„Herzlichen Glückwunsch." Was die Ärztin mir weiter erzählte, hörte ich nicht. Ich kaute auf meinen Fingernägeln. Meine Mutter unterhielt sich mit der Doktorin, fragte wohl, was man jetzt tun konnte. Ich wusste, was ich tun wollte. „Ich werde es behalten", sagte ich sofort. „Aber, Süße", begann meine Mutter. „Du bist noch so jung und die Uni..." „Das ist mir egal", unterbrach ich sie.„Ich werde das Kind kriegen."
Erst an diesem Tag wurde mir so richtig bewusst, welche Konsequenzen es hatte, dass Jeff und ich nicht verhütet hatten: Ich war schwanger geworden. Meine Mutter wollte wahrscheinlich, dass ich das Kind abtrieb oder zur Adoption frei gab, aber das konnte ich nicht. Es war Jeffs Kind. Alles, was ich von ihm hatte. Seit drei Monaten hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Meine Mutter wusste nichts von der Nacht im Wald. Ich würde es ihr auch nicht sagen. Wer der Vater meines Kindes war, ging sie nichts an. Sechs Monate später brachte ich eine meine Tochter zur Welt. Ich hätte Jeff so gerne von ihr erzählt, aber er war nie wieder aufgetaucht.
Fünf Monate nach der Geburt meiner Tochter wurde ich wach, weil ich etwas merkwürdiges im Babyfon gehört hatte. Ich schlich in ihr Zimmer. An ihrem Bett stand ein Mann. Vorsichtig ging ich näher und wollte ihn von hinten angreifen, als er sich umdrehte und mich an den Handgelenken festhielt. „Jeff." Er war es. Er war zurückgekommen. „Sie ist meine Tochter, oder?", fragte er. Ich nickte. „Ich und ein Vater. Schon verrückt." Er sah wieder zu dem Bettchen in dem die Kleine friedlich schlief. „Ich bin gekommen um euch mit zu nehmen", sagte er. „Was?", fragte ich. „Ihr seid meine Familie. Ihr gehört zu mir. Auch, wenn ich wahrscheinlich ein beschissener Vater sein werde. Dafür bist du mit Sicherheit eine wundervolle Mutter." Er sah mir wieder in die Augen. „Wir können uns verstecken. Ich kann versuchen, mit dem ganzen Scheiß aufzuhören. Wir könnten eine Familie sein." Ich zögerte. „Ich komme mit dir", sagte ich. „Das wollte ich immer." Ich deutete auf unsere Tochter. „Aber sie bleibt erst mal hier. Meine Eltern werden sich um sie kümmern bis sie alt genug ist. Dann holen wir sie nach." Jeff lächelte. „So machen wir es."
Zehn Jahre später
„Papa, guck mal!" Das kleine Mädchen mit den blonden Haaren und den großen, dunklen Augen hielt ihrem Vater ein Bild hin. „Das hast du gut gemalt, Süße!" Jeff strich seiner Tochter über den Kopf. Ich war glücklich. Wir waren eine Familie. Keine Normale, aber eine Familie. Jeff war ein Killer. Er hatte nie damit aufgehört und ich habe es auch nicht gewollt. So verrückt es klingt, ich liebte ihn so wie er nun mal war. Und unsere Tochter tat das auch. Verurteilt uns, wenn ihr das wollt, hasst uns meinetwegen, aber wir sind wer wir sind: Eine Familie von Serienmördern.
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Ein kleiner Bonus zu Jeff. ;) Irgendwie hatte ich das Bedürfnis diese Geschichte irgendwie abzuschließen. :)
Als nächstes kommt dann Ticci-Toby
NojaGirl

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Creepypasta Love
FanfictionDies wird eine Sammlung einzelner Kurzgeschichten zu verschiedenen Creepypastacharakteren. Auch Killer haben ein weiches Herz und verlieben sich manchmal. Diese Geschichten beinhalten eine Sammlung an Liebe, Furcht und Sex. Ich hoffe, dass es eu...