14. Ein rauschendes Fest und ein Ultimatum

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Für Violetta war der Abend gelaufen! Sie rannte in den Geheimgang und als sie sich sicher war dass niemand sie sehen und hören konnte, legte sie sich auf ihr Bett was sie sich in ihr Geheimversteck gebracht hatte, holte ein kleines Portrait von ihrer Mutter raus und als sie darüber gestrichen hatte, ließ sie sich damit aufs Bett sinken und fingschon wieder an zu weinen. Darüber dass ihr Vater sie nach wie vor zwang sich mit Adam zu verheiraten obwohl sie sich schon längst eingestanden hatte dass sie für ihn kein bisschen Liebe erfand. Am Anfang war das noch ganz anders gewesen: Als sie Adam das erste mal gesehen hatte haben sich die beiden gut verstanden und fast jeden Tag miteinander gespielt. Und als Violetta 13 gewesen war, hatte Adam sie vor einem betrunkenen Diener beschützt der sich an ihr vergreifen wollte. Das war der Zeitpunkt wo sich Violetta in ihn verliebt hatte und die Hochzeit gar nicht abwarten konnte. Aber das alles war Schnee von gestern, da Adam sich verändert hatte und diesen neuen Adam konnte Violetta absolut nicht ausstehen. Und sie war sich sicher, dass ihre Mutter es nicht zugelassen hätte dass die zukünftige venezianische Königin gegen ihren Willen mit einem egoistischen spanischen Adligen verheiratet würde. Aber da sie nicht mehr da war, hasste sie ihr Leben jetzt schon. Violetta weinte sich in den Schlaf und träumte, dass sie etwa 24 Jahre alt war, Königin von Venedig, mit Adam verheiratet und Stéphan war allem Anschein nach auch tot. Dann träumte sie, dass sie und Adam bei ihrer Cousine Lilia in Rom waren, Violetta wegen einer ungeklärten Sache beschuldigt wurde und dann stand sie auf einem Schaffott. Als ihr Kopf abgeschlagen wurde, endete der Traum schließlich und sie wachte auf. Sie war mit dem kleinen Poirait im Arm eingeschlafen und als sie es weggepackt hatte, ging sie in ihr Gemach zurück wo sie wegen der Sonne am Himmel begriff, dass es schon Morgen war. Der Geburtstag von Lilli und Abby! Noch eine blöde Feier bei der sie sich mit Adam rumschlagen musste. Aber sie hatte sich fest vorgenommen ihn zu ignorieren.

Als sie sich umgezogen hatte, ging Violetta zu Lucilia um mit ihr zu sprechen. Als sie sich gesetzt hatten, kam Violetta gleich auf den Punkt:" Adam liebt mich nicht, oder? Alle behaupten das und du warst immer wie eine Mutter für mich". Lucilia lächelte und sagte dann:" Ach was, er hat dich sehr gern. Er ist momentan nur sehr gestresst weil er sich auf den spanischen Thron vorbereiten muss. Da musst du dir überhaupt gar keine Gedanken machen. Aber wieso kommst du damit denn zu mir? Ist sonst nicht immer Anna deine Gesprächspartnerin für sowas?". "Normalerweise schon, aber ich vertraue dir. Du bist die einzige die mich noch mit meiner Mutter verbindet" sagte Violetta und Lucilia sagte:" Das ist echt lieb von dir und vergiss nicht, dass du jederzeit zu mir kommen kannst solltest du was auf dem Herzen haben. Ich wäre froh wenn ich für dich etwas wie eine Ersatzmutter sein könnte. Versteh das bitte nicht falsch, ich habe nicht die Absicht meine liebe Freundin zu ersetzen sondern ich will sagen dass...", aber weiter kam sie nicht denn Violetta schnitt ihr das Wort ab:" Nein, nein, ich verstehe was du meinst. Ich vertraue dir doch deshalb weil du für mich wie die Mutter bist die ich nie hatte. Aber du bist wahrscheinlich nicht derselben Ansicht wie ich, da du ja Anna hast". Lucilia lachte und sagte:" Nein, ich bin derselben Ansicht wie du. Anna ist zwar meine Tochter aber sie kann auch sehr anstrengend sein. Immerhin habe ich vier Tage gebraucht um sie aus mir raus zu kriegen". Da lachte auch Violetta, umarmte die Freundin ihrer toten Mutter und verließ den Raum.

Nachdem Violetta weg war, verließ Lucilia ebenfalls den Raum um sich mit ihrer Tochter zu treffen. Als sie in Annas Gemach saßen, erzählte Lucilia ihrer Tochter was Violetta ihr anvertraut hatte und so erzählte sie es Adam. Nachdem sie weitere Pläne geschmiedet hatten machte Lucilia erst Anna für die Geburtstagsfeier fertig und dann sich selbst.

Das Fest war bereits in vollem Gange. Lilli und Abby tanzten mit William und Robert und der König stand mit Lucilia, Adam und Anna an der Seite um den tanzenden zuzusehen. Später trudelten auch Carly, Mason, Lorenzo und Stéphan ein. Als schließlich auch Violetta auftauchte, stellte sie sich zu Adam wie es sich gehörte. Dann forderte Adam sie zum tanzen auf und Violetta sagte distanziert:" Jetzt bin ich also gut genug für dich? Hatte deine Mättresse heute keine Lust auf dich oder was?". Adam nahm sie am Arm und sagte:" Violetta, bitte streite dich nicht mit mir wo die Leute uns sehen können. Es ist doch nur ein Tanz". Stéphan bemerkte die Auseinandersetzung der beiden und kam dazu. An Violetta gewand sagte er:" Violetta, würdet ihr mir einen Tanz schenken?", woraufhin Adam sagte:" Ich habe dich zuerst gebeten. Jetzt sei gefälligst vernünftig und tanz mit mir". Violetta sagte kalt:" Und du solltest mehr Respekt vor deiner Verlobten haben". Dann nahm sie Stéphans Hand und ging mit ihm auf die Tanzfläche. Dort angekommen wurde eine schnelle italienische Musik gespielt und Violetta tanzte wirklich ausgezeichnet und auch Stéphan sah aus, als würde er das nicht zum ersten mal machen. Die Gäste sahen ihnen gespannt zu und als es vorbei war, bekamen die beiden eine Menge Applaus. Da wurde noch ein schnelles Lied gespielt und Violetta zog Anna, Lucilia, ihre Schwestern und sogar Carly mit auf die Tanzfläche und während die Mädchen zusammen tanzten, bat Adam Stéphan darum, kurz mit ihm sprechen zu dürfen. Als sie in einem Flur standen, sagte Adam wenig schonend:" Ich sehe dir an dass du Violetta gern hast. Das ist völlig in Ordnung weil sie eines Tages deine Königin sein wird, aber sie gibt sich nur mit dir ab weil man das von ihr erwartet und es steckt viel von ihrer Mutter in ihr. Jemand wie du und jemand wie sie gehören nicht zusammen und siewürde niemals etwas mit dir anfangen weil sie schon an Spanien vergeben ist. Also halte dich zurück dann bekommst du auch keine Probleme mit mir. Und jetzt genieß das Fest". Mit diesenWorten verschwand Adam wieder in den Ballsaal und Stéphan musste erstmal kapieren was Adam da gerade gesagt hatte. Sicher, ihm war bewusst dass Violetta eine Prinzessin war und eines Tages den venezianischen Thron besteigen würde und sie verkehrten sicher nicht in denselben Kreisen, aber irgendetwas hatte Violetta an sich weshalb sie ihm nicht mehr aus dem Kopf ging. Und auch wenn er keine Probleme am Hof haben wollte, so leicht würde er nicht aufgeben. Aber bevor er anfing zu kämpfen, dachte er über Violetta nach: Sie war wunderschön, ehergeizig, eine gute Tänzerin und tief in ihrem Herzen ein liebes Mädchen. Ein liebenswertes Mädchen dass die falschen Umgangspersonen hatte und er machte es sich zur Aufgabe dies zu ändern.

Als Stéphan zurück in den Ballsaal kam, waren fast alle Gäste fort und das Fest war vorbei. Violetta und Adam waren weg und als er Carly fragte wo sie sei, antwortete diese, dass Violetta sich bereits zurück gezogen hätte. Da gab er dem König bescheid, dass er sich ebenfalls zurück ziehen würde und verließ den Raum um in sein Gemach zu gehen.

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