Kapitel 7
PoV Janine Braun
„Woher willst du das wissen?“, Tim sieht immer noch etwas sauer aus. Ich glaube er kauft mir das Ganze nicht ab.
„Die Polizisten waren so komisch zu mir. Okay, es könnte auch daran liegen, dass ich mich mit einem Brieföffner verteidigen wollte…aber sie kamen einfach so rein, dafür kann ich nichts!“, verteidige ich mich. Er glaubt mir es doch eh nicht. Mit Absicht erzähle ich ihm nicht von dem Mann und dem Zettel mit der Nummer von ihm. Wahrscheinlich würde er sofort die Nummer überprüfen wollen und das möchte ich nicht. Meine Mum hat gesagt sie ist für Notfälle und das wird auch so bleiben.
„Mit einem Brieföffner wolltest du dich verteidigen?“, er muss sich ein Lachen verkneifen. „Wie sicher bist du dir denn?“, hakt Tim ernst nach. Irgendwie schäme ich mich, ihn nicht Dad zu nennen. Ich hoffe er versteht es. 14 Jahre ohne Vater aufzuwachsen ist schon schwierig, vor allem wenn man sich ihn so sehr wünscht und er dann vor einem so plötzlich steht. Gegenseitig beruht es bestimmt auch so, bloß das sein Leben bestimmt geordnet war und durch mich jetzt aufgewirbelt wurde. Das habe ich alles meiner Mutter zu verdanken…gute und schlechte Sachen.
„Eigentlich ganz sicher. Die-“
„Wir bereden das im Auto, okay? Nicht jeder soll unser Leben mitbekommen.“, unterbricht er mich und dirigiert mich zum Auto. „So.“, seufzt er.
„Ich bin mir eigentlich ganz sicher.“, wiederhole ich. „Die Polizisten waren sehr komisch und sie dachten wahrscheinlich, dass ich die Mitarbeiter vom BND nicht gesehen habe.“, pruste ich etwas hektisch. „Versteh mich jetzt nicht falsch, aber ich kann nicht glauben das sie tot ist. Ich meine, wieso habe ich nicht den Mörder bemerkt? Der muss doch gleich am Flur vorbeikommen.“, schaue ich ihn eindringlich an. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass meine Mum doch nicht gestorben ist.
„Kann ich mir vorstellen.“, murmelt er und startet den Motor. Tim ist mit dieser Situation überfordert, genauso wie ich.
„Ich hatte zwar manchmal echt miesen Streit mit meiner Mum, aber sie ist …ich meine sie war echt ein toller Mensch. Wieso hast du sie verlassen?“, rede ich weiter.
„Was?!“, fragt er aufgebracht nach. Habe ich etwas Falsches gesagt?
„Ich ehm…naja…Mum…hat gesagt das du sie verlassen hast, weil du unbedingt weiter studieren wolltest und nicht mit ihr ein neues Leben in Alaska anfangen wolltest.“
„Das kann doch nicht wahr sein!“, murmelt er echt sauer. „Sie hat ihre eigene Tochter belogen…ich glaub das echt nicht.“, fährt er sich durch die Haare. „Was ist nur aus ihr geworden?“, gibt er besorgt von sich.
„Liebst du sie denn noch?“, frage ich vorsichtig nach.
„Nein.“, kommt es zielsicher von ihm. „Ich bin über deiner Mutter hinweg. Ich finde echt schlimm, was sie dir für Lügen aufgetischt hat.“, ich kann ihn verstehen. Jahrelang nichts von ihr hören und dann komm ich mit so einer Frage? Die musste nicht sein…
„Dann erzähl mir doch bitte die Wahrheit.“, entgegne ich ihm neugierig. Ich würde wirklich gerne von ihm wissen was passiert ist. Vielleicht kenne ich meine Mutter wirklich nicht so gut, wie ich anfangs dachte.
„Deine Mum hat sich von mir getrennt, weil ihr Vater nicht wollte, dass sie hier in den USA studiert. Deshalb hat sie mich verlassen und nicht ich sie.“, gibt er immer noch gereizt von sich. „Eins verstehe ich nicht. Hast du von mir gewusst?“
„Natürlich nicht. Sie sagt nur, dass mein Vater sie verlassen hat. Mehr nicht.“, antworte ich ehrlich. Sie hat nicht gerne über meinen Vater gesprochen. Widerwillig erzählte sie mir manchmal von Tim.
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McGee's Tochter
FanfictionTimothy McGee steht seit Jahren auf festen Beinen. Er ist Schriftsteller und Agent beim NCIS. Bisher hat ihn noch nichts aus der Bahn geworfen, bis er einen Anruf bekommt. Es stellt sich heraus, dass er eine Tochter in Deutschland hat. Wie wird er r...