Kapitel 17

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Am Montag ist mein erster Tag im neuen Semester. Ich habe direkt ab 8 Uhr morgens zwei Vorlesungen. Ich quäle mich nach dem unerwartet ereignisreichen Wochenende aus dem Bett, dusche mich, esse was und fahre dann mit der Bahn zur Uni.

Ich setze mich in den Vorlesungssaal, höre mir an, was die Professoren zu sagen haben, mache ein paar Notizen und schleppe mich danach wieder raus und laufe zurück zur Bushaltestelle. Mit mir stehen noch ein paar andere da, also weiß ich, dass ich den Bus immerhin nicht schon verpasst habe.

Ein großer schwarzer Wagen fährt vor, aber ich reagiere gar nicht darauf. Viele lassen sich hier abholen. Es ist eine der wenigen Stellen, an der man mit dem Auto am Unigelände kurz anhalten kann, ohne alle zu stören.

„Oi, hat hier jemand ein Taxi bestellt?"

Ich schaue hoch und sehe Niall aus dem Fenster von seinem Range Rover hängen. Ich schaue mich schnell um, aber die anderen Studenten zeigen ungefähr genauso viel Interesse an dem teuren, aber dreckigen schwarzen Auto vor ihnen, wie sie es meistens auch gegenüber den Professoren zeigen.

Ich hebe schnell meinen Rucksack auf und laufe um das Auto herum um reinzuspringen. Niall macht das Fenster zu und beugt sich für einen Kuss auf die Wange zu mir und fährt dann los. Hinter uns fährt schon der nächste ran um jemanden abzuholen.

„Wo kommst du denn her?", frage ich ihn und schnalle mich an.

„Ich dachte, wir feiern deinen ersten Unitag mit einem gemeinsamen Mittagessen?", fragt er und schaut grinsend zu mir rüber. Er spitzt die Lippen, aber ich drehe seinen Kopf nur wieder zur Straße hin. Lachend fährt er weiter und hält irgendwann auf dem Parkplatz von Nandos.

„Wirklich?", frage ich lachend.

Er greift aber nur auf den Rücksitz und holt zwei Kappen nach vorne.

„Darf ich bitten?", fragt er mich mit einer halben Verbeugung. Ich kichere nur weiter und er platziert seine Snapback auf meinen Haaren. Ich zupfe im Rückspiegel wieder alles zurecht, während er sich auf seine aufzieht und nach seinem Portemonnaie sucht. Dann steigen wir aus und gehen gemeinsam hinein. Wir stellen uns brav an, bestellen unser Essen und setzen uns dann damit in eine leere Ecke.

Ich rutsche auf der Sitzbank neben ihn und erst jetzt berühren wir uns wieder. Er lässt seine Hand auf meinem Oberschenkel liegen und lehnt sich mit dem Oberkörper etwas von mir weg, um mich besser anzuschauen.

„Wie war der erste Tag?"

„Anstrengend... ich muss mich echt erst einmal wieder dran gewöhnen", seufze ich.

„Bis du dich wieder dran gewöhnt hast, hast du doch schon wieder Ferien", lacht er neckend.

„Naja, dann ist es wenigstens pünktlich zu den Klausuren so, dass ich wieder richtig Lernen kann", erkläre ich schmunzelnd.

Wir sitzen nicht lange in Nandos. Es ist eh schon ein Wunder, dass in der Stunde, die wir dort zusammensitzen, niemand auf uns zukommt.

Und obwohl Louis alles jetzt ein wenig lockerer sieht: Wir müssen wirklich keinen neuen Skandal riskieren, indem man Niall und mich händchenhaltend in der Öffentlichkeit sieht. Deswegen halten wir uns zurück und fahren so schnell wie möglich wieder nach Hause.

Ich drücke Niall im Flur vor unseren Wohnungen einen dicken Kuss auf die Lippen und laufe an Lous und meine Wohnungstür rüber. Mit einem Lächeln dreht Niall sich um und geht in seine eigene hinein.

Zufrieden und wesentlich besser gelaunt als heute früh betrete ich die Wohnung und rufe nach Louis.

„Wohnzimmer!", brüllt er nur zurück und in seiner Stimme höre ich schon ein Lächeln. Na bitte... Das ist doch viel schöner, als zu einem weinenden Louis nach Hause zu kommen.

If it's not okay, it's not the end (Niall Horan/Larry FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt