-Timi-
Er drehte sich langsam wieder zu mir um und schaute mir tief in die Augen. Ich beschloss es diesmal einfach auf mich zukommen zu lassen und meine Klappe zu halten. Wieder kam er meinem Gesicht so nah das es nicht näher ging und sah abwechselnd auf meine Lippen und mir wieder in die Augen. Ich lag da wie versteinert und versuchte ruhig zu Atmen und dadurch meinen Puls runterzuschrauben. Plötzlich lagen seine Lippen auf meinen und in mir explodierte alles. Es war das beste Gefühl dass ich jemals hatte und doch konnte ich nichts tun. Ich konnte den Kuss nicht erwiedern so sehr ich es auch versuchte. „Timi..." flüsterte er während er über meine Wange meinen Hals runterküsste. Er verweilte einige Zeit an einer Stelle meines Halses und kam danach wieder zu meinen Lippen.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte sah ich als erstes in Lukas' Gesicht und dachte über den Traum der letzten Nacht nach. Ich fand es beunruhigend so etwas zu träumen. Lukas war mein bester Freund und trotzdem hatte es sich so verdammt gut angefühlt als er mich im Traum geküsst hat. Ich sah ihn eine gute halbe Stunde lang einfach nur an und konzentrierte mich darauf mich möglichst ruhig zu verhalten um ihn nicht zu wecken. Ich gab ihm einen winzigen gehauchten Kuss auf den Mund und selbst bei dieser Mikroskopisch kleinen Berührung kribbelte alles in mir. Ich konnte mich doch nicht ernsthaft in meinen Besten Freund verliebt haben. Das würde alles kaputt machen. Was wenn er davon erfahren würde? Was wenn er meine Gefühle nicht erwiedern würde und wir danach nie mehr so befreundet sein könnten wie wir es jetzt sind. Oder wenn wir zusammen kommen würden und er es sich plötzlich anders überlegen würde und wir dadurch Trailerpark kaputt machen würden. Ich seuftzte auf und drehte mich auf den Rücken. Ich versuchte an etwas anderes zu denken aber mein Kopf wanderte wie von allein immer wieder in Richtung Lukas der immernoch seelenruhig in meinem Arm lag und schlief. Er sah aber auch verboten gut aus. Kein Wunder dass da selbst ich schwul zu werden scheine und meine Finger nicht von ihm lassen kann. Meine Gedanken fielen wieder zu dem Traum zurück. Ich kann nicht behaupten dass es das erste mal war dass ich so etwas träumte, aber dieser Traum war besonders realistisch gewesen. Villeicht sogar schon ein wenig zu realistisch...
Auf einmal schlug Lukas verschlafen seine Augen auf und sah mich an. Da mein Kopf noch immer in seine Richtung gedreht war sahen wir uns wieder direkt in die Augen. „Guten morgen" sagte er leise. „Morgen" antwortete ich und lächelte wie ein Idiot. „Was grinst du so?" fragte er und fing ebenfalls an zu grinsen. „Hab was schönes geträumt..." sagte ich und er grinse noch breiter. „Was hast du denn geträumt?" flüsterte er mir ins Ohr und mir lief es kalt den Rücken runter.
Ich sagte erstmal garnichts. Das hielt ich für das beste. Ich wollte ihn nicht verschrecken und den schönen Moment zerstören indem ich ihm von meinen erschreckend realistischen Träumen erzähle in denen ich mit meinem Besten Freund rummache. Lukas ging mit seinem Kopf wieder ein Stück zurück und musterte mich ganz genau. Als er mit seinem Blick von meinem Gesicht abließ und auf meinen Hals sah, verschwand sein Grinsen sofort, welches er vorher durchgehend im Gesicht getragen hatte. Verwirrt schaute ich ihn an, doch er fing sich wieder und setzte ein etwas unsichereres Grinsen auf als er mir wieder ins Gesicht sah.
„Wann müssen wir beim Frühstück sein?" fragte er mich. „Glaub um 11... Wie spät ist es eigendlich?" Er drehte sich halb nach hinten zum Nachttisch und schaute auf sein Handy. „10:50 Uhr!" sagte er und sprang direkt aus dem Bett. Ich verdrehte die Augen und ließ mich samt meiner Bettdecke einfach aus dem Bett auf den Boden rollen. Lukas schaute aus dem Badezimmer und fing sofort an zu lachen als er sah wie ich da lag. Ich grinste ihn nur an, stand dann auf und ging langsam in richtung Badezimmer.