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„Timi warte mal" keuchte ich als ich ihm völlig gehetzt hinterher rannte. Ich hatte grade den entschluss gefasst ihm jetzt eventuell etwas über meine Gefühle zu beichten, denn so konnte das meiner Meinung nach nicht weiter gehen. Ich wusste dass er mich hörte doch er reagierte nicht. Als ich ihn endlich eingeholt hatte packte ich ihn an der Schuler und wollte ihn zu mir drehen, doch er schlug sofort meine Hand weg drehte sich zu mir um und sagte „Fass mich nicht an! Verpiss dich Lukas!"
Ich war ein wenig überfordert und verwirrt aber vorallem verletzte mich das was er sagte ziemlich. „Was hab ich dir denn getan Timi ich will doch nur mit dir reden" versuchte ich verzweifelt hervorzubringen doch meine Stimme brach mittendrin einfach ab. In dem moment sah ich in Timis Augen nichts als Mitleid und tiefe Trauer. Allein dieser Anblick hätte mich glatt zum heulen bringen können aber ich wollte nicht so eine Pussy sein und als ich wieder an das dachte was er alles letzte Nacht mit dieser Frau gemacht haben könnte wurde ich wütend. „Weißt du Timi, ich dachte wir wären Freunde und wir könnten über alles miteinander reden und ich will dir doch nur helfen aber so komisch wie das die letzte Zeit zwischen uns ist habe ich echt keine Lust mehr dir die ganze Zeit hinterherzurennen nur weil du wieder nur mit deinem Schwanz denkst und sich deswegen alle Sorgen um dich machen. Du erzählst ja nichtmal was wirklich passiert ist. Das mit der Ollen hat Basti mir erzählt aber stimmt das?! Ach weist du was kann mir eigendlich egal sein aber krieg dich mal wieder ein Tim!" Während ich das sagte sammelten sich einzelne Tränen in seinen Augen die er aber gekonnt wegblinzelte, in der Hoffnung ich hätte es nicht gesehen. Aber es war mir aufgefallen und es tat mir weh so mit ihm zu sprechen. Von ihm kam kein Ansatz einer weiteren Reaktion also forderte ich ihn ein letztes mal dazu auf mit mir zu reden. „Timi sag mir doch wenigstens obs dir gut geht, ob dir irgendwas passiert ist oder was du gemacht hast" flehte ich ihn verzweifelt an.
„Na und" war alles was von ihm kam. „Was na und?" Fragte ich zurück.
„Na und im Sinne von: es kann dir doch egal sein was ich die Nacht gemacht habe. Villeicht hab ich eine geknallt, villeicht nicht aber was interessierts dich ich bin kein kleines Kind mehr Lukas."
„Ich weiß, dass wollte ich doch damit garnicht sagen ich..." Ich wurde von Tim unterbrochen „Und wenn du mir nicht mehr hinterherrennen willst dann geh doch Lukas! Na los es hat dich keiner darum gebeten meinen Überwacher zu spielen." Seine Stimme zitterte.
„Aber..."
„Lukas geh"
Ich stand mit offenem Mund und wie versteinert da. Ich fühlte mich wie Betäubt ich konnte mich nicht Bewegen. Alles was ich wahrnahm war ein Stechender Schmerz in der Brust, Timis traurige Augen und seine letzten Worte die mir im Kopf rumschwirrten.
Nach ein paar Sekunden die sich anfühlten wie eine halbe Ewigkeit begann mein Hirn endlich wieder zu Arbeiten und ich drehte mich Wortlos um und ging. Auf die Toilette. Ich sperrte mich in eine Kabine ein und starrte fassungslos die vollgeschmierte Tür an. Ich konnte grade nicht denken. Ich wollte auch garnicht denken. Und dann begann ich zu heulen. Ich heulte wie ein Wahnsinniger und war froh dass niemand anders auf dieser Toilette zu Gast war. Nach ca einer viertel Stunde ging ich ans Waschbecken und wusch mein Gesicht ab. Ich ging wieder in richtung Bus, in dem alle schon saßen und ich mich diesmal zu Steven nach hinten setzte so dass Timi jetzt die ganze zweite Reihe für sich hatte. Es würde noch drei Stunden dauern bis wir nach Stuttgart ins Hotel kämen darum beschloss ich noch ein wenig zu schlafen und schloss die Augen.

TimigatoahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt