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-Lukas-

„TIIIMMIIII" rief ich zum gefühlt tausendsten mal durch das ganze Hotel. Wo steckt der nur wieder? Immer ist er der letzte wenns darum geht pünktlich am Tourbus zu sein und immer zwingt Basti mich dazu ihn zu suchen weil er sich lieber vor der Fahrt noch was einschmeißen will, was ihn einigermaßen bei Laune hält. Und da alle anderen, abgesehen von mir, im Normalfall auch nicht unbedingt abgeneigt von dieser Idee sind, spiel' ich wieder den Depp vom Dienst und muss mich auf die Suche nach meinem zugedröhngen Bandkollegen machen. „TIM WEITKAMP ICH RUFE ZUM LETZTEN MAL SONST FAHREN WIR OHNE DICH UND DU KANNST GUCKEN WIE DU NACH STUTTGART KOMMST!" rief ich ein weiteres verzweifeltes mal. Mir selbst war klar dass ich nicht ohne Timi in diesen Bus steigen würde, geschweigedenn ohne ihn losfahren würde. Dazu liegt mir viel zu viel an ihm. Ich fühle mich generell in der Gegenwart von ihm sicherer und wohler im vergleich zu meinen anderen männlichen Freunden. Nicht dass ich sie deshalb weniger mögen würde, auf keinen Fall aber Timi war mir auf eine ander Art und Weise wichtig. Ich weiß schon seit längerer Zeit dass ich Gefühle für ihn entwickelt habe und ich will schon ewig mit ihm darüber sprechen, nur traue ich mich winfach nicht. Ich könnte mich jetzt rausreden von wegen „der richtige Augenblick muss kommen" aber ich könnte auch einfach aufhören mich selbst anzulügen. Der "richtige Augenblick" war schon unzählige male da, wenn wir mal wieder bei ihm in Bielefeld alleine auf dem Balkon saßen und uns ein Feierabendbier genehmigten. Das war zu den Zeiten in denen wir an unserem gemeinsamen Feature für Timis neues Album gearbeitet haben. Ich bin sowieso nich sehr zuversichtlich was das Thema Tim und Liebe oder Beziehung oder alles weitere in der Hinsicht betrifft aber es täte mir einfach gut mir das alles bei ihm von der Seele zu reden. Einfach damit er bescheid weiß. „Lukas?" hörte ich aus ca 100 metern Entfernung. „Timi wo bist du?" rief ich. „Hier hinten in unserem Zimmer!" kam es aus richtung Fluhr und ich machte mich sofort auf den Weg. Als ich ankahm stand die Tür zur hälfte offen und ein total abgeranzter Timi stand mir gegenüber. Seine Haare waren fettig und hingen ihm in tausenden von Strähnen ins Gesicht, er hatte Augenringe groß wie Wagenräder, war blass wie eine Leiche und sah allgemein Furchtbar ungesund aus. Er trug eine zerfetzte Jogginghose mit einem großen Schlitz auf Kniehöhe, kein Oberteil und hatte sich eine Krawatte um den kopf gebunden. „Ach du scheiße wie siehst du denn aus?!" fragte ich schockiert. „Wo zur Hölle warst du die ganze Nacht ich hab mir die ganze Zeit sorgen gemacht dir wäre was schlimmes passiert! Los komm jetzt Basti rastet gleich aus, der wollte schon vor ner halben Stunde weg sein"
„Chill doch kurz bitte" antwortete Timi, hielt sich den Kopf und setzte sich auf die Bettkante seines noch immer vom Hotel hergerichteten Bettes. „Nein ich chill jetzt nicht komm jetzt mit und erzähl mir dann im Bus was passiert ist." Er ignorierte mich gekonnt, kippte zwei Aspirin mit einem Schluck Wasser runter und guckte mich dann emotionslos an. Ich seufzte rollte die Augen, stopfte schnell alle seine Sachen vom Boden in seinen Koffer und warf ihm noch ein Shirt zu welches er sich überzog. Dann nahm ich ihn am Handgelenk, nahm seinen Koffer und zog ihn einfach mit mir richtung Ausgang.

TimigatoahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt