4. Geheime Beobachtung

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Violetta begab sich in das Tunnelsystem und schlich sich durch etliche Gänge zu Adams Gemach, wo er sich gerade befand und mal wieder Besuch von seiner Mättresse Amberlyn hatte, was sie in Rage versetzte. Warum konnte er ihr nicht einmal treu bleiben?! Amberlyn strich Adam durch seine schönen schwarzen Haare und als sie zu einer Knutscherei übergingen, beschloss Violetta sich davon zu machen, weil sie nicht wissen wollte was sonst noch folgte. Sie begab sich zurück in die Gänge und ging in ihrengeheimen Trainingsraum wo sie ihre Fertigkeiten im Fechten verbessern wollte. Sie hatte nur Anna von diesem Raum erzählt da sie beste Freundinnen waren und als Violetta die Tür zum Trainingsraum öffnete, hingan der Waffenwand auch ein Portrait ihrer Mutter. Sie seufzte und dachte zurück: Ihre und Annas Mutter waren seit Ewigkeiten Freundinnen gewesen und als Violetta und Anna 3 Jahre alt waren, trafen sie sich zum ersten mal, da ihr Vater wollte, dass die Tochter der besten Freundin seiner Frau eine gute Beziehung zu ihr aufbaute. Das hatte auch super funktioniert und nach Königin Leandras Tod war Leonard auch weiterhin für Lucilia (Annas Mutter) da gewesen, weshalb sie und Anna heute im Palast lebten. Violetta nahm sich ein Florett von der Wand und begann ihre Übungen um etwas nachzudenken. Ob ihre Beziehung wohl noch lange halten würde? Diese Verlobung war zwar nur engagiert, aber das hieß nicht, dass man sich nicht trotzdem lieben konnte. Sie dachte da zum Beispiel an Mary Stuart von Schottland und König Francis II von Frankreich. Denn diese beiden haben sich wirklich geliebt, aber Francis war nach zweijähriger Ehe mit Mary einer Ohreninfektion zum Opfer gefallen und war im Alter von nur 16 Jahren dahingeschieden. König Leonard war 60 Jahre alt und er hatte Mary Steward einmal persönlich getroffen bevor sie hingerichtet wurde. Damals war der König 6 Jahre alt. Nachdem Violetta mit Feuereifer dabei war, die Trainingspuppe zu zerstückeln, kam Anna in den Raum und wollte mit ihr sprechen. "Was machst du denn hier?" fragte Violetta überrascht und Anna sagte:" Ich wollte mich nur vergewissern ob es dir soweit gut geht. Du bist vorhin ziemlich schnell abgehauen. Warst du bei Adam?". "Bei ihm war ich, allerdings hatte er schon Besuch von dieser blöden Amberlyn. Ich glaube er will mich nicht mehr. Er schmeißt alles weg! ALLES! Alles was wir hatten und das nur wegen einer einfachen Mättresse!"sagte Violetta und Anna schlug vor:" Vielleicht solltest du Carly fragen was an der Sache dran ist. Sie ist die Nummer eins in spionieren". "Netter Vorschlag, aber auf Carly kann ich verzichten" sagte Violetta und drehte sich um, um sich auf den nächsten Hieb zu konzentrieren. "Kommst du mit?"fragte Anna, aber Violetta sagte:" Nein, geh schon mal vor! Ich komme gleich nach". Dann verließ Anna den Raum und als Violetta das Florett weggeräumt hatte, ging sie in das Tunnelsystem und kam hinter ihrem eigenen Portrait in ihr Gemach. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und schlug ein in Leder gebundenes Buch auf. Dann griff sie zur Feder und begann zu schreiben:" Ich weiß dass ich in letzter Zeit häufig darüber geschrieben habe, aber ich weiß einfach nicht an wen ich mich wenden soll. Es geht wieüblich um Adam. Er ist seit längerem anders als sonst und zieht eine Mättresse mir vor! Vor ein paar Jahren, als ich 13 Jahre alt, war ist er total fürsorglich und liebevoll mir gegenüber gewesen und hat es nicht zugelassen dass mir ein Haar gekrümmt wird. Aber jetzt ist alles anders. Ich weiß dass eine zukünftige Ehe mit ihm beschlossene Sache ist und ich eines Tages die Königin von Venedig und Spanien sein werde, aber wenn nicht bald ein Wunder geschieht, seheich schwarz. Außerdem hat Anna vorgeschlagen, dass ich Carly damit beauftrage mehr über die Situation zwischen Adam und Amberly rauszufinden, aber das habe ich dankend abgelehnt. Carly mag ja hier wohnen seit sie 8 ist, aber trotzdem kommt sie immer noch aus einer venezianischen Gosse und daher halte ich nicht viel von ihr. Vater hat einfach ein zu weiches Herz um Kinder aller Art im Stich zu lassen. Verstehe das bitte nicht falsch, ich liebe Kinder, aber ich würde nicht jedes bedürftige Kind mit nach Hause bringen, da sonst der ganze Palast voll wäre. Ich würde den Waisenhäusern großzügige Spenden zukommen lassen, was ich auch tun werde wenn ich Königin bin. Bis morgen, deine dir treu ergebene Violetta". Violetta legte das Buch und die Feder zur Seite und verließ ihr Gemach.

Queen of Venice Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt