Die Straße erhellte sich in einem hellen Schein. Meine Freunde und David standen am Ende der Straße und blieben stehen. Sie wurden von diesem hellem Schein völlig überrascht. Sie gingen näher zu uns hin, um besser sehen zu können, was sich bei mir abspielte. Der helle Schein blieb für 5 Minuten und ging so schnell wieder weg, wie er auch gekommen war.
„Geht es dir wieder besser, Molly?"„W... was hast du gemacht?", fragte ich verwirrt und fasste mir an meinen Hals.
Die Wunde war spurlos verschwunden. Ich lächelte.
„Danke, Daniel. Jetzt geht es mir besser, doch was hast du gemacht?"
„Ich habe deine Wunde geheilt. Leider hat mich das nun sehr viel Energie gekostet. Wird aber gleich schon wieder gehen."„Vielen Dank, Daniel."
„Keine Ursache.", lachte Daniel verlegen.
„Dann lass uns mal weiter gehen.", sagte ich und stand auf.
Wir folgten weiter den Weg geradeaus bis wird zum Friedhof kamen. In der Nähe des Friedhofes stand ein altes und verlassenes Haus.
„Das müsste es sein!", rief Daniel.
„Das Gebäude hat mal eine Renovierung nötig.", meinte ich und schaute zum Haus hoch. „Hoffentlich bricht es nicht zusammen, wenn wir darein gehen."
Ich stieg die Treppen hinauf, die bei jedem auftreten laut knarzten. Oben angekommen ging ich zur Tür.
„Sie ist verschlossen."
„Das Haus ist so alt, da wirst du doch sicherlich die Tür öffnen können, Molly."„Auch wenn es unbewohnt ist, ist es immer noch Einbruch! Ich wollt eigentlich nicht in einem Gefängnis hausen..."
„Angst?"„Ich? Ach was, ich doch nicht."
„Dann öffne die Tür."„Na gut, Daniel, wenn du es unbedingt willst."
„Wolltest du nicht das Geheimnis lüften?"„Ja, ja, ist schon gut."
Ich stemmte mich gegen die Tür. So fest wie ich konnte drückte ich und ab und zu schlug ich mit meiner rechten Schulter dagegen. Nach einigen Minuten gab die alte Tür nach und wir konnten das Haus betreten. Innen sah es wie in meiner Vision aus. Alles stand genau so, wie ich es gesehen hatte. Ich erkannte die Treppe, die hinunter in den Keller führte.
„Was willst du mir hier nun zeigen, Daniel?"
„Wir müssen runter in den Keller. In den Raum, wo ich in diese Kette eingesperrt wurde."„Wirklich?"
„Ja!"Langsam ging ich zur Treppe hin. Auch hier knarzte der Boden bei jedem Schritt. Plötzlich hörte ich Schritte auf dem Kies, mehrere Schritte. Es kamen welche zum Haus hochgelaufen. Schnell versteckte ich mich hinter die große Standuhr.
„Molly ist doch hier rein gelaufen. Wo kann sie jetzt nur sein?", fragte Sandy.
„Ich frage mich nur, was sie hier zu suchen hat.", sagte David.
„Sollten wir uns aufteilen?", fragte nun Alex.
„Ich weiß nicht. Dieses Haus sieht sehr alt aus und wir wissen nicht, wie stabil es noch ist. Ich würde sagen, wir bleiben zusammen.", meinte Tony und machte die Taschenlampe an.
„Oh nein, was machen die hier? Sie sind mir also tatsächlich gefolgt, Daniel. Was sollen wir machen?", fragte ich gedanklich.
„Bleib einfach still und mach nichts. Ich kann es nur dir alleine zeigen. Nur du wirst es verstehen."„Wieso nur ich?"
„Das wirst du bald merken. Ab da wird sich dein Leben komplett ändern."„Wie?"
„Sei jetzt ruhig. Wenn sie im anderen Raum sind, gehst du schnell die Treppen hinunter.", erklärte mir Daniel.
Meine Nase fing an zu kribbeln und ich erinnerte mich sofort an meine Allergie.
„Daniel! Ich kann hier nicht länger versteckt bleiben. Hier ist es so staubig. Ich habe eine Stauballergie!"
„Oh Gott, bitte halte noch etwas durch."Meine Freunde verschwanden im Nebenraum und ich schlüpfte aus meinem Versteck. Schnell stieg ich die Treppen hinab, runter in den Keller. Völlig verwirrt guckte ich mich um. In meiner Vision hatte ich nicht darauf geachtet, dass es mehrere Türen gab.
„Daniel, welcher Raum war das noch mal?"
„Dritte Tür, linke Seite."Ich ging auf die Tür zu und öffnete sie. Ich schaltete das Licht an und war völlig überrascht. Der Raum sah aus, als ob er erst vor einigen Tagen gesäubert wurde. Es war hier viel gepflegter, als im restlichen Haus. Ich ging auf den Schreibtisch zu. Es lagen viele Bücher offen auf dem Tisch, auch Schriftrollen wurden auseinander gerollt. Ich schaute mir das genauer an. Verschiedene Zeichen verzierten die Innenseiten der Bücher und den Schriftrollen. Leider verstand ich nicht die Sprache, die darauf stand.
„Daniel, was hat das hier zu bedeuten?"
„Das sind die Zaubersprüche und Rituale, die man für die Verwandlung braucht."„Verstehst du, was hier steht?"
„Leider nein."Wir hörten auf einmal Schritte im Gang. Schnell versteckte ich mich im Schrank, der an der Wand stand. Ich ließ ein Spalt offen, damit ich was sehen konnte.
„Meint ihr Molly ist hier drin?"
„Wir haben jeden Raum abgesucht nur diesen nicht. Irgendwo muss sie doch sein Sandy.", antwortete Alex.
„Na gut dann lasst uns mal rein gehen.", meinte Sandy und öffnete die Tür.
Sie alle betraten den Raum, in dem ich mich versteckt hielt.
„Hier ist Molly auch nicht. Vielleicht ist sie schon gegangen. Kommt lasst uns zurück zum Auto gehen.", sagte Tony und drehte sich um.
„Moment! Ich möchte mir das hier anschauen.", rief Lilith, die am Schreibtisch sich die Bücher und Schriftrollen ansah.
„Was ist denn da so Besonderes?"
„Diese Bücher... und diese Schriftrollen..."
Lilith drehte sich zum Bücherregal um und zog ein weiteres Buch raus.
„Ich kenne diese Schraffierungen und diese Zeichen... Man Lilith... du hast sie doch schon mal irgendwo gesehen! Denk nach... denk nach..."
„Ist Lilith schon immer so komisch gewesen?", fragte David zu Tony.
„Ein wenig...", grinste Tony.
„Mir fällt es nicht ein. Tut mir Leid, dass ich euch aufgehalten habe.", entschuldigte sich Lilith und entfernte sich von dem Schreibtisch.
„HAATTSCHIII!"
Alle drehten sich zum Schrank um.
„Molly?"
„HAATTSCHIII!"
David ging zum Schrank und öffnete ihn. Unten in der Ecke saß ich und versuchte einen weiteren Nieser aufzuhalten.
„Hier bist du also! Wieso versteckst du dich vor uns?", fragte David und half mir hoch.
„Ich wollte es alleine herausfinden. Doch nun bin hier, im Raum aus meiner Vision und komme nicht weiter. Hier soll das Geheimnis liegen. Wieso ist Da...", doch ich stoppte und sagte nichts mehr.
„Wir wissen es doch alle. Wir wissen auch das du die ganze Zeit mit Daniel geredet hast."
„Ihr wisst bescheid?", fragte ich erstaunt. „David hast du es ihnen etwa erzählt?"
Er nickte nur und schaute sich in aller ruhe um.
„Dann lass uns doch gemeinsam suchen, das geht viel schneller.", schlug Tony vor.
DU LIEST GERADE
Die geheimnisvolle Halskette
Mystery / ThrillerMolly's Cousine Melody kommt zu ihr nach Hause und macht ihr wieder das Leben schwer. Ihre besten Freunde Tony und Sandy stehen ihr bei. Doch die Sommerferien werden schlimmer als erwartet. Was hat es mit der Halskette auf sich? Und kommen Molly, To...