Kapitel 72

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Wir alle schauen Zayn an und er zuckt nur wieder mit den Schultern.

Was soll das bedeuten?

Für ein paar Sekunden ist es still, dann zuckt Zayn wieder mit den Schultern und reibt sich mit einer Hand übers Gesicht.

„Bitte dreht mir daraus keinen Strick, Jungs", seufzt er und schaue alle der Reihe nach an, ehe er den Blick auf seine Hände senkt und dann weiterredet: „Ich habe schon das ein oder andere Mal über... über ein Soloalbum nachgedacht."

Niall hinter mir schnappt überrascht nach Luft und setzt sich auf. Ich rücke ein bisschen von ihm ab.

„Willst du One Direction aufgeben?", fragt er ihn leise, aber dennoch so eindringlich und ungläubig, dass wir es alle glasklar hören können.

Zayn schüttelt den Kopf: „Das sage ich nicht, Ni. Einfach nur... Weiß nicht... Was anderes ausprobieren? Was eigenes machen?"

Er spielt an seinen eigenen Fingern herum und schaut dann zu Niall rüber.

„Ich liebe euch Jungs, aber manchmal... Manchmal würde ich gerne etwas... etwas andere Musik machen. Etwas, was mehr von mir selbst zeigt. Wir müssen uns das immer alles zu fünft teilen. Das ist cool und es ist super, aber...", wieder zuckt er nur mit den Schultern.

„Ich weiß, was du meinst", sagt Harry und mein Blick springt zu ihm.

„Ich hab eigene Songs, die ich nie ins Studio mitgebracht hab, weil sie zu persönlich sind", sagt Harry und seine Augen huschen kurz zu Louis: „Es hat sich nicht richtig angefühlt, euch nichts davon zu sagen, aber genauso falsch hat es sich angefühlt, wenn ich darüber nachgedacht habe, dass wir alle zusammen meinen fertigen Song auseinander nehmen und zu etwas machen, was uns alle zeigt. Das ist etwas von mir und es soll nicht zu etwas von uns allen werden", erklärt Harry uns.

„Also hast du auch schon darüber nachgedacht, wie es wäre, Solo Musik zu machen?", fragt Liam nach und ein erleichtertes Lachen kommt ihm über die Lippen: „Scheiße, ich hab auch schon darüber nachgedacht."

Jetzt klappt mir das Kinn runter und obwohl ich dafür den Kopf hin- und herdrehen muss, schaue ich zwischen Louis und Niall hin und her.

Louis schüttelt nur mit einem traurigen Lächeln den Kopf: „Ohne euch Jungs bin ich nichts. Alleine kann ich nichts machen, aber ich respektiere, dass ihr selbst etwas machen wollt. Ich kann das echt verstehen."

„Nein!", platzt es aus Niall heraus und er zieht sein Bein neben mir heraus und setzt sich ganz an die Sofakante.

„Das kann nicht euer Ernst sein! Ihr wollt doch nicht ernsthaft die Band auflösen?", fragt er schon beinah panisch.

„Ich will sie auch nicht auflösen", sagt Harry und schaut zu Niall auf: „Natürlich will ich euch alle nicht aufgeben. Deswegen liegt alles sicher in einer Box verstaut im Schrank und ich hole sie nur raus, um neue Ideen hinzuzufügen und nicht um alte rauszuholen und sie zu verwirklichen."

„Wir müssten die Band doch aber auch gar nicht auflösen", sagt Liam und deutet auf Zayn: „Was ist mit seiner Idee?"

„Was meinst du?", fragt Niall nach.

„Ganz einfach", sagt Liam: „Lasst uns eine Pause einlegen. Wir nehmen uns einfach ein bisschen Auszeit von One Direction. Harry kann seinen Film drehen und an seiner eigenen Musik arbeiten, Zayn und ich ebenfalls und wir alle könnten für eine Zeit unser Privatleben genießen. Du könntest mit Fiona zuhause bleiben und dich um das Baby kümmern und es zumindest für eine Zeit lang aufwachsen sehen."

Niall ist nachdenklich und schaut dann nach einem Moment zu mir rüber.

Ich erinnere mich aus seine Worte aus dem Auto: Für mich würde er sogar One Direction aufgeben...

If it's not okay, it's not the end (Niall Horan/Larry FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt