Murphy schlenderte durch die langen, kalten Korridore des Gefängnisses von Polis. Nach drei Tagen hatte sich die Situation endlich abgekühlt und man ließ ihn ins Gefängnis. Er konnte sich den Anblick einfach nicht verweigern.
Die meisten Zellen waren leer. Die wenigen, die befüllt waren, waren voll mit Jahas ehemaligen gechippten Anhängern. Es gab einige, die sich gewehrt haben; die komme was wolle zurück in die Stadt des Lichts wollten. Nach wenigen Minuten war er endlich bei der Zelle angekommen. Er konnte sich das spöttische Grinsen nicht verkneifen, als er den Mann da liegen sah.
Das Gefängnis der Grounder war nicht gerade dafür bekannt, besonders gut mit seinen Gefangenen umzugehen; nicht mal mit dem neuen Commander.
»Na das nenne ich mal ne Wendung!«
»Wieso bist du hier, John?«, fragte der Mann.
»Weißt du, ich wollte schon die ganze Zeit wissen, wie du dich von dieser Frau in rot einlullen lassen konntest. Erzähl es mir doch bitte.«, erwiderte er so herablassend, wie möglich.
Jaha richtete sich auf. »Sie hat mir den Schmerz genommen, den ich die ganze Zeit in mir habe. Meinen Verlust. Sie hat mir gezeigt, was kommen wird. Sie hätte uns alle gerettet. Aber ihr denkt, Clarke hätte euch gerettet, doch so ist das nicht!«
»Jaja, sechs Monate, das Ende der Welt, sie hat uns alles schon erklärt. Ich glaube eher, du standest auf sie und willst nicht wahr haben, dass Clarke sie getötet hat. Du willst unbedingt wieder in die Stadt des Lichts, weil du dir erhoffst, sie wieder zu sehen, stimmts?«
Jaha ging nicht auf die letzte Bemerkung ein, sondern erwiderte nur: »Ja John, Clarke hat sie getötet. Und ihr seid blind geworden! Alie war nicht die Bedrohung. Sie war die Rettung. Merkst du denn nicht, wie viel Blut Clarke seit eurer Ankunft schon an ihren Händen hat? In der Stadt des Lichts wären wir alle sicher gewesen, aber ihr zieht es lieber vor zu sterben oder? Und warum? Weil Clarke es so sagt?«
»Möglicherweise wären wir in der Stadt des Lichts sicher gewesen, aber was wäre unser Leben dort wert, wenn wir nicht wir selbst sind? Wenn wir einfach nur gefühllose Marionetten wären.«
»Du hast nicht gesehen, was ich gesehen habe, John, du kannst wahrscheinlich gar nicht verstehen, dass du diesmal im Unrecht bist.«
»Hey, wer ist hier auf welcher Seite des Gitters?«Ein großer Mann mit Kapuze kam in den Thronsaal und kniete vor dem Commander nieder. Niemand außer den beiden war im Raum. Sie wusste nicht wieso, doch der Mann hatte darauf bestanden, sie alleine zu sprechen. Die Wachen standen draußen und alle Waffen wurden ihm abgenommen.
Normalerweise konnte ihr nichts passieren. Doch was war nach den letzten Ereignissen noch normal? Genauso anormal fand Clarke es, dass man sie zum neuen Commander der Grounder gemacht hat. Ontari war tot, Luna würde nicht kommen. Clarke hatte immerhin noch etwas Nightblood von Ontari in sich.
Es gab Grounder, die sich sicher waren, dass es noch mindestens einen weiteren Natblida geben muss. Sie machten sich auf die Suche, doch bisher gab es noch keine Antwort. Man beschloss, den Posten an Clarke zu geben. Sie hatte wiedermal alle gerettet und sogar die Grounder wollten sich dankbar zeigen und sie zum Übergangscommander machen. Clarke wollte zwar nicht gerne der Commander sein, doch sie wusste, dass es wohl die einzige Chance auf Frieden sein würde. Skaikru wurde relativ schnell wieder zum dreizehnten Clan ernannt und Murphy blieb weiterhin Fleimkepa und hatte die Flamme Tag und Nacht bei sich.
Manche – unter anderem die Ice Nation – waren der Meinung, dass die Sky People Polis übernehmen würden und die Grounder sich wehren müssten, doch das nahm zum Glück nicht viel Gehör.
Seit vorgestern ein etwas anderes Ritual für sie ausgeführt wurde, hatte man sie zum ersten mal allein mit jemandem gelassen. Clarke zweifelte an sich. Was, wenn sie nicht für diesen Posten gemacht war?
»Heda.«, der Mann hatte angefangen zu sprechen. Die Kapuze behielt er weiterhin über dem Kopf, »Ich fürchte, ich habe keine guten Nachrichten! Es ist so, dass ein große Armee der Ice Nation auf Polis marschiert.«
»Du denkst, sie wollen uns angreifen?«
»Nach allem, was ich gehört habe ja. Der neue König ist nicht froh über die letzten Ereignisse: Nya ist tot, Roan ist tot, Ontari ist tot. Blood must have Blood, Heda! Lexa konnte das nicht ändern und bei allem Respekt, du wahrscheinlich auch nicht.«
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The 100 - Das Ende der Welt
FanficDiese Geschichte setzt an das Ende von Staffel 3 an, man sollte also alles bisherige gesehen haben. Um diejenigen nicht zu spoilern, die die drei Staffeln nicht gesehen haben, werde ich hier jetzt nicht weiter auf den Inhalt eingehen, sondern alle r...