Kapitel 65

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Harrys letzte Worte haben gereicht, damit Niall und ich ihn angefleht haben, es uns zu sagen. Aber Harry hat nur den Kopf geschüttelt und gemeint, dass es nicht sein Job ist uns das zu sagen.

Weil das total nach etwas klingt, was Louis sagen würde – weil er selbst gerne der Überbringer von guten Nachrichten ist – haben Niall und ich uns nur kurz angeschaut. Ich wusste sofort, dass er das selbe denkt und es hat uns nur Sekunden gekostet, um aus dem Bett zu springen und in unseren alten Schlafklamotten über den Flur zur anderen Wohnung zu stolpern.

Louis macht uns nach einem Moment auf und ein selbstgefälliges Grinsen klebt in seinem Gesicht.

„Na?", fragt er keck nach und ich lege ihm eine Hand auf die Brust und frage nach, bevor Niall es tun kann: „Wer war es?"

„Das, meine Liebe", beginnt Louis und fährt sich durch die Haare: „Das erfährst du in einer Stunde."

„Was?", frage ich irritiert.

„Jap. Bis dahin", sagt Lou und zupft an einer Haarsträhne von mir und verzieht ein wenig das Gesicht: „Wann hast du das letzte Mal geduscht?"

Ich laufe knallrot an und mache einen Schritt zurück.

„Lou, halt den Mund", sagt Niall und schlingt seinen Arm um meine Mitte.

„Sag uns lieber was du im Schilde führst", will mein Freund stattdessen wissen.

„Ich dachte, ich soll den Mund halten?"

„Boo", kommt Harrys Stimme und er schiebt sich an uns vorbei. Er klatscht Louis leicht gegen den Hinterkopf und Louis sieht besorgt aus, als er Harrys rote Augen sieht.

„Den beiden geht es schlecht genug. Verarsch sie bei so einem wichtigen Thema jetzt nicht auch noch", sagt Harry und schlingt von hinten seine Arme um Louis. Dann beugt er sich runter und vergräbt sein Gesicht in Louis Nacken. Es ist unübersehbar, wie Harry sich näher an ihn schiebt und seine Schultern entspannt nach unten sinken. Louis legt den Kopf als Antwort auf das Kuscheln kurz in den Nacken, damit sich ihre Köpfe noch besser aneinander schmiegen, aber er hält den Blick auf Niall und mich gerichtet.

„Geht euch fertigmachen. Wir haben in einer Stunde einen Termin beim Management", sagt Louis mit einem leichten Lächeln.

Wir drehen uns weg, aber Louis greift noch nach meiner Schulter und ich drehe mich wieder zu ihm.

Für einen Moment schaut er mich einfach nur an und ich schaue zurück.

Und als ich in seine tiefblauen Augen schaue, die mich mit gemischten Gefühlen anschauen, fällt mir etwas auf: Schon viel zu oft haben wir uns in den letzten zwei Jahren so angeschaut. Viel zu oft haben wir in der Zeit Blicke getauscht, die Trauer, Verzweiflung und Mitgefühl gezeigt haben.

Und viel zu oft haben wir dann das gemacht, was Louis jetzt anfängt: Er streckt auch den zweiten Arm nach mir aus und zieht mich an den Schultern zu sich. Er verschränkt beide Arme hinter meinem Kopf und ich schlinge meine Arme um seinen Bauch und Lou legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab.

„Wir kriegen das alles wieder hin, Fi", sagt er leise: „Wein nicht mehr, ok? Über dein wunderschönes Gesicht sollten nur noch Tränen fließen, wenn du vor Schmerzen schreist, weil du grad ein Kind aus deiner Vagina quetschst."

Ich muss tatsächlich laut auflachen und boxe ihm in die Seite.

„Idiot", sage ich leise und wir lösen uns voneinander.

„Und ich werde dir gerne für immer als Idiot zur Verfügung stehen", grinst Louis und stellt sich wieder zu Harry: „Aber nur, wenn du danach lachst."

If it's not okay, it's not the end (Niall Horan/Larry FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt