumindest, dass man es mir nicht anmerkte. Wäre sonst ein wenig... ja peinlich würde ich sagen. Die anderen würden mich damit bestimmt aufziehen.
In der Zwischenzeit war es schon wieder Sommer. Kaum zu glauben, dass ich die Jungs bald ein Jahr kannte. Die Army's mochten mich und ich konnte mir kein besseres Leben vorstellen.
Mir persönlich, ging es wieder super. Ich hatte keine einzigen Downphasen mehr, rauchen tat ich auch nur noch ganz selten und mögt ihr euch daran erinnern, als ich erzählt hatte, dass ich diesen gewissen Glanz in meinen Augen verloren hatte seit meinen Eltern tot waren? Nun, der war wieder zurück. Die Depri-Amy gehörte zur Vergangenheit. Das dachte ich zumindest.
Eines Tages, als wir einen Day-Off hatten und ich auf das Bett im Hotelzimmer lag, dass ich mit Jimin teilte, wurde die Türe schlagartig aufgerissen. Ich erschrak so sehr, dass ich einen Hüpfer direkt auf den Boden machte. Schnell wieder aufstehen und wieder hinlegen, war keine Option, denn die Jungs hatten meinen kleinen Unfall mitbekommen lachten sich logischerweise schlapp.
„Ich hasse euch", nuschelte ich und setzte mich wieder.
„Wir haben ein Geschenk für dich", flötete Jin und setze sich neben mich hin.
„Oh Gott, was kommt jetzt?"
„In zwei Wochen hast du ja Geburtstag, oder?", fragte Namjoon.
Ich nickte. „Und?"
„Und da du in letzter Zeit viel an deinem Album arbeitest, wollten wir dir ein Geschenk machen."
Ja, ihr habt richtig gelesen. BigHit, deren Plattenlabel, fanden mich anscheinend so gut, dass sie mit mir einen Plattenvertrag unterschrieben und ich mit ihnen zusammen an einem Album arbeiten durfte, das voraussichtlich im Winter rauskommen sollte. Mit Betonung auf 'vorraussichtlich'.
„Ach ja? Und das wäre?"
„Da wir in fünf Tagen sowieso unser letztes Konzert vor unsere Pause haben, dachten wir uns, wir gehen irgendwo hin um richtig Ferien zu machen."
Ich schaute Hoseok fragend an. „Wohin und wie lange dauert die Pause? Das hat mir bis jetzt noch kein Schwein gesagt."
„Das ist gut, denn halt dich fest. Wir gehen nach.... SCHWEDEN und das ganze für EINEN MONAT!" Jungkook schrie förmlich. Ruckartig setzte ich mich auf.
„WAS? NACH SCHWEDEN? EIN MONAT?"
„JA!"
„OH MEIN GOTT! WIE GEIL!"
„ICH WEISS!", schrie Taehyung.Das letzte Konzert kam schnell. Schneller als gedacht und ich war ehrlich gesagt, sehr traurig, als wir das letzte Lied sangen und uns schlussendlich, auch wenn es nur für eine kurze Zeit war, von den Army's verabschieden mussten.
Erschöpft gingen wir in unser 'Dress-Room' und liessen uns auf die Couch fallen, die im Raum stand. Die, die keinen platz auf dem Sofa hatten, setzten sich auf die rumstehenden Stühle. Ich legte mein Kopf auf Yoongi's Schulter. „Müde?", fragte er. Ich nickte. Plötzlich legte er den Kopf auf meinen drauf und meinte: „Ich auch."
Ich schloss die Augen und genoss seine Nähe. Schritte näherten sich und jemand klatschte in die Hände. „So Leute. Aufstehen und bereit machen. Es geht weiter."
Das war unser Manager. Weitergehen? War der noch ganz dicht?„Was? Wohin?", hörte ich Namjoon fragen.
Die Müdigkeit in seiner Stimme war nicht zu überhören.
„Ihr seid zu einer Party eingeladen worden und wir haben bereits zugesagt."
„Ist das wirklich nötig?", quengelte ich.
„Jawohl."
Ich stöhnte auf und so leid es mir auch tat, hob ich meinen Kopf von Yoongi's Schulter und stand auf.
„Also gut Leute, ich weiss ihr seid alle müde so wie ich auch, aber wir müssen da hin. In zwei Tagen sind wir dieses Hin-und Her für einen Monat los."
Gemurre und Gestöhne kamen als Antwort, aber schlussendlich standen sie auf und bereiteten sich vor.
Die Party hatte bereits angefangen als wir ankamen. Wir setzten uns an einen Tisch. Die Musik dröhnte aus dem grossen, schwarzen Lautsprecher, die Lichter wechselten ständig die Farbe und Leute bewegten sich auf der Tanzfläche wild auf und ab.
Plötzlich kam ein Mädchen, dass mir irgendwie bekannt vorkam, angetanzt und warf sich auf Yoongi's Schoss.
Meine Alarmglöckchen schrillten.
Da erkannte ich sie auch. Es war Sulli von f(x.
„Hallo Yoongi. Wie geht es dir?" Nach ihren Bewegungen und Tonlage zu urteilen, war sie schon recht angetrunken. Yoongi's Gesichtsausdruck machte mir zu schaffen. Ich war nicht in der Lage ihn zu identifizieren. Mochte er sie?
„Mir geht es gut und dir?" fragte er sie und setzte sein verschmitztes Lächeln auf.
Eifersucht? Nicht im geringsten (Achtung Ironie).
„Lass uns tanzen", lallte sie und zog Yoongi auf die Tanzfläche. Eine Weile lang, beäugte ich sie wütend, bis ich aufstand und mir etwas zum trinken holte.
Der Barkeeper grinste mich bereits an. „Was darf es für dich sein, meine Schöne?"
Ich lächelte. „Bring mir was starkes, bitte."
„Ist unterwegs." Er verschwand kurz und erschien gleich wieder und stellte mir ein Shotglas vor die Nase. Ich bedankte mich und leerte es in einem Zug aus. Es schmeckte gut. So gut, dass ich mir drei weitere Stücke davon bestellte. Jimin stand plötzlich neben mir und blickte mich streng an.
„Was tust du?"
Wieder leerte ich ein Glas. „Ich hasse diese Party."
„Ach ja? Warum denn?"
Ich nickte Richtung Yoongi und Sulli. Jimin brauchte nicht lange um zu verstehen was los war. Als er sich zu mir umdrehte, machte er riesige Augen.
„Ach du heilige Makrele, du stehst auf Yo..."
„Psst, nicht so laut! Ich weiss die Musik ist laut aber so etwas verbreitet sich ziemlich schnell!", rief ich und drückte ihm die Hand auf dem Mund.
Ich griff wieder nach einem Shotglas und fing bereits an den Alkohol zu spüren. Ja meine liebe Leute, nach diesem Shot, sah meine Welt schon viel besser aus.
Jimin schaute mich prüfend an. „Musst du dich deswegen wirklich betrinken?"
Muss ich das?, fragte ich mich selber und betrachtete die vier leeren Shotgläser.
Ich wusste es nicht, aber ich tat es einfach.
„Ich gehe rauchen. Kommst du mit?", fragte ich Jimin und hatte bereits eine Zigarette im Mund.
Plötzlich erschien ein gut gebauter Mann vor mir.
„Ma'am, hier dürfen sie nicht rauchen."
„Ja ich weiss, ich wollte rausgehen."
Er beäugte mich misstrauisch, ging aber ohne weiteren Kommentar weg.
Ich schüttelte bloss den Kopf und wandte mich wieder Jimin zu. Irgendetwas hatte er gesehen, denn er packte mich unsanft am Arm und zog mich Richtung Ausgang.
„Hey, was geht denn bei dir?", schimpfte ich und versuchte mich loszureissen, aber war stärker.
„Egal was du tust, schaue NICHT nach hinten!"
Und ratet mal, wer hinschaute?
Bingbingbing, Jackpot.
Ich.
Und was ich sah, brachte mich dazu dass ich mich mit aller Kraft von Jimin wegriss und wortwörtlich aus dem Raum stürmte.
Das ist nicht gut, dachte ich und zündete eifrig die Zigarette an.
Drama vor den Ferien, ist gar nicht gut.
Keine zwei Sekunden später stand Jimin neben mir.
„Deinem Abgang zu urteilen, hast du die beiden auch knu..."
Den Blick, den ich Jimin zuwarf, liess ihn verstummen.
Ich inhalierte den Nikotin und spürte sogleich wie sich meine Nerven entspannten.
Jimin schaute mich an. „Darf ich auch eine haben?"
Erschrocken blickte ich Jimin an. „Du willst rauchen?"
Er zuckte mit den Schultern und nickte. Widerwillig streckte ich ihm die Zigarette entgegen und zündete sie an. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er die Zigarette hustend auf den Boden schmeissen würde, aber nichts dergleichen geschah.
„Was schaust du mich so doof an?"
„Nichts, ich habe dich noch nie rauchen sehen."
„Oh, ich habe früher mal geraucht. Habe später aber aufgehört."
„Na, dann solltest du vielleicht das Rauchen unterla..."
Plötzlich rempelte mich jemand an und ich fiel volle Pulle auf mein Hinterteil und hätte mir fast den Kopf angeschlagen.
„Pass auf wo du hin stehst, du Kuh."
Als mir Jimin aufhalf, sah ich wer mich um geschubst hatte.
Sulli.
War irgendwie klar.
Yoongi stand neben ihr.Ich wäre ehrlich gesagt verwundert gewesen, wenn er NICHT neben ihr gestanden hätte.
Und dazu muss ich noch anmerken, dass er nicht gerade nüchtern aussah.
„Mach du das nächste mal deine Augen auf und zügle deine Zunge, Frau", gab ich zurück.
Erschrocken hielt sie sich die Hand vor dem Mund.
„Hast du das gehört, Schatz? Dabei hat sie doch angefangen."
Schatz? Ich habe angefangen? Sag mal, geht's der noch gut?, fragte ich mich.
„Wie kannst du nur mit so einer unfreundlichen Person befreundet sein, Yoongi?"
Obwohl er betrunken war, hatte ich irgendwie gehofft, dass er mich in Schutz nehmend würde.
Das tat er aber nicht.
„Befreundet? Was heisst den hier 'befreundet'? Wir gehen gemeinsam auf Tour und wir teilen uns einen Haushalt. Mehr ist da nichts. Keine Freundschaft. Nichts. Ich mag sie nicht einmal."
Betroffen schaute ich ihn an und spürte wie die warmen Tränen, die mir nahezu zu heiss erschienen auf meine kalten Wangen, runter kullerten.
„Oh mein Gott oppa, du hast sie zum weinen gebracht. Was für eine Pussy."
In Yoongi's Augen sah ich.... nichts. Sie waren kalt und leer. Kein Funken Mitgefühl. Einfach nichts.
Update: 'Oppa' ist sozusagen ein Kosenamen. Wenn ein Mann und eine Frau in einer Beziehung sind, wird der Mann in meisten Fälle 'Oppa' von der Frau genannt. Fragt mich nicht warum das so ist. Koreanische Logik.
Ich spürte wie angespannt Jimin war. Seine Augen funkelten vor Wut und seine Hände waren zu Fäuste geballt. Ich griff nach seinem Arm und hielt ihn fest.
„Was soll dieser Scheiss, Hyung?", zischte er.
Update 2: Die jüngeren Leute nennen die älteren 'Hyung'.
„Was soll was? Sie hat angefangen!", mischte sich Sulli ein und zeigte mit dem Zeigefinger auf mich.
„Mit dir hat kein Schwein geredet", fuhr Jimin sie an.
Ängstlich stellte sie sich hinter Yoongi. Jimin löste seine Faust und griff nach meiner Hand. Er drückte sie leicht. Diese kleine Geste reichte vollkommen aus und mir Mut und Sicherheit zu geben.
„Fahr sie nicht so an, du Spacko", gab Yoongi zurück.
Und bevor noch etwas passieren konnte, stellte ich mich vor Yoongi und schaute ihm fest in die Augen.
„Von dir bin ich abgrundtief enttäuscht, Yoongi. Du hast meine Gefühle verletzt und denkst auch noch du könntest eins auf krass machen. Mit dir bin ich fertig."
Dann wandte ich mich Sulli zu. „Von dir habe ich mehr Würde und Niveau erwartet. Schade eigentlich. Ich wäre gerne mit dir befreundet gewesen."
Ich drehte mich zu Jimin. „Lass uns gehen."
„Hoffentlich überfährt dich ein Bus, du Bitch", hörte ich Sulli schreien. Blitzartig griff ich nach Jimins Arm. Fast wäre er auf sie los gegangen.
„Bravo Sulli. Was werden echt deine Fans denken, wenn sie erfahren, dass du jemandem ohne Grund den Tod wünschst?", rief ich. Das sass, denn sie fing an panisch sich umzuschauen.
Ich zog Jimin weiter und erst als wir genug vom Partygebäude entfernt waren, liess ich ihn los.Ich informierte noch Hoseok dass ich mit Jimin zurück zum Hotel gehen würde.
Seine Antwort kam sofort.

The girl that forgot how to live [UNDER CONSTRUCTION]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt