Kapitel 12. - Badboy oder doch Gentleman?

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"Du packst sie niewieder an, haben wir uns verstanden?!", schrie Harry als er immer weiter auf den Typ einschlug und ich bei jedem schmerzerfüllten Stöhnen dieses Jungen aufzuckte. Das was er mir und Ihm antat, war der blanke Horror, aber ich wollte nicht, dass er umgebracht wird. Daher ging ich auf Harry zu, zitterte stets am ganzen Körper. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seinen nackten, starken und vor allen Dingen angespannten Oberarm, als mich eine Gänsehaut durchfuhr. 

Noch nie hatte ich so etwas gefühlt, wie bei ihm. Ich kann es mir nicht erklären aber immer wenn ich seinen Körper anfasse, fühle ich mich sicher und geborgen, total wohl. Am liebsten würde ich ihn nicht mehr loslassen, es fühlt sich so toll und vorallem richtig an. Seine Nähe gibt mir Sicherheit und zieht mich an, wieso und weshalb auch immer. Ich weiß selbst nicht, wie ich das nennen soll.

"Harry, bitte hör auf!", rief ich und streichte über seinen Oberarm. Besorgt sah ich auf den gequälten Körper unter ihm. Er hörte nicht auf. Immer schlug er auf ihn ein, und ich hatte wirklich Angst, dass er ihn noch umbringt.
"Gibs zu! DU STECKST HINTER DEN DROHUNGEN!!!", schrie er wütend, und es schallte durch die gesamte, relativ unbewohnte Straße. Daher war dies der perfekte Austragungsort für die zwei Gruppen.
Ein weiterer Schlag und abermals versuchte ich ihn zurück zu ziehen. Und wieder klappte es nicht.

Jetzt reichte es mir.

"HARRY ES REICHT!", schrie ich und zog ihn an beiden Armen mit all meiner Kraft von ihm weg. Diesesmal gehorchte er, spuckte nochmal auf ihn drauf und wendete sich dann mir zu. Auch die Anderen kamen auseratem wieder zu uns, als die Anhänger des Widerlings verschwanden. Überrascht sah Harry an mir runter, er sah nicht wirklich glücklich über mein Erscheinen aus.
"Was machst du überhaupt hier?!", fauchte er und guckte mich böse an. Wieder bekam ich Angst, so wie immer wenn er mit mir redete.
"Ich da-dachte, dass naja...", ich sah eingeschüchtert zu Boden, unwissend wieso ich eigentlich hier war. Wirklich nur aus Neugierde?
"Was dachtest du?! HM!?", zischte er und schubste mich nach hinten. Eine kleine Träne floss über meine Wangen. Sein Verhalten erinnerte mich ein wenig an die Nacht der Party im Wald, oder als es mir bei mir Zuhause mit Folgen für mein Verhalten gedroht hatte.
"Harry, ich..", wieder unterbrach er Mich. 
"Halt deinen Mund, du weißt gar nichts! Das nächste mal bleibst du, wo du bist! Hast du Mich verstanden?!", zischte er erneut unter seinen zusammengebissenen Zähnen. Seine Augen waren dunkel und finster, sie machten mir Angst. Sein Kiefer trat stärker hervor, das zeigte, wie sehr er sich in diesem Moment zusammenreißen musste.
Ängstlich sah ich zu Boden, als immer weiter Tränen über meine Wangen strömten. Noch nie hatte er mir soviel Angst gemacht, wie heute. Noch nie.

Ich streifte meine Hand an seiner, als ich mich umdrehte und weglief. Ich wollte weg. Weg von hier. Weg von diesem Garten, von diesem Haus und dieser Straße. Weg von diesem Ort, weg von Ihm.

Ich rannte und rannte, fast so schnell wie die Tränen aus meinen Augen. Ich hörte Schritte, Gerenne, hinter Mir. Ich brauchte mich nicht umdrehen, da ich mir denken konnte wer es war.
"Amelie, warte!", rief er. Es war die raue, heisere Stimme von Harry. 

Ich stolperte über einen Stein, fiel hin und schrie schmerzerfüllt auf. Ich fing bitterlich an zu weinen, und das nicht nur wegen meinem Knöchel. Mir wurde einfach alles zuviel. Die ganzen letzten Tage haben mich innerlich mehr mitgenommen, als ich dachte. Es war einfach zuviel für mich und ich konnte es nicht mehr länger zurückhalten, wobei es dieser Schmerz nicht viel besser machte. 

"Amelie!", rief Harry als er dann bei mir ankam und sich zu Mir runterhockte. Er beugte sich über mich, schaute erst auf meinen Knöchel, dann in mein Gesicht. Er war mir so unfassbar nahe, dass er für einen Moment mit allem stoppte, was er tat und ich kurz meine Schmerzen der letzten Tage vergaß, genau wie diese in dem jetzigen Moment. Sogar das, was er vor weniger als 5 Minuten noch zu Mir sagte, blendete ich für diesen Augenblick einfach aus, und genoss was passierte.

Wir sahen uns einfach nur an, und das reichte. Er schob seinen einen Arm unter meine Oberschenkel, und den Andere fuhr er unter meinen Rücken, immer bedacht darin, mir nicht wehzutun. Den Augenkontakt brach er nicht einmal ab.
"Halt dich fest", hauchte er gegen meine Lippen und versetzte meine Haut damit in Gänsehaut. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken, sah ihn immer noch an. Diese Augen sind es, die mich immer wieder vergessen lassen, was er mit antut und in welche Situationen er mich ständig bringt.

Er trug mich, wie der Bräutigam seine Braut, zurück zum Haus wo alles geschah. Wir hielt vor dem Haus auf dem Bürgersteig an und ich erkannte, dass dort Harry's Wagen steht. Dann kamen die verbliebenen Jungs zu uns.
"Gehts ihr gut?", fragte Louis besorgt. Wow, soviel Fürsorge hätte ich von ihm nicht erwartet. 
Auch Niall kam auf uns zu, sah besorgt in mein Gesicht, als würde er wissen wollen was passiert ist.
"I-ich bin hingefallen und jetzt kann ich nicht mehr so gut laufen...", ich blickte hinab auf meinen Knöchel. Er pochte so schmerzvoll, selbst wenn ich nicht laufe. 

Harry hatte genug. Er drehte sich um und ging auf seinen Wagen zu. Er öffnete die Beifahrertür und lud mich, als wäre es das leichteste der Welt, hinein. Er war ziemlich stark, das spürte ich an meinem Körper. Er hat mich fest gehalten, als würde er mich nur ungern wieder loslassen. 

Er machte die Autotür neben Mir zu, sagte den verdatterten Jungs Tschüß. Als er um den Wagen joggte um zur Fahrerseite zu gelangen, winkte ich ihnen auch noch einmal zu. Zu meiner Überraschung hatten diesesmal wirklich alle zurück gewunken, nicht nur Niall.

Ich erschrack, als neben Mir die Autotür zugeknallt wurde. ich sah zu ihm und beobachtete ihn dabei, wie er den Motor startete, sich anschnallte, was ich ihm dann gleich tat, und losfuhr. Die Fahrt verlief still, niemand sagte irgendwas. Zunächst wusste ich gar nicht genau, wo er Mich jetzt hinfährt. 
Mein Handy klingelte. Mum.

"Ja, Mum?", ich sah besorgt zu Harry der abermals frech grinste. Scheinbar gefiel es ihm, dass ich nicht wusste, was ich sagen soll.
"Sag ihr, du pennst bei einer Freundin, oderso", flüsterte er. Ich schüttelte mit dem Kopf, keine ahnung wieso. Es war keine gute Idee. Er kehrte um in Richtung "Mein Zuhause", nach mehreren stillen Anweisungen und allessagenden Blicken.
"Wo ich bin? Unterwegs! Ich komme gleich nachhause. Seit ihr schon zuhause, oder wie? Nein? Ok, dann mache ich gleich das Abendessen für euch, damit du das nicht auch noch machen musst. Ja, ok. Tschüß!"

Er sagte nichts, grinste jedoch stets.
"W-wieso sollte ich eigentlich sagen, dass ich bei einer Freundin schlafe?", ich wurde verlegen.
"Weil du heute eigentlich bei Mir blieben solltest mit deinem Knöchel.", sagte er eisern.
Ich nickte, unwissend, ob es eine gue Idee war. Er war gefährlich aber anziehen. Das ist keine gute Mischung, ganz und gar nicht.

Er hielt vor unserem Haus an.
Ich wollte gerade meine Autotür öffnen, da bemerkte ich, dass die Sicherung drine war. Ich müsste also warten, bis Harry mich hier raus holen würde. Ich bin eigesperrt mit Harry Styles, dem Stadtbekannten Gangmitglied.

Glücklicherweise öffnete er mir die Autotür und nahm mich erneut auf den Arm, da ich nicht laufen konnte. Er kann so süß und romantisch sein, wenn er will. Wieso ist er nicht immer so?

Meine Gedanken hielten nicht mehr lange an, als er meine Tür auftrat, die bereits einen Spalt offen stand und hineinging. Da es dunkel war und er mich auch ohne Licht geschickt hinein manövrierte, konzentrierte ich mich einfach auf ihn.
Seinen Atem spürte ich, genau wie eben noch bei Niall Zuhause, an meinem Hals. Er atmete gleichmäßig und ruhig. Seine Arme waren angespannt, das spürte ich unter Mir. Er fühlte sich toll an, und ich war ihm gerne so nahe, ganz egal ob er gefährlich ist oder nicht. Ich weiß nicht wieso, aber er zieht mich an und macht mich unfassbar neugierig.

Plötzlich spürte ich unter Mir etwas weiches und seine Arme zogen sich weg. Mein Bett. Schade eigentlich. Ich ließ von seinem Nacken ab und  setzte mich auf. Es war ein Bett, keine Frage.
"Kannst du das Licht anmachen, bitte?", flüsterte ich und schaute verwirrt durch den schwarzen Raum.
Wenig später erhellte sich alles und ich konnte wieder klar sehen. 
Mein Knöchel war rot und stellenweise sogar schon Blau. Höllisch wehtun tut es auch.
"Er ist blau", hauchte ich woraufhin er zu mir eilte und sich meinen Fuß genauer ansah.

Wieder war er meinem Gesicht so nahe. Mein Knöchel interessiert mich schon lange nicht mehr, viel lieber sah ihn in mir genauer an, wähernd er mit meinem Fuß beschäftigt war. Ich musste grinsen, so fürsorglich kannte ich ihn wirklich nicht. Scheinbar bemerkte er meine Blicke auf ihn als er sein Gesicht drehte und mich ansah. Er war sichtlich überrascht von der geringen Distanz zwischen unseren Gesichtern. Eine Zeit lang schauten wir uns so an.
"Danke..." flüsterte ich und lächelte leicht. 
"Wofür?" antwortete er und strich mir eine Strähne hinter mein Ohr. Die Stellen unter seinen Fingern kribbelten fürchterlich.
"D-das du mich dort weg gebracht hast", hauchte ich zurück und sah nach unten. Ich errötete unter seinem Blick. Zwei starke Finger legten sich unter mein Kinn und zogen es hoch.

Ohne etwas zu sagen, legten sich zwei weiche Lippen auf meine. In Mir broddelte es, ein Feuerwerk brach aus und ich vergaß die Geschehnisse der letzten Tage.

Unwiderstehlich. » harry stylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt