,,Daniel...", hauchte ich leise.
Ich bewegte mich zum Kofferraum, in dem Daniel lag, doch schnell schlug Anthony die Heckklappe zu. Bei diesem Schlag, zuckte ich erschrocken zusammen. Ängstlich schaute ich Anthony an. Er grinste nur.
,,Patrick, Steve, fesselt und knebelt sie. Bei der Fahrt will ich meine Ruhe haben und nicht ihr Geheule antun müssen."
Die beiden nickten nur und packen mich. Sie drückten mich auf die Heckklappe des Autos und banden meine Hände hinter dem Rücken fest. Ich wehrte mich, doch ich war schwächer als sie. Das war ich schon von Anfang an, dennoch wollte ich nicht einfach aufgeben. Ich wollte Daniel befreien, wollte zu meinen Freunden, aber es gab keinen Ausweg. Patrick machte die Tür auf und drücke mich auf die Rückbank. Die drei stiegen ein und Anthony ließ den Motor starten.Eine ganze Weile fuhren wir schon. Die ganze Zeit starrte ich aus dem Fenster. Es wurde langsam hell. Ich mochte normalerweise den Sonnenaufgang, doch jetzt sehne ich mich nach der Dunkelheit.
Ab und zu versuchte ich einzuschlafen, aber ich fand einfach keine Ruhe. Die Blicke von Patrick und Steve machten mich nervös, auch wenn ich sie keines Blickes würdige, ich spürte ihre starren. Am liebsten hätte ich was gesagt, aber durch den Knebel ist es unmöglich. Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe. Versuchte an nichts mehr zu denken und dann schlief ich endlich ein.,,Hey! Aufwachen!"
Ich brummte und wollte am liebsten weiterschlafen.
"Ich sagte...AUFWACHEN!", brüllte er mich an.
Völlig erschrocken starrte ich Steve an.
"Na geht doch.", seufzte Steve.
Ich bemerkte das die Fesseln und der Knebel nicht mehr da waren. Meine Blick wanderte nach draußen. Wir fuhren nicht mehr, wir standen auf einem Rastplatz.
,,Wo sind wir? Wie spät ist es?", fragte ich vorsichtig.
,,Wir sind auf einem Rastplatz. Wieso fragst du das, wenn du es doch schon längst weißt? Wir haben dir deswegen die Fesseln und den Knebel abgenommen, wollen ja nicht das jemand merkt, dass du von uns entführt wurdest.", Steve grinste dabei. ,,Hast du Hunger? Musst du auf die Toilette? Willst du irgendwas anderes?"
,,Ja... und ja... Ich will euch los haben!", raunte ich ihn an und bereute sofort, was ich zu seiner letzten Frage geantwortet hatte.
,,Damit fällt das Essen wohl flach! Auf's Klo kannst du noch gehen, aber ich komme mit."
Auf das andere gab er mir keine Antwort. Er zog mich aus dem Wagen und zog mich weiter in die Richtung der Toiletten.
,,Ich warte hier vor der Tür. Fluchtversuche kannst du vergessen. Da die Fenster zu klein sind und die zweite Tür, die nach draußen führt, ist verschlossen."
,,Warst ja ausnahmsweise mal gründlich...", gab ich von mir.
Ich sah es Steve an, wie er mit sich selber kämpfte, um mir nicht, in aller Öffentlichkeit, eine zu scheuern.
,,Na wird's bald?", Steve klang genervt.
Ich sagte nichts und ging rein, ging auf's Klo und kehrte zurück zur Tür, doch ich blieb stehen und drehte mich um. Vor mir war gerade eine Putzfrau dabei den Boden zu wischen. Sofort kam "abhauen" in den Sinn und ging auf sie zu.
,,Guten Tag, entschuldigen Sie."
Sie schaute auf und lächelte mich freundlich an. "Hallo, kann ich dir bei irgendwas helfen?"
"Ja, dort draußen steht ein Mann vor der Tür und ich habe Angst! Könnten Sie mir vielleicht diese Tür, dort hinten, öffnen? Damit er mich nicht sieht.", ich flehte sie förmlich an.
Die Putzfrau sagte erst einmal nichts, ging an mir vorbei, öffnete die Tür und schloss sie gleich darauf wieder und kam wieder auf mich zu. ,,Vor diesem Mann hätte ich auch Angst. Ich schließe dir die Tür auf."
Sie ging zur Tür und schloss auf. Dankend verabschiedete ich mich und schlüpfte durch die Tür. Vorsichtig nährte ich mich den parkenden Autos. Wo Anthony und Patrick waren, wusste ich nicht und ich hoffte, ihnen nicht über den Weg zu laufen. Langsam und vorsichtig näherte ich mich ihrem Auto und entdeckte Anthony und Patrick.
,,Mist!", fluchte ich leise.
,,Was machen die beiden denn so lange?", hörte ich Patrick sagen.
Plötzlich hörte ich schnelle Schritte zum Auto laufen. Ich duckte mich kurz zeitig und schaute vorsichtig wieder über das Auto, hinter dem ich mich versteckt hielte.
,,Sie ist abgehauen!", schnaufte Steve.
,,Was? Wie? Wie konntest du so blöd sein, sie zu verlieren? Sie kann doch dort nirgends raus, außer durch den Haupteingang!", schrie fast Anthony. ,,Los! Trennen wir uns und suchen sie. Wir sind hier auf einer Autobahn, sie kann nicht weit sein. Schnell duckte ich mich und kroch unter das Auto. Anthony lief genau an dem Auto vorbei, wo ich drunter lag. Ich hielt meinen Atem an, als Anthony wieder zurück kam und vor dem Auto stehen blieb.
,,Bitte! Bitte! Bitte! Schau bitte nicht unter dieses Auto!", flehte ich gedanklich.
Ich atmete aus, als Anthony wieder ging. Schnell krabbelte ich unter dem Auto hervor und ging zum Kofferraum von Anthonys Wagen. Da das Auto nicht abgeschlossen war, konnte ich den Kofferraum öffnen. Daniel schaute mich an.
,,Oh Daniel, geht es dir gut?"
Er nickte bloß, da er geknebelt war. Schnell befreite ich ihn von den Fesseln und dem Knebel und half ihm aus dem Auto.
,,W...w...was ist das für ein Ding?", fragte Daniel, er war Kreidebleich im Gesicht.
Ich schaute ihn fragend an, doch dann fiel es mir wieder ein. Im 18. Jahrhundert gab es schließlich noch keine Autos. Erst im Jahre 1886 wurde das erste Auto erfunden.
,,Das erkläre ich dir später, jetzt müssen wir irgendwie von hier weg! Schnell!"
,,Wieso nehmen wir nicht einfach dieses Ding?"
,,Das Auto?", ich schaute ins Auto und sah, dass die Schlüssel steckten.
Anscheinend wollten sie weiterfahren, wenn ich mit Steve zurück gekommen wäre.
,,Ich kann kein Auto fahren."
,,Na komm, so schwer kann es nicht sein.", meinte Daniel und stieg ins Auto.
,,Daniel komm daraus, du kannst erst Recht nicht fahren!"
,,Willst du hier weg oder willst du bei denen bleiben? Eine andere Wahl haben wir nicht, jetzt steig schon ein."
Er hatte ja schon Recht, es gab keine andere Wahl. Doch ohne Führerschein und ohne Fahrkenntnisse ein Auto zu fahren, ist waghalsig. Ich zitterte und stieg endlich ein.
,,So, und wie startet man dieses Auto?", fragte Daniel lächelnd.
Ich musste lachen und zeigte auf den Schlüssen. ,,Daran musst du drehen und dann startet der Motor."
Er sah ziemlich verwirrt aus, dennoch schaffte er es los zu fahren und fuhr direkt auf die Autobahn drauf. Etwas mulmig war mir schon.
,,Ob die drei es schon gemerkt haben?", fragte ich mich gedanklich.
Er hatte schnell raus wie man mit einem Auto umging, was mich wirklich zum stauen brachte, dennoch war mir noch etwas mulmig. Wir erreichten eine Stadt. Daniel hielt an und stiegen aus. Wir beide betraten ein kleines Lokal.
,,Ich werde mal nachfragen, ob ich mal telefonieren darf, wartest du hier auf mich Daniel?"
Er nickte bloß, setzte sich auf einen Stuhl und schaute sich um. Ich lief auf die Tresen zu und wandte mich an den Barkeeper.
,,Hallo! Dürfte ich vielleicht ihr Telefon nutzen?", fragte ich freundlich und lächelte den Barkeeper an.
Dieser nickte bloß und stellte mir sein Telefon auf die Tresen. Schnell wählte ich Tony's Nummer.
,,Hallo?"
,,Tony! Hier ist Molly.", rief ich ins Telefon. ,,Wir sind in Beckley, in einem Restaurant namens Macado's. Kannst du hier her kommen? Wir haben uns das Auto von den dreien genommen. Daniel ist hier her gefahren. Bitte kommt schnell her, bevor Anthony, Steve und Patrick kommen!"
,,Wir sind schon unterwegs. Bleibt wo ihr seit. Wir fahren schon seit Stunden und schauen uns auf jeden Rastplatz um. Danke, dass du angerufen hast, Beckley ist nicht weit weg von uns."
Wir verabschiedeten uns und ich legte auf. Ich bedankte mich noch einmal bei dem Barkeeper und lief zu Daniel.
,,Sie sind auf dem Weg hier her. Tony meinte wir sollen hier warten.", erzählte ich ihm.
,,Hier warten? Aber was wenn diese Typen hier her kommen?"
,,Woher sollen sie wissen wo wir sind? Außerdem haben wir ihr Auto."
Daniel sagte nichts darauf.Wir standen vor dem Auto und nach einer Stunde hielt ein Auto vor uns an. Wir beide atmeten erleichtert auf, als Lilly ausstieg. Überglücklich nahm ich Lilly in Arm. Mir liefen sogar die Tränen.
,,Geht es euch gut?"
Ich blieb stumm und freute mich einfach nur meine beste Freundin in den Armen halten zu können.
,,Lasst uns zurück fahren.", schlug Tony vor.
Wir nickten zustimmend und stiegen ein. Stunden vergingen als wir endlich in Louiseville ankamen und vor Tony's Haus anhielten.
,,Ich bin K.O!", gähnte Alex und streckte sich.
,,Ich auch... Ich geh sofort ins Bett und schlafe erstmal mich aus.", meinte Tony nur und schlurfte Richtung Tür.
Er schloss auf und wir alle gingen rein. Wir alle legten und einfach auf das Schlafsofa und machten unsere Augen zu. Es ist so viel passiert und ich wünschte mir einfach nur, dass dies bald ein Ende hat.
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Die geheimnisvolle Halskette
Mystery / ThrillerMolly's Cousine Melody kommt zu ihr nach Hause und macht ihr wieder das Leben schwer. Ihre besten Freunde Tony und Sandy stehen ihr bei. Doch die Sommerferien werden schlimmer als erwartet. Was hat es mit der Halskette auf sich? Und kommen Molly, To...