Der Unfall

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MT

Kapitel 10 – Der Unfall

Ein frischer und nasser Wind wehte durch Janines Gesicht. Ihre Haare durchnässt, klebten an ihrem Hals. Ihr Blick in Richtung Himmel gewidmet, ein ab und zu aufblitzendes Gewitter, dass immer lauter wurde. Für einen kurzen Moment schloss das junge Mädchen ihre Augen und realisierte ihre Umgebung in Gedanken.

Wo bin ich?

Die Dunkelheit um sie herum gewann an Macht. Trotz des Gewitters konnte Janine nur kahle Bäume um sich herum wahrnehmen. Dunkelheit. Das war ihre einzige Schwäche bisher.

Hallo?", schrie Janine in die Umgebung. Wie kam sie nur hierher? Was war hier nur los?

Du kommst hier nicht mehr raus!", flüsterten fremde Stimmen an den dunkelsten Stellen im Wald. „Du gehörst hier nicht her!", fuhren sie fort und schlugen in Form von ihr entgegen fliegenden Ästen und Blätter auf sie ein.

Noch einmal schloss Janine ihre Augen mit der Bemerkung 'es sei alles nicht real'. Ängstlich öffnete sie ihre Augen und erblickte schon wieder den dunklen Wald inklusive Sturm und Gewitter. Diesmal flogen ihre keine Dinge entgegen. Eher gesagt hingen Schilder an den Bäumen, die ihre größten Ängste zeigten veranschaulichten.

Du bist nichts!

Du kannst nichts!

Was willst du hier?

Angst!

Einsamkeit!

Dunkelheit!

Das Gewitter wurde immer lauter und der Sturm stärker. Sie konnte nicht einmal die knurrenden Wölfe hören, so laut war das Gewitter.

Völlig durchnässt stützte sich das junge Mädchen gegen einen Baum. Wo war sie nur?

Mama!", schrie sie so laut sie konnte. „Mama!"

Als es nach einiger Zeit für sie anfing sinnlos zu werden, ließ sie sich an einem Baum nieder. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Weder denken noch laufen konnte sie. Sie war einfach gelähmt.

Ein plötzlich stechender Schmerz zog durch ihren ganzen Körper. Der hauptsächliche Schmerz kam aus ihrem Bein, dass stark zu bluten begann. Eine Pistolenkugel, eine sehr große Pistolenkugel fand sich in ihrer Wade wieder. Wie kam die da nur hin?

Du gehörst hier nicht her!"

Vor ihr erschien ein großer Mann mit schwarzer Maske und Schrotflinte. Er visierte an und schoss drauf los...

Fuck!

Mit diesem Gedanken wachte das junge Mädchen aus ihrem Albtraum auf. Warum träumte sie nur so einen Mist?

Ihr fielen die Bilder von ihrem alten Zuhause ein. Überall waren Polizisten und jede Menge Blut, die an der Wand und auf dem Boden verteilt waren. Janine schüttelte den Kopf und blickte an die kahle weiße Wand vor ihrer Nase. Alles war so befremdlich eingerichtet. Janine wusste, dass sie nicht viel erwarten hätte können. Die wenige Zeit die Tim hatte, hätte er nicht nutzen können um für sie ein Zimmer einzurichten. Es war bestimmt schon schwer genug alles andere mit Job und Wohnung klarzumachen.

Was würde sie nur geben, um ihr altes Zimmer wiederzubekommen. Bilder von ihrer Familie standen noch dort auf ihrem Schreibtisch und das Bild ihres Kumpels ebenfalls.

Sie konnte damals nur ein Bild mitnehmen, da sie nicht viel mitnehmen konnte, als das in ihrem Koffer. Zu dem Zeitpunkt versprach der Jugendamt Mitarbeiter ihr alles zu zuschicken, dass sie noch benötigte. Darunter ihre anderen Habseligkeiten, die sie sicherlich vermisste.

McGee's TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt