Kapitel 64

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Gegen Abend kam dann endlich Niall rüber und er hat Perrie und Sophia gleich nach Hause geschickt, weil er mit mir allein reden wollte.

Er hat sich bei mir entschuldigt und wollte wissen, warum genau ich geweint hab.

Ich hab ihm alles erklärt und bin ein drittes Mal an diesem Tag in Tränen ausgebrochen, aber diesmal in Nialls Armen und ich war nicht allein mit meinen Tränen.

Er hat es nicht gesagt, aber er scheint meine Bedenken zu verstehen...

Wir sind gemeinsam auf dem Sofa eingeschlafen, aber er muss mich nachts ins Bett getragen haben, weil ich am nächsten Morgen im Schlafzimmer aufgewacht bin.

Meine Augen waren total geschwollen und rot und ich hab mich einfach nur scheiße gefühlt und so schnell ist dieses Gefühl auch nicht verschwunden.

Zwei Tage später sitze ich immer noch auf Nialls und meinem Bett und weine mir regelmäßig die Augen aus dem Kopf.

Die Tränen fließen einfach und es scheint, als ob es kein Ende finden würde.

Ich kann mich einfach nicht ablenken. Alles erinnert mich immer und immer wieder daran, wie leicht wir das Leben des unschuldigen kleinen Wesens in meinem Bauch zerstört haben, ehe es überhaupt richtig begonnen hat.

Mit tränenverschleiertem Blick hebe ich mein loses Shirt an und streiche mir über den leicht gewölbten Bauch.

Man sieht doch noch nicht einmal richtig, dass ich überhaupt schwanger bin und schon haben wir alles kaputt gemacht!

Ich schüttle den Kopf und kneife die Augen zusammen. Dann ziehe ich die Nase hoch und ziehe die Knie an meinen Oberkörper. Ich lasse eine Hand auf meinem Bauch liegen, schlinge den anderen Arm aber um meine Knie und lege meine Stirn auf ihnen ab. Ich versuche tief zu atmen, aber die Luft kommt nur abgehackt aus mir heraus und wenn ich sie wieder hineinsauge, dann auch nur stockend und ich höre selbst, wie röchelnd meine Atemzüge klingen.

Die Tür geht auf und ich hebe gar nicht den Blick an.

Niall versucht mich immer wieder aufzumuntern und ich weiß nicht auf wie viele verschiedene Arten er schon versucht hat sich zu entschuldigen.

Es dringt immer mehr zu ihm durch, was er angestellt hat. Das schlimme ist, dass er sich nun immer mehr auch ganz allein die Schuld an all dem gibt. Es macht ihn immer mehr fertig, je mehr Zeit er hat zu verarbeiten, was passiert ist und warum ich so bestürzt bin.

Er kennt seine Fans selbst. Manche werden sich jetzt und direkt nach der Geburt ein wenig darüber aufregen, aber im Großen und Ganzen werden sie sich daran gewöhnen und sich lieber für Niall und mich freuen – besonders die Nia-Shipper, die es ja schon gibt seit sie Niall und mich das erste Mal zusammen gesehen haben. Aber es wird auch Millionen Directioner geben, die mich das niemals vergessen lassen werden... und es wird ganz sicher genug davon geben, die immer... wirklich immer unserem kleinen Baby die Schuld an allem geben werden. Das Kind wird davon vermutlich für immer davon verfolgt werden...

Die schlurfenden Schritte verraten mir, dass es in der Tat nur Niall ist, der da wieder ins Schlafzimmer kommt und sich zu mir aufs Bett setzt – oder viel mehr darauf rollt. Schnell spüre ich, wie er sein Gesicht an meine Seite drückt und einen Arm um meine Beine schlingt.

Eine ganze Zeit lang sitzen wir so ruhig da und ich schaffe es zumindest für ein paar Minuten mich wirklich nur auf Niall zu konzentrieren. Er hat die Hand um meine Beine herum runterrutschen lassen und sie auf meinem linken Fuß abgelegt. Sanft streichelt er mich dort jetzt die ganze Zeit und ich denke nur an diese eine kleine Berührung. Jeder weitere Gedanke an Niall bringt mich sofort wieder zu unserem Kind und ich heule wieder los wie ein Wasserspender.

If it's not okay, it's not the end (Niall Horan/Larry FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt