Kapitel 9 - Der Commander des Todes, Teil 2

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Zusammen mit Jaha und dessen fünf verbliebenen Gefolgsleuten machte sich Murphy daran, den Turm zu erklimmen. In der Eingangshalle erhob sich eine gewaltige Treppe nach oben, welche jedoch von Groundern bewacht wurde. Bei dem Durcheinander, das hier mittlerweile war, konnte man unmöglich sagen, welchem Stamm sie angehörten.
Er stürzte sich zusammen mit Jaha in den Kampf und kurz später hatten sie sie auch besiegt. Es dauerte, bis sie oben ankamen und es war ihnen keine Verschnaufpause vergönnt. Die nächsten Grounder stürmten auf sie zu. Murphy stach einem sein Schwert in den Magen.
Jaha konnte knapp einem Schlag ausweichen und ging direkt in den Gegenangriff. Nach wenigen Schlägen war der Grounder am Boden.
Ein paar ihrer Begleiter hatten nicht ganz so viel Glück. Ein Grounder wollte gerade den Todesstoß vollbringen, als Murphy ihn von hinten attackierte.
Der Rest, der von ihrer Gruppe übrig geblieben war, rannte in den Thronsaal, in dem Emori und ein paar weitere Frauen an den Wänden gefesselt waren. Sie befreiten sie alle und machten sich wieder auf den Weg nach unten. Mehr als ein kurzes Danke sagten sie nicht zueinander. Es war erst mal wichtiger, wieder aus der Stadt zu kommen.
Im Eingang wartete einer der beiden, die sie zurückgelassen hatten. Zusammen bildeten sie einen Schutzkreis um die verletzten Frauen, bis sie plötzlich ein grauenvolles Krachen hörten und die Erde bebte. Die Gruppe wurde auseinandergerissen und einige wurden getötet.
Murphy zwang sich, nicht nach hinten zu schauen, sondern mit Emori weiterzulaufen. Sie schnappten sich die letzten Pferde, die noch in der Nähe waren und ritten möglichst schnell aus der Stadt heraus.

Irgendwas schien auf diesem Berg vor sich zu gehen. Die Meute wurde langsam wieder unruhig und kurz später schlugen sie sich wieder die Köpfe ein.
Kane hatte sich mit ein paar weiteren Schützen auf einen Berg der Westseite niedergelassen. Sie versuchten, so viele Kopfschüsse, wie möglich abzugeben. Plötzlich kam aber von hinten Geschrei. Er erkannte, dass die Ice Nation sie ausfindig gemacht hat und jetzt den Berg stürmte. Das waren eindeutig zu viele! Mit ihren G36 konnten sie die nicht schnell genug abfangen. Versuchen mussten sie es aber trotzdem, deshalb schossen die vier Männer ohne zu zögern.
Den Großteil konnten sie abfangen, aber sie kamen immer näher. Lange würden sie das nicht mehr aushalten!

Moran wusste nicht, was dort oben passiert war, doch es musste für sie zum Vorteil sein, ansonsten wäre Clarkes Leiche schon den Berg runtergefallen. Er lief weiter über das Schlachtfeld, bis er Meryn Fross sah. Mit erhobenem Schwert und lautem Schrei rannte er auf den Kommandanten der Ice Nation zu. Dieser hatte ihn ebenfalls gesehen und bereitete sich vor.
Moran landete den ersten Schlag, doch Fross parierte. Sie schlugen eine Weile aufeinander ein, blockten die gegnerischen Schläge, wichen den Angriffen anderer Krieger aus. Irgendwann traf Meryn Fross die Hand von Moran und schlug ein paar Finger ab. Das Schwert fiel scheppernd auf den Boden. Selbst über dem Kampflärm konnte man es hören.
Der nächste Schlag, der Moran fast den Kopf abgespalten hätte, zog eine lange tiefe Narbe über sein Gesicht. Das Blut lief ihm in die Augen und in den Mund. Es war widerlich. Als Krieger hatte er aber gelernt, nicht so schnell aufzugeben, also versuchte er alles, was ihm noch übrig blieb.
Moran lag inzwischen auf seinen Knien, was er zu seinem Vorteil nutzte, denn im nächsten Moment schlug er dem Kommandanten das Knie kaputt. Er fiel ebenfalls auf ein Knie. Moran schlug ihm das Schwert aus der Hand und gab ihm mit letzter Kraft einen Tritt. Meryn Fross flog auf den Rücken und darauf stach ein Krieger von Trikru, der schon bereit stand ihm ein Schwert in die Brust.
Dann lief er zu Moran, der nicht mehr von alleine aufstehen konnte und half ihm auf und vom Schlachtfeld runter. Später kamen sie im Sankru-Lager an und Moran wurde von der Skaikru Ärztin behandelt.

Laros schien kurz entsetzt, beschloss aber dann gar nicht groß zu reden und stürzte sich auf seinen Widersacher. Von den Übrigen schaltete Octavia am schnellsten. Sie ließ ihren Kopf nach hinten sausen und krachte ins Gesicht ihrer kleinen Wache. Diesem lief zwar heftig Blut aus der Nase, er ließ es aber nicht auf sich sitzen. Er vollführte mit seinem Schwert einen Schlag, traf aber nicht. Den nächsten vollführte er von oben herab und durchtrennte dabei Ocatavias Fesseln.
Laros schlug indessen unerbittlich auf Roan ein. Der König war nie ein guter Schwertkämpfer gewesen, doch für den immer noch geschwächten Roan schien es zu reichen. Zwei Mal entging er knapp dem Tod. Laros war zu schnell, als das er selbst effektiv austeilen konnte. Roan hatte seit Beginn des Kampfes noch nicht mehr als drei Schläge abgegeben.
Octavia wich einem weiteren Schlag aus und gab der Wache dann einen Tritt, sodass sie die Klippe hinunter stürzte. Die Waffe fiel am Rand der Klippe scheppernd zu Boden. Sie nahm das Schwert und durchtrennte Jaspers Fesseln ebenfalls. Während er sich noch den Knebel aus dem Mund zog, lief sie bereits weiter zu Clarke.
Laros landete einen starken Schlag und schlug Roan dabei das Schwert aus der Hand. In hohem Bogen flog es ebenfalls die Klippe runter. Nur mit großer Mühe konnte Roan den weiteren Schlägen ausweichen. In den richtigen Momenten versuchte er mit der Faust zuzuschlagen, doch dies funktionierte nur in geringem Maße.
Während Octavia Clarke befreite, kümmerte sich Jasper um Monty. Sie brauchten kurz, um die Situation zu überblicken, bis Octavia beschloss, sich in den Kampf einzumischen. Mit Anlauf versuchte sie Laros von hinten zu erstechen, jedoch hörte er sie und duckte sich unter dem Schlag weg. Sie hätte beinahe Roan getroffen, welcher jetzt in einigem Abstand stand.
Laros machte jetzt den Fehler, sich auf Octavia zu konzentrieren, was Roan Zeit verschaffte, sich eine neue Waffe zu besorgen. Clarke kam in großem Bogen um den Kampf mit einem kurzen, gekrümmten Schwert in der Hand auf ihn zu. Er nahm es ihr ab und bewegte sich schon wieder auf Laros zu. Dem Anschein nach hätte Octavia den Kampf auch gut alleine gemeistert, bevor sie aber einen Fehler machte, wollte er es beenden.
Diesmal sah Laros ihn nicht kommen. Er nahm das Schwert und trennte dem ehemaligem König von Azgeda den Kopf vom Körper.
Jeder schien kurz schockiert, doch Roan schnappte sich sofort eines der Hörner, die noch auf dem Boden lagen und blies hinein. Als er die gesamte Aufmerksamkeit der Kämpfenden hatte, schnappte er sich Laros Kopf und ließ ihn wortlos aufs Schlachtfeld fallen. Die Ice Nation schien schockiert, fast alle akzeptierten aber, dass Laros gefallen und Roan wieder da war.
»Euer falscher König Laros ist tot! Ich befehle, dass dieser Kampf sofort endet!«
Widerwillig senkten Azgeda und ihre Verbündeten ihre Waffen. Dann winkte er Clarke zu sich.
»Ich möchte nun verkünden, dass Azgeda das Skaikru- Mädchen als Commander akzeptiert und unterstützt!«
Jubel kam von unten, doch der Sieg sei ihnen nicht gegönnt. Aus weiter Ferne kam ein gewaltiges Krachen. Schlagartig wurde alles dunkel. Blitze zuckten durch den Himmel und auf die Erde nieder.
Clarke wusste, was das war. Das Ende der Welt brach an; und zwar früher, als Alie prophezeit hat!

The 100 - Das Ende der WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt