„Also hier hinten, in diesem Regal, ist schon mal nichts.", rief Lilith aus einer Ecke.
„Hier auch nicht!", rief Sandy.
„Ich glaube ich habe etwas.", sagte Alex und legte ein großes, dickes Buch auf den Schreibtisch.
„Was steht denn da? Ich kann so eine verschnörkelte Schrift nicht lesen.", erzählte Tony und stammelte irgendwas vor sich hin, als er es von neuen versuchte.
„Da steht ganz klar: „Die Anwendung der verzauberten Gegenstände.", las Lilith vor.
„Ja und jetzt?", fragte Tony wieder.
„Jetzt nehme ich das Buch und schlag dir damit auf den Kopf! Wir lesen es, ist doch klar! Manchmal stellt du echt dämliche Fragen.", sagte Lilith genervt.
„Ja, ich weiß. Dafür wurde ich geboren.", grinste Tony.
Lilith gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Einen Klaps auf den Hinterkopf erhöht das Denkvermögen.", sagte Lilith und schaute Tony böse an.
„Aua! Das tat weh, Lilith.", klagte Tony und rieb sich den Hinterkopf.
„Jetzt hör aber mal auf!", meckerte Lilith.
„Hört beide auf! Wir wollen doch das Geheimnis herausfinden, oder etwa nicht?", fragte ich die beiden und öffnete das Buch.
Wir alle saßen oder standen vor dem Buch und lasen, was beim Ende der ersten Seite herauskam, waren nur fragwürdige Blicke. Niemand von uns verstand irgendetwas, was dort stand.
„Kann mal jemand erklären, was der Autor uns damit sagen will?", fragte David in die Runde.
„Er erzählt, wie er dazu kam, Kinder in verschiedenen Gegenständen einzusperren, um damit eine ganze Sammlung von verzauberten Gegenständen zu haben. Damit kann er dann, wenn die Sammlung vollständig ist, ein Tor zur anderen Welt öffnen. Doch die verzauberten Gegenstände wurden überall verstreut, dies ist aber eine andere Geschichte. Nun, hier in diesem Buch wird erklärt, wie man Kinder in diese Gegenstände einsperrt und es wird bestimmt auch erklärt, wie man sie wieder befreit."„W... w... wer hat das gesagt?", stammelte Sandy vor Angst.
Meine Halskette leuchtete auf, als Daniel dies erklärte.
„Ich war das, Daniel Jaskes. Ich bin zum Beispiel ein damaliges Kind, was hier in diese Halskette eingesperrt wurde. Ich hatte es Molly verschwiegen, doch ich weiß einen kleinen Teil, wieso er die Kinder in den Gegenständen einsperrte."„D... das ist so gruselig.", bibberte Sandy.
„Du brauchst keine Angst haben.", beruhigte ich Sandy und nahm sie in den Arm.
„Dann erzähl mal, Daniel.", sagte Tony.
„Nun gut. Das einzige was ich weiß, ist, dass er vor vielen Jahren etwas fand. Ein Buch über ein Tor, was zur einer anderen Welt öffnet. Er sollte 1.000 Kinder in Gegenständen einsperren, die alle verschiedene Zauberkräfte haben. Damit könnte er das Tor öffnen. Was hinter dieses Tor wirklich verborgen ist und ob es dieses Tor wirklich gibt, weiß ich leider nicht. Mehrere Jahre waren vergangen bis er endlich heraus fand, wie man Menschen in Gegenständen einsperrt. Selbst seinen Sohn und seine Tochter hatte er damals eingesperrt. Sie waren die ersten! – Seine Versuchskaninchen! Er suchte alle Kinder zwischen 10-13 Jahre, die er aus ihren Familien riss und tagelang in kalten Kellerräumen wegsperrte. Nach und nach holte er ein Kind nach dem anderen heraus. Meister Pantelis, er hatte sich den Titel erkauft, war sein bester Freund und half, wo immer er auch konnte. Die Eltern sahen ihre Kinder nie wieder. Sie konnten nur nichts dagegen unternehmen. Viele der Eltern hatten sich zwar gewährt, doch es hatte nichts gebracht. Wenn es nicht anders ging, ermordete Mr. Hawkins und Meister Pantelis die Eltern.", erzählte Daniel.
„Das ist ja schrecklich! Wie kann man nur die Eltern ermorden, die ihre Kinder beschützen wollten?!", fragte sich Lilith, die leicht sauer klang.
„Es gibt halt solche Menschen.", antwortete Tony und schaute zu David hin.
David schaute wütend zurück und drehte sich, mit verschränkten Armen, weg.
„Dann lasst mich mal weiter erzählen. Also, alle Kinder, die in diesen Gegenständen eingesperrt wurden, sind jetzt in der heutigen Zeit gerade mal zwischen 21-24 Jahre alt. Wir altern hier in diesen verzauberten Gegenständen sehr langsam."„Na das ist doch praktisch. In einem Gegenstand eingesperrt sein und nur ganz langsam altern.", behauptete Alex und lachte.
„So toll ist das auch nicht. Wir hatten keine Kindheit und würde man uns nun befreien, kämen wir hier in dieser neuen und modernen Welt nicht zu recht.", gab Daniel zu Antwort und das lachen von Alex, verschwand aus seinem Gesicht.
Lilith studierte noch einmal das Buch. Langsam begriff sie, was dort geschrieben stand.
„Ich glaube, ich weiß wie man dich aus dieser Kette befreit Daniel.", meinte Lilith.
„Und wie?", wollten alle von Lilith wissen.
„Hier steht, dass man einen bestimmten Gegenstand braucht, damit man den Fluch – ich nenne das jetzt mal so – aufheben kann und dessen Gestalt aus dem Gegenstand, in dem er gefangen ist, befreit ist. Wenn man diesen bestimmten Gegenstand hat, kann man alles damit machen. Entweder ihn daraus befreien oder jemanden anderen in irgendetwas einsperren.", erzählte uns Lilith.
„Oh, diesen Gegenstand will ich haben. Von so was träumte ich schon immer.", sagte Tony und rieb sich die Hände, schaute dabei zu David hin. „Einen oder mehrere wegsperren, am besten für immer! Ach wäre das schön."
„Was soll das denn bitte heißen? Wieso guckst du ausgerechnet mich an!", brüllte David ihn an.
„Dich und deine komischen Freunde... hmm... Damit meine ich, das ich euch weg haben will! Nur weil du jetzt mit uns zusammen Molly gesucht hast, heißt das nicht, dass wir von nun an super gute Freunde sind!"
„Du..."
„Halt! Stopp! Es reicht! Ihr beiden hört sofort auf! Sonst sperre ich euch beide weg! Lasst es endlich gut sein, okay? Ich habe von euren Streitereien schon lange genug!", schrie ich die beiden plötzlich an. „Könnt ihr euch nur Streiten und Prügeln? Könnt ihr euch nicht wie vernünftige Leute verhalten und über eure Probleme reden?"
„Wir sind ja schon ruhig.", entschuldigte sich Tony und verschränkte die Arme.
Er war beleidigt und hätte das von mir nie erwartet.
„Ob du mich wirklich wieder liebst, David?", fragte ich mich selber wieder. „Kann ich dir vertrauen?"
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Die geheimnisvolle Halskette
Mysterie / ThrillerMolly's Cousine Melody kommt zu ihr nach Hause und macht ihr wieder das Leben schwer. Ihre besten Freunde Tony und Sandy stehen ihr bei. Doch die Sommerferien werden schlimmer als erwartet. Was hat es mit der Halskette auf sich? Und kommen Molly, To...