Kapitel 68

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Jetzt ist nur noch der arme verunsicherte Mann uns gegenüber übrig, der sich bisher komplett herausgehalten hat.

Mr Smith gibt ihm das Zeichen zu reden.

„Uhm... also... Ich... Ich bin hier um Ms Seeley zu vertreten", sagt er und räuspert sich. Er hebt seine Blätter auf und macht sie zu einem ordentlichen Stapel, indem er sie kurz gegen den Tisch gleiten lässt.

Dann schaut er zu Louis.

„Ihnen wird Ms Seeley wohl besser bekannt sein, als das Mädchen, dass sie vor vier Tagen vor einem Gebäude der Universität beleidigt und geschubst haben. Sie ist daraufhin umgefallen und hat sich das Handgelenk verstaucht. Nun möchten wir, dass sie für die Behandlung aufkommen und Schmerzensgeld an das arme Mädchen zahlen, das lediglich vor Ort war, um für Sie und ihre Ehre zu kämpfen, weil sie dachte, dass der Mann, der seit Jahren ihr Vorbild ist, ausgenutzt und belogen und betrogen wurde."

Ich schüttle ungläubig den Kopf.

„Bitte was?", sagt Louis und schüttelt ebenfalls den Kopf: „Würde sie sich Gedanken um mich machen, dann wäre sie nicht in dieser Meute dabei. Außerdem kann ich mich an kein Mädchen erinnern, das umgefallen sein soll, weil ich es geschubst hab."

„Nun, auch wenn Sie sich nicht daran erinnern können, gibt es genug Zeugen. Die Freundinnen von Ms Seeley sind bereit auszusagen und wir haben bereits Bilder der Überwachungskameras vor Ort bekommen und gesichtet", sagt der Anwalt und mit einem Stöhnen lehnt Louis sich in seinem Stuhl zurück und reibt sich über die Augen.

„Darf ich diese Reaktion als Geständnis werten?"

„Ne-", Louis' Anwalt unterbricht ihn einfach indem er eine Hand hebt und Louis ist schlau genug auf ihn zu hören.

„Wir wollen zuerst auch die Bilder der Überwachungskamera sehen. Sollte darauf tatsächlich eindeutig zu erkennen sein, dass das Mädchen tatsächlich wegen Mr Tomlinson gestürzt ist...", sagt er und schaut zu Louis rüber. Sie halten kurz den Blick und Louis seufzt mit einem Augenrollen, dann setzt er sich wieder gerade hin, legt die Hände zusammengefaltet vor sich auf den Tisch und schaut den Anwalt des Mädchens an.

„Sollte es wirklich meine Schuld gewesen sein, übernehme ich selbstverständlich jegliche Kosten für die Behandlung und sie beide", er deutet mit der rechten Hand zwischen den beiden Anwälten hin und her: „Sie dürfen ein Schmerzensgeld ausmachen. Ich werde es zahlen."

Der gegnerische Anwalt lächelt schon, aber Louis' Rechtsvertreter räuspert sich noch einmal.

„Ich würde es begrüßen, wenn wir das möglichst schnell klären. Haben Sie die Bilder der Überwachungskamera dabei?", fragt Louis' Anwalt und lehnt sich ebenfalls auf den Tisch. Der andere Anwalt nickt und beginnt in seiner Akte zu blättern. Er findet schließlich eine Klarsichtfolie und zieht eine CD heraus.

Er hält sie über den Tisch und Mr Flynt greift danach. Er steht vom Tisch auf, geht an den Fernseher rüber und hantiert daran herum. Dann springt der Fernseher wieder an und Mr Flynt macht einen Schritt beiseite.

Die Bilder der Überwachungskamera sind kein flüssiges Video, aber alle paar Sekunden kommt ein neues Bild.

Ich finde mich selbst sofort auf den Bildern wieder.

Obwohl das Bild nur schwarz-weiß und relativ weit weg ist, kann ich die Panik in meinen eigenen Augen sehen. Ich stehe komplett flach an die Glastüren des Gebäudes gedrückt da und bewege mich keinen Millimeter mehr. Die Lichter von Kameras blitzen die ganze Zeit herum und die Menge um mich herum wedelt wild mit den Armen und man sieht manchmal, wie jemand etwas brüllt und die wutentbrannten Gesichtsausdrücke der Fans.

If it's not okay, it's not the end (Niall Horan/Larry FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt