26. Dezember 2002:
„Wage es ja nicht noch einmal, Hand an meine Frau zu legen!"
Wutentbrannt und mit funkelndem Blick kniete Draco Malfoy auf Ronald Weasleys Brustkorb. Dieser schnappte vergebens nach Luft und versuchte seinen Gegner von sich runter zu bugsieren.
„Lass mich!", japste Ron. „Sie wollte es doch nicht anders!"
Mit voller Wucht schlug Draco ihm die Faust ins Gesicht. Er konnte seine Wut nicht mehr kontrollieren und ächzte und schnaufte und versuchte den aufkeimenden Adrenalinschub zu unterdrücken. Es gelang ihm nicht wirklich und für einen kurzen Moment überkam ihn das Verlangen, einen Unverzeihlichen auf den unter ihm Liegenden abzufeuern.
„Weasley, wie bescheuert bist du eigentlich?"
Energisch stand Draco auf und begab sich zu seiner Frau, die schluchzend und wie paralysiert in der Ecke stand. Ihr Haar war zersaust, ihr Gesicht gerötet, die Augen vom Weinen dick angeschwollen. Hermines unordentliche Kleidung verriet die Tatsache, dass jemand handgreiflich geworden war. Dieser jemand war niemand anderes als ihr bester Freund Ronald Weasley. Verbittert und verständnislos Hermines Entscheidung gegenüber, den Rest ihres Lebens mit niemand anderem als Draco Malfoy zu verbringen.
Draco legte seinen Arm um die total verstörte Hermine und drückte sie leicht an sich. Mechanisch vergrub Hermine ihr Gesicht an Dracos Schulter. Wie betäubt starrte Ron die beiden an und stammelte wirre Worte vor sich her. Die malfoy'schen Ahnen hatten sich bereits alle in ein Gemälde gezwängt, um mit zu bekommen, was ihrem Nachkömmling und seiner zu allem Übel muggelstämmigen Frau widerfahren war.
Hätte die Hauselfe Knut nicht per Zufall mitbekommen, wie seine Herrin von dem komischen Mann in eine Kammer gedrängt wurde, hätte das Unheil wohl seinen Lauf genommen. Im Allgemeinen recht langsam und arbeitsscheu, sind in dieser Situation alle Alarmglocken und Reflexe Knuts ans Tageslicht getreten.
„Du wolltest es nicht...", flüsterte Ron mehr zu sich selbst als zu der eigentlich Angesprochenen.
„Weasley, Hermine und ich sind verheiratet. Wir haben uns ewige Treue geschworen. Abgesehen davon, dass meine Frau mir auch die Treue hält, hätte mit Sicherheit der unbrechbare Schwur seine doch sehr unschönen Konsequenzen mit sich gezogen!"
„Ja", stammelte Ron und rieb sich seine angeschwollene Wange. „Aber ihr liebt euch doch gar nicht wirklich, das sagen alle! Ich dachte – „
„ – denken war noch nie deine Stärke, Weasley. Nicht jeder muss sich gleich in einer Beziehung oder Ehe dämliche Spitznamen verpassen oder sich dem anderen in irgendeiner Art und Weise unterwerfen."
Draco merkte, wie er sich langsam beruhigte. Zwar war er immer noch in Rage und ließ jedes einzelne Wort, das seine Lippen verließ, auf Ron niederschmettern, aber was anderes hatte er ja nun auch nicht verdient. Zumindest konnte er ihm endlich mal richtig die Meinung geigen und da Ron sich hier auf extrem feindlichem Terrain befand, einen sehr großen Fehler begangen hatte und Draco diesen Kerl eh schon längst vor die Tür hatte setzen wollen, waren die Vorraussetzungen einfach zu perfekt. Ungeachtet dessen musste sich Draco eingestehen, dass seine Wut über den Vorfall nicht geheuchelt war. Ihm tat Hermine schon ein bisschen leid, wer will schon von einem Wiesel betatscht werden? Jedenfalls machte sie nicht den Eindruck, als hätte sie von sich aus die Situation heraufbeschworen. Draco fühlte berechtigten Groll in seiner Bauchgegend. Abgesehen davon, dass seine Frau Hermine hieß und muggelstämmig war, sie war SEINE Frau. Und er hatte das alleinige Recht sie anzufassen, zu ärgern, zu küssen und was auch immer. Und ein Ronald Weasley konnte nicht ganz sauber ticken, wenn er die Ehre eines Draco Malfoy und die seiner Frau beschmutzte.
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Der Deal
FanfictionDer letzte Kampf neigt sich dem Ende und Hermine und Draco stehen sich plötzlich gegenüber. Doch dann kommt alles irgendwie anders. Komplett und fertig. Diese Fanfiction erblickte 2005 auf FanFiction.Net das Licht der Welt. Irgendwann werde ich sie...