-Timi-Ich fühlte mich grauenvoll. Ich wollte Lukas doch garnicht so zur Sau machen, aber ich brauche einfach etwas abstand und ablenkung von ihm. Es würde mich zu sehr verletzen ständig in seiner Nähe zu sein. Ich fühle mich unglaublich wohl in seiner Nähe und würde am liebsten nurnoch Zeit mit ihm allein verbringen aber das kann ich einfach nicht. Ich weiß nicht was das für seltsame Gefühle sein sollen, es ist fast, als wäre ich in ihn verliebt, aber das kann nicht sein da ich eigendlich nur auf Frauen stehe. Und eben auf Lukas. Aber ich kann nicht einfach zulassen dass ich Trailerpark dadurch zerstöre, dass ich mich nicht entscheiden kann welcher Sexualität ich angehöre und Lukas am Ende keinen Kontakt mehr zu mir haben will wenn ich ihm etwas darüber erzähle. Außerdem will ich das ganze selbst nicht. Klar, ich genieße es immer mit Lukas allein zu sein und alles, aber ich will nicht schwul sein. Und das bin ich auch nicht.
Ich setzte mich, nachdem ich nach dem Gespräch mit Lukas nochmal ordentlich in die Büsche gekotzt hatte, in den Tourbus auf meinen alten Platz und hoffte, dass Lukas sich wieder neben mich setzten würde. Oder villeicht hoffte ich es auch nicht. Villeicht würde mir ein bisschen Abstand ja guttun.
Gut 15 minuten vergingen und keiner von uns hatte eine ahnung wo Lukas abgeblieben war, als wir ihn schlussendlich aus dem Tankstellen Gebäude schlurfen sahen.
Als er am Bus angekommen sah er mir einmal kurz direkt in die Augen und es brach mir das Herz. Ich sah sofort dass er die ganze Zeit geweint haben musste und ich wollte ihm sagen dass er sich zu mir setzen sollte, dass es mir leidtat, und wollte ihm erzählen was in der letzten Nacht wirklich passiert war, doch ich öffnete den Mund und war absolut nicht in der Lage dazu zu sprechen. Ich hatte einen so fetten Kloß im Hals wie noch nie und so starrte ich ihn nur mit offenem Mund, ohne Stimme an. Er setzte sich selbstverständlich nicht zu mir. War ja klar, hätte ich an seiner Stelle auch nicht gemacht wenn er mir vorher gesagt hätte ich soll mich bloß verpissen, nachdem er nur ein normales Gespräch fürhen wollte. Mein Herz raste, mein Puls war dementsprechend auf 180 und ich schaffte es grade noch die Tränen zurückzuhalten. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und Atmete tief durch. Dann drehte ich kurz meinen Kopf nach hinten um zu sehen, ob ich mir das mit Lukas traurigem Blick nur eingebildet hätte oder ob es immernoch so war. Ich drehte mich also um und sah Steven und Lukas der allerdings die Augen geschlossen und Kopfhöhrer aufgesetzt hatte. Er hatte tiefe Augenringe und sah unglaublich müde und verheult aus. Kein Wunder wenn man die ganze Nacht wach bleibt und sich Sorgen macht. Verdammt was bin ich für ein Arschloch ich hätte ihm wenigstens die Wahrheit sagen können. Das was Basti erzählt hatte schien ihn wohl irgendwie verletzt zu haben aber ich konnte ihn jetzt schlecht aufwecken und mitten im Bus wo uns alle hören konnten ein Gespräch mit ihm führen. Darum beschloss ich, das Ganze erstmal auf sich beruhen zu lassen und zu versuchen zu schlafen. Ich fragte Igor ob er zu mir runterkäme, was er tat und wir unterhielten uns noch kurz bevor ich ihn fragte ob er was zu rauchen dabei hätte. Natürlich hatte er das. Also kifften wir und unterhielten uns noch kurz bevor ich einschlief.
