34. Das letzte Gespräch

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Violetta ging zum Verlies und musste eine Wache bestechen um überhaupt reingelassen zu werden, aber nachdem es geklappt hatte, ging sie zu der Zelle in der Lucilia eingebuchtet war. Ihre schönen Kleider wurden ihr genommen und sie war in ein Verräter-Gewand gesteckt worden. Als sie Violetta bemerkte, sah sie sie nicht an und fragte schroff:" Was willst du?". Violetta zog sich einen Wachstuhl heran und als sie sich gesetzt hatte, sagte sie:" Ich wollte mit dir reden. Und ich bin hier um dir mitzuteilen dass du sterben wirst. Aber bevor das so kommt wollte ich dich friedlich sehen. Ich verstehe immer noch nicht was du mir auf meinem Geburtstag gesagt hast. Wie konntest du meiner Mutter, deiner treuesten Freundin und deiner Königin, das Leben nehmen?". Jetzt sah Lucilia ihr direkt in die Augen und sagte:" Du willst wissen wie ich es konnte? Ich werde dir sagen wie ich es konnte! Du denkst dass Leandra ihr Leben lang der Liebe kleine Engel war als der sie heute dargestellt wird. Aber das war sie nicht immer und die Brüder deiner Eltern waren krank! Sie haben sich an mir vergriffen. Immer und immer wieder und irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und habe Leandra alles erzählt. Sie hat versprochen mit ihrem Bruder und Leonard zu reden, aber die Übergriffe haben nicht aufgehört. Du solltest nicht alles glauben was du hörst oder was dir erzählt wird, Violetta". Nachdem Violetta verdaut hatte was sie gehört hatte, sagte sie:" Und das gibt dir das Recht, drei Mitglieder der Königsfamilie zu töten? Tut mir leid, Lucilia, aber ich kann dir das nicht verzeihen. In dieser Hinsicht bin ich nicht wie meine Mutter. Aber wie hast du es geschafft die ganze Zeit über so zu tun, als ob nichts wäre?". "Ich habe dich auch nicht darum gebeten dass du mir verzeihst. Und du hast recht: du bist nicht wie deine Mutter. Du bist noch viel schwächer als Leandra es je war und deine kleinen Schwestern haben mein vollstes Mitgefühl" sagte Lucilia und als Violetta keinen Sinn mehr darin sah weiterzureden, stand sie auf, brachte den Stuhl zurück an seinen Platz und ging zur Tür. In der Tür drehte sie sich noch einmal um und sagte:" Lucilia, auch wenn ich dir nicht verzeihen kann, bete ich dafür dass Gott es kann. Das wünsche ich mir wirklich". Dann verließ sie den Kerker und ging ins Schloss zurück um sich zu sammeln.

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