Janine

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Kapitel 2

PoV Janine Braun

Hier sitze ich nun. Im Jugendamt Berlin vor dem Büro eines Mitarbeiters. Innerlich drohe ich zu zerfallen, denn meine Mutter ist tot, ich kann nicht zu meiner Oma ziehen, sondern muss woanders hin. Dieses Gefühl macht mich fertig, mehr als fertig. Ich höre wie  Herr Schmidt flucht.

„Verdammt!“ flucht er, das kann man nicht überhören. Ich überlege ob ich eine SMS an meine wenigen Freunde schreibe. Wenn ich mir jetzt so vorstelle, dass mich meine Freunde nie wieder sehen werden, außer wenn wir skypen? Diese Vorstellung lässt mir einen kalten Schauder über den Rücken laufen. Ich entscheide mich jetzt so, dass ich meinen Freunden eine SMS schreibe.

Hey Leute,

Ich werde wahrscheinlich umziehen…in ein anderes Land, weil da mein Vater wohnt. Ich werde euch richtig vermissen. Ich hoffe wir könnten noch Skypen!!

Alles Liebe eure Janine

Mir läuft eine Träne über die Wange. Als der Mitarbeiter aus seinem Büro heraus kam, wische ich mich schnell meine Träne weg.

„Hey, Janine. Also dein Vater wohnt in den USA. Das Ergebnis ist positiv. Du wirst in 4 Stunden in die USA fliegen. Der ganze Papierkram ist schon erledigt. Dank deiner Mutter, die dir eine Green Card besorgte.“

Ich fange an zu weinen, daraufhin nimmt mich Herr Schmidt in seine Arme. Er ist mir irgendwie sympathisch.

„Woher haben sie eigentlich die DNA-Probe?“ frage ich neugierig.

„Deine Mutter hatte eine Kiste und ihrem Bett, wo dick und fett der Vorname deines Vaters drauf stand. Darin befanden sich auch Bilder, Briefe und ein Hemd deines Vaters.“

„Ist meine Mutter wirklich tot?“

Er schweigt mich an.

„Ich muss noch meine Sachen packen.“ Erinnere ich ihn.

„Ja. Wir fahren sofort hin.“ Seufzend steht er auf und führt mich zu seinem Auto. Jetzt mache ich mir irgendwie Sorgen. Was wenn mein Vater gar nichts von mir weiß oder mich gar nicht haben will geschweigen denn überhaupt was von mir wissen will. Ich fange ich wieder an zu schwitzen.

„Es wird alles gut.“ Beruhigt er mich.

„Okay.“ Innerlich zähle ich von 10 runter. Nach einer dreiviertel Stunde kommmen wir bei mir Zuhause an. An meiner Wohnungstür sehe einen Polizisten und an der Tür klebt dieses Polizeisiegel. Der freundliche Polizist macht das Siegel ab, öffnet dem Mitarbeiter die Tür und verschwindet.

„Du bleibst hier draußen.“

„Nein. Ich will selber meine Tasche packen.“

„Versprichst du mir nicht los zu weinen und schreist?“ Ich verdrehe meine Augen. Mit einem unwohlen Gefühl gehe ich in die Wohnung. Manchmal blitzen mir die Szenen von dem Tag, als meine Mutter starb, vor die Augen. In diesem Moment passiert mir dies. Mir wird etwas schwindelig und taumelte ein wenig. Langsam schaue ich mich hier um. Kein Blut mehr…komisch.

Die verheimlichen mir doch was!

„So, was willst du einpacken?“

„Kann ich durch die ganze Wohnung gehen?“

„Ja. Die Wohnung ist keine Tatort mehr.“

„Was wird mit der Wohnung passieren?“ frage ich.

Er schweigt.

„Na dann, könnte ich alleine in meinem Zimmer meinen Koffer packen?“

„Ja klar.“ Herr Schmidt verzieht sich ins Wohnzimmer.

Ich packe alles Wichtige ordentlich ein.

„Herr Schmidt, was passiert mit dem Rest meiner Sachen?“

„Sie werden nach Washington D.C gebracht.“

„Washington D.C?!“ Mein Mund steht offen.

„Ja, dein Vater wohnt in Washington D.C. Wir müssen jetzt auch los.“

„Kann ich mich noch schnell von meiner Oma verabschieden?“

„Ja.“ Seufzt er.

Nach etwa 3 Stunden sind wir am Flughafen. Er bringt mich zur Gepäckabgabe und zur Sicherheitskontrolle. Nach dem alles erledigt ist und ich im Flugzeug sitze, fliege ich jetzt acht bis elf Stunden nach Washington D.C. Im Flugzeug bekomme ich eine Panik, die bis zur Landung anhält. Wow…ich bin in Amerika…ich glaube es nicht! Als alle Passagiere inklusive mir aussteigen, überfällt mich wieder die Panik. Mit einem unwohlen Gefühl im Magen hole ich meinen Koffer ab und suche auf dem Flughafen nach meinem Vater…

McGee's TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt