Kapitel 14 ~ Königblaues Blut

55 3 0
                                    

Er stich mir durch die Haare und flüsterte etwas das nach "Ich liebe dich" anhörte. Lange hielt er mich in den Armen und ich presste mich so eng an ihn, dass kein Papier dazwischen passte. Ich schloss die Augen und ich war einfach nur noch glücklich. Und mir wurde klar, dass ich die Zeit, die ich mit Mike hatte, einer der schönsten Momente in meinem Leben waren. Aber mir wurde auch klar, dass ich mich auf einen Kampf vorbereitete. Einen Kampf um Leben und Tod, um Liebe und Hass und um Frieden und Krieg. Es wird nicht mehr lange dauern, bis ich vor einem gefährlichen Gegner stehen werde. Langsam löste ich mich von Mike und ging Schritt für Schritt von ihm weg. Ich schaute ihn immer noch an. Dann weiteten sich seine Augen. Schnell kam er zu mir und zerrte mich aufs Sofa. "Was ist den los?", fragte ich ganz verwirrt. Er machte eine Geste und wollte damit sagen 'Bleib wo du bist'. Ich blieb. Er ging zu der Küche und kam mit einem Messer wieder heraus. "Was zum Teufels Willen willst du mit dem machen?", fragte ich abermals verwirrt. Wieder gab er mir keine Antwort. Als er wieder abgesessen ist, nahm er meine Hand und machte einen Schnitt auf meine Handfläche.

"Bist du von allen guten Geistern verlassen", schrie ich ihn fast an. Er zeigte auf meine Handfläche und meine Atem blieb stehen. Ich blutete. Aber nicht normal. Mein Blut war nicht rot sondern blau. Königsblau. Wieso habe ich das nie gewusst. Da kam es mir in den Sinn. "Meine Eltern haben immer, wenn ich geblutet habe, mir gesagt, dass ich wegschauen soll weil sie sagten, dass ich mich Übergeben würde.". Mike sah mich mit besorgten Augen an. Er stand auf und ging in sein Zimmer. In dieser Zeit fuhr ich mit dem Zeigefinger auf dem Schnitt herum und dachte ganz fest daran, dass sie verschwinden soll. Minuten vergingen und ich wusste das Mike mich anschaute. Aber ich fuhr weiter über mein Blut. Und nach gefühlten fünf Minuten kitzelte meine Handfläche und man sah keinen einzigen Schnitt mehr. Alles war verheilt. Unglaublich. Mike setze sich zu mir und fing an zu erzählen, obwohl ich ihn nicht dazu gebeten habe: "Ich habe dir schon erzählt, dass es sehr wenige Kreaturen gibt, die mehrere Elemente beherrschen können. Und wie du weisst, gehörst DU dazu. Du bist etwas besonders.", er schaute mich Ernst an. "Hab ich dir schon einmal von den Mächtigen erzählt", ich schüttelte den Kopf und er erzählte weiter: "Gut, dann wird es Zeit, dass du etwas erfährst. Die Mächtigen, sind Kreaturen die alle 4 Elemente steuern können. Sie sind, wie der Name schon sagt, die mächtigsten in unserer Welt. Es gibt sie schon Tausende von Jahren aber immer nur drei. Wenn ein neuer Mächtiger auf die Welt kommt stirbt der Älteste. Aber in der Zeitspanne von Hundert Jahren, kann nur einer der drei Überleben. Dass heisst, jeder versucht die anderen zwei zu töten. Wenn in den hundert Jahren dies keiner schafft die anderen zu töten, stirbt die ganze Menschheit.".

"Meine Eltern wussten, dass ich eine von diesen Mächtigen bin, oder?", fragte ich und er nickte bedauerlich. " Wieso haben sie es mir nicht gesagt. Ich hätte mich doch viel besser vorbereiten können.".

" Nein, es ist eben so. Wenn man es erfährt muss man kämpfen. Und deine Eltern wollten genau das verhindern. Verstehst du?". Ich nickte und schaute ihn an. "Und was hat das mit meinem Blut zu tun?", fragte ich.

"Jeder von den Mächtigen besitzt ein unverwechselbares Merkmal. Wie du mit deinem Blut. Es gibt auch noch einen Mächtigen mit blutroten Tränen und den anderen mit sonnengelben Augen.". Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und ich hörte wie sein Herz regelmässig schlug. Er seufzte und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Beruhigend strich er mir durch die Haare. Nach langer Zeit wusste ich was das bedeutete. Ich musste immer bereit sein. Es könnte sein, dass in dieser Stunde, in dieser Minute oder sogar in dieser Sekunde einen Mächtigen auf der Suche nach mir ist.

Königblaues Blut *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt