16. Hoffnung und eine geteilte Meinung

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Nachdem sie ihre Küsserei beendet hatten, setzten sich Violetta und Stéphan auf und stiegen zurück ins Boot um zurück aufs Festland zu rudern. Während Stéphan ruderte sagte er:" Ich hoffe dass niemand etwas davon mitbekommt. Ich fände es schade wieder auf die Straße zu müssen. Da sind ein paar Jungs mit denen ich noch eine Rechnung offen habe". "Keine Sorge, ich werde niemandem etwas sagen. Ich werde vermutlich auch keine Zeit dazu haben da mich Vater mit Sicherheit wieder mit Arbeit erdrücken wird, aber das verstehst du nicht" sagte Violetta und bis sie das Festland erreicht hatten schwiegen sie. Nachdem sie das Boot wieder festgemacht hatten, gingen sie zum Schloss zurück und durch den Geheimgang gelangten sie zu ihren Gemächern. Stéphan brachte sie noch zu ihrem Zimmer. Bevor Violetta die Geheimtür aufstieß, küsste Stéphan sie und sie sagte:" Tut mir leid, aber das ist zu gefährlich. Du musst das vergessen. Ich bin bald venezianische und spanische Königin und muss Adam gehorchen". "Ich kann das aber nicht einfach vergessen. Du bedeutest mir was. Sehr viel sogar und ich will nicht dass du leidest, Violetta! Und ich bitte dich, gehe nicht zu ihm zurück" sagte Stéphan, aber Violetta sagte:" Wenn du nicht willst dass es mir schlecht geht dann vergiss alles was heute passiert ist. Adam hat nach dem Schlag gesagt ich sollte wissen wo mein Platz ist und das weiß ich jetzt. Und als deine Herrscherin befehle ich dir nichts über heute Nacht zu erzählen und wenn du es doch tust, wirst du deinen Kopf verlieren, hast du verstanden?". Stéphan nickte verletzt und fügte sich:" Ja, eure Hoheit!". Dann schloss er die Tür und ging mit Tränen in den Augen in sein Gemach zurück. Violetta setzte sich an ihren Schreibtisch und nahm ihr Tagebuch hervor und begann zu schreiben:
Ich hätte nicht gedacht dass ich mal zweimal an einem Tag etwas reinschreiben würde aber das hier kann nicht warten. Es geht um unseren Neuzugang Stéphan, mit dem ich heute einen nächtlichen Ausflug durch Venedig gewagt habe. Ich habe ihm vorgeschlagen dass ich ihm die Stadt zeige, was ich auch getan habe und dann bin ich mit ihm zu meiner geheimen Insel gerudert wo wir sehr ehrlich zueinander waren und so führte eins zum anderen und da haben wir uns geküsst. Als wir dann wieder im Schloss waren, habe ich ihm gesagt er soll diesen Abend vergessen und ihm mit Hinrichtung gedroht wenn er redet, damit Adam nichts rauskriegt und Vater will ich lieber gar nicht erst erwähnen. Aber ich fürchte ich habe mich in Stéphan verliebt, weil er ganz anders ist als Adam, aber ich weiß nicht wie ich das durchstehen soll. Denn was Vater betrifft, will er uns so bald wie möglich verheiraten und wenn das passiert muss ich Italien, meine geliebte Heimat, für immer verlassen und in Spanien regieren. Und wenn ich in Spanien bin hat meine Mutter Leandra außer meinen Schwestern niemanden mehr der sie dann besucht. Und meine Schwestern werden auch bald nach Irland gehen und Vater hat Mutters Grab schon lange nicht mehr besucht weil er behauptet er fühle sich dann als würde man ihm das Herz herausreißen. Wahrscheinlich ist das auch so aber das ist sicher nicht der einzige Grund. Ich habe gemerkt dass er in letzter Zeit ziemlich vertraut mit Lucilia ist und für mich käme es gar nicht infrage ein Verhältnis mit dem besten Freund meines verstorbenen Ehemannes zu beginnen. Deshalb hoffe ich sehr dass ich mich in dieser Angelegenheit täusche in Mutters und meinem Interesse. Und was Adams und meine Hochzeit angeht habe ich vielleicht ja Glück und ich kann sie noch eine Weile hinauszuzögern. Du wirst bald wieder von mir hören.
Deine dir treu ergebende Violetta". Nachdem Violetta sich diesen Eintrag noch einmal durchgelesen hatte, versteckte sie das Buch wieder und begann wieder zu weinen bevor sie schlafen ging.

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