Kapitel 58

486 29 13
                                    

Am nächsten Morgen hab ich schon beinah das Gefühl, dass ich wieder in eine gewisse Routine hineinkomme könnte – und dass diese mir besonders gut gefallen könnte.

Ich wache auf und verteile müde Küsse in Nialls Gesicht, bis er brummend seine Arme um mich schlingt und mich an sich zieht, um mir einen richtigen Kuss zu geben. Dann springe ich als erste ins Bad, während Niall beginnt das Frühstück zu machen. Sobald ich fertig bin, geht er ins Bad hinein und ich beende das, was er nicht geschafft hat, und packe meine Tasche für die Uni.

Dann setzen wir uns gemeinsam an den Küchentisch und besprechen wie unser Tag ablaufen wird. Weil ich heute nur eine Vorlesung habe und auch nicht in die Bibliothek muss oder sowas, bin ich heute wesentlich früher fertig als er und deswegen wird er mich heute nicht abholen, aber das macht mir nichts aus – ganz im Gegenteil. Ich freue mich danach über den Campus bis zur Bushaltestelle schlendern zu können und ein wenig Musik zu hören. Ein Blick aus dem Fenster verspricht bereits ein ganz schönes Wetter und ich hab mir schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr die Zeit genommen, einfach nur mal für mich zu sein und die Musik in meinen Ohren zu genießen.

Das ist der Moment, in dem Niall plötzlich aufspringt und mich nach meinem Handy bittet.

Natürlich reiche ich es ihm und er verschwindet kurz aus der Küche. Als er zurückkommt, räume ich schon langsam wieder alles weg und er steckt mir das Handy in die linke Hosentasche an meinem Po mit dem Versprechen: „Es sind die neusten Songs drauf. Es ist noch nicht die endgültige Auswahl... Ein paar werden noch rausgeworfen, aber ein Teil davon wird das neue One Direction Deluxe Album."

Ich reiße die Augen auf und drehe mich sofort zu ihm um.

„Was?"

Er nickt nur mit einem Lächeln und gibt mir einen Kuss auf die Wange: „Hör es dir an und sag mir heute Abend deine Meinung dazu. Auch die anderen Jungs sind gespannt, was du davon hältst."

Dafür kriegt Niall eine feste Umarmung und ab dem Moment kann ich den freien Nachmittag noch weniger erwarten.

Dann fährt Niall mich zur Uni rüber und ich laufe schnell in den Hörsaal herein mit der überaus dämlichen Hoffnung, dass die Zeit schneller vergeht, wenn ich mich nur beeile.

Aber am Ende wird es gar nicht einmal so schlimm. Der Professor ist in Ordnung und die Vorlesung ist sogar interessant. Trotzdem schaffe ich es nicht die ganze Zeit die Konzentration beizubehalten und lasse mich viel zu leicht von meinem Handy ablenken. Genau deswegen entscheide ich mich nach einer halben Stunde dazu, mein Handy in meine Tasche zu stecken, damit ich nicht bei jeder Kleinigkeit darauf schaue.
Wer auch immer mir schreibt wird wohl die eine Stunde warten können, bis der Rest der Vorlesung rum ist – und ich werde es auch schaffen.

Ich sollte mir eh mal angewöhnen mein Handy öfter wegzupacken, dann würde ich wesentlich mehr mitbekommen und müsste zuhause nicht so viel nacharbeiten...

Also stütze ich mein Kinn in meine linke Hand, halte den Kugelschreiber in der rechten schreibbereit und höre – bis auf vereinzelte kurze Tagträume – zu.

Nach der Vorlesung packe ich meine Sachen langsam ein und ziehe mein Handy wieder aus der Tasche, aber nur um es in die Hosentasche zu stecken, damit ich nicht gleich im Bus durch meine ganze Handtasche wühlen muss. Außerdem suche ich mir noch meine Kopfhörer heraus und während ich sie entwirre gehe ich aus dem Hörsaal heraus und schlendere den Flur entlang.

Der letzte Knoten im Kabel der Kopfhörer löst sich, als ich die Tür nach draußen aufstoße und mich die frische Luft begrüßt. Ich atme tief durch und ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche heraus.

Dann stecke ich das Kabel hinein und mein Handy leuchtet auf.

Hmm?

Ich runzle die Stirn und bleibe automatisch stehen, als ich sehe, dass ich diverse neue Nachrichten und auch entgangene Anrufe habe.

If it's not okay, it's not the end (Niall Horan/Larry FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt