Kapitel 31

578 31 6
                                    

Sobald wir wieder zuhause ankommen erwarte ich eigentlich, dass Louis' schlecht gelaunter Gesichtsausdruck wieder verschwindet. Um ganz ehrlich zu sein hatte ich es schon im Auto erwartet, aber auch im Wagen war er komisch. Er hat mich zwar nicht weiter blöd angemacht oder so, aber er war sehr ruhig für seine Verhältnisse.

Ich hab ihm die Zeit gegeben, aber als sich seine Stimmung zuhause auch nicht bessert, beschließe ich Niall kurz zu schreiben, dass er doch zum Abendessen zu Lou und mir kommen soll. Dann schnappe ich mir meinen ‚Verlobten' und ziehe ihn mit mir in die Küche.

Während ich mich am Herd für ein leckeres warmes Abendessen zu schaffen mache, schaue ich über die Schulter zu Louis. Er sitzt brav am Tisch und schaut gedankenverloren aus dem Fenster.

„Louis?", frage ich und zuerst hebt sich nur seine Augenbraue, dann wendet er schon beinah quälend langsam den Kopf vom Fenster ab und schaut zu mir.

„Was ist?", frage ich ihn: „Ist doch wirklich alles ganz gut gelaufen, oder?"

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich vielleicht etwas falsch gemacht haben könnte... Natürlich. Er ist bestimmt verstimmt, weil ich Niall so offensichtlich angestarrt hab.

Ich will schon den Mund aufmachen, um mich zu entschuldigen, aber er schenkt mir ein kleines Lächeln und schüttelt den Kopf.

„Entschuldige, dass ich dich vorhin so gepackt hab. Ich hab dir nicht wirklich weh getan, oder?", fragt er mich und verzieht den Mund ein wenig.

Ich schüttle den Kopf und salze das Nudelwasser. Ich mache am besten einfach Spaghetti.

„Mir tut leid, dass ich Niall so offensichtlich angestarrt hab", gebe ich im Gegenzug zurück und lege wieder den Glasdeckel auf den Topf, damit das Wasser schneller kocht. Dann suche ich mir eine Zwiebel und ein Schneidebrettchen heraus.

„Das war es doch nicht. Das war sogar ziemlich gut... Ich hab nicht so reagiert, weil ich wirklich böse bin, sondern weil ich böse sein sollte", sagt er und ich schaue wieder kurz zu ihm, während ich mir ein Messer aus einer der Schubladen hole.

Ich brauche eine Sekunde, aber dann verstehe ich, was er meint. Das hat zu seinem Schauspiel gehört. Ich bin erleichtert, dass ich nichts versaut habe, aber das ändert nichts daran, dass Louis immer noch so ruhig und nachdenklich ist.

Ich schneide die Zwiebel in kleine Würfel und werfe sie dann in einen kleineren Topf. Dazu dann noch ein wenig Öl und auch den Topf schalte ich ein und lasse die Zwiebeln dünsten.

„Was ist dann los?", frage ich Louis und mache mich daran die Nudeln in den Topf zu tun.

„Es ist nur-"

„Oi!", kommt es aus dem Flur und unterbricht Louis. Natürlich erkennen wir beide die Stimme, aber ich weiß gerade nicht wirklich, ob ich es gut finde, dass Niall jetzt schon rübergekommen ist.

Mein Freund schlittert auf seinen Socken in die Küche, wuschelt Louis durch die Haare und kommt dann zu mir. Er drückt mir einen Kuss auf die Wange und macht sich gleich daran mir zu helfen.

Ich erwarte schon, dass Louis still bleibt und suche schon in meinem Hirn nach einem Gesprächsthema für uns alle drei, aber nein.

„Wisst ihr warum Haz wirklich nicht dabei war?", fragt Louis.

Niall, der gerade das Hackfleisch, das er eben in den Topf mit den Zwiebeln getan hat, vorsichtig rührt, dreht sich ein wenig zu Louis und wiegt unglücklich den Kopf hin und her.

„Das bedeutet? Ni, bitte", sagt Louis und ich schaue zu Niall rüber. Ich sehe kurz den inneren Konflikt hinter seinen Augen, dann schüttelt er seufzend den Kopf.

If it's not okay, it's not the end (Niall Horan/Larry FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt