Prolog

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Sooo... Es freut mich, dass Du hier reinschaust. Ich hoffe, die Story wird Dir gefallen und Du wirst Spaß beim Lesen haben.
Ich werde versuchen, jeden Tag ein neues Kapitel zu posten, da die Geschichte schon fertiggeschrieben ist und ich also keine Zeit zum Schreiben benötige.
Wie gesagt, viel Spaß
Deine Once-00
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Sie sah mich aus nassen Augen an, Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Ich kniete vor ihr, nahm ihre Hände in meine und versuchte zu lächeln, was mir misslang.
„Lass mich nicht alleine. Bitte lass mich hier nicht alleine. Ich habe Angst. Er wird mich schlagen. Anna, bitte geh nicht. Er wird mir wehtun.“
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Sie tat mir so leid. Aber ich wusste, dass ich mich nicht einmischen durfte.
Auch in meinen Augen bildeten sich nun Tränen, welche ich zurückzuhalten versuchte. Sie würde sterben. Heute. Wenn ihr Bruder von der Arbeit kommt, wird er sie schlagen. So lange, bis kein Tröpfchen Leben mehr in ihrem Körper bleibt. Und ich durfte nicht zugreifen. Ihr Leben musste heute enden. Sie hatte keine Zukunft. Ich sah sie weinen, mich bitten zu bleiben. Ich sah sie an und weinte selber. Nichts lag in meinem Bedürfnis. Nichts.
Ich umarmte sie, stand auf und ging zur Tür. „Er wird dir nichts antun.“, log ich mit zitternder Stimme und verließ die Wohnung.

***

Ich heiße Anna und bin 16 Jahre alt. Mein Leben war die ersten zehn Jahre ganz schön, aber jetzt habe ich ein kleines Problem. Na ja... Eigentlich Fähigkeit. Ich weiß, wenn Menschen kurz vor ihrem Tod stehen. Das ist sehr anstrengend, wenn man dazu noch weiß, wie jemand stirbt. Vor allem, wenn man diesen Menschen kennt. Man will ihm helfen, ihn auf einen anderen Weg bringen. Aber man darf nicht. Man muss sich zurückhalten und alles so laufen lassen wie es bestimmt wurde. Noch schwerer wird es, wenn jemand herausfindet, was ich kann. Denn dann nerven sie mich mit der einen Frage: Wann werde ich sterben? Ich frage mich, wieso? Wieso wollen sie es wissen? Wieso können die Menschen nicht im Jetzt und Heute leben? So wie ich. Sie machen mir nur das Leben schwer.

Ganz am Anfang, als ich elf war, fuhren ich und mein Bruder, der damals 17 war, zu unseren Großeltern. Als ich sie sah, überkam mich dieses seltsame Gefühl. Schauder lief meinen Rücken entlang. Ich weiß nicht, wie ich das erkannte, aber es fühlte sich nach dem Tod an.
Cristian, mein Bruder, berührte meinen Arm. „Ist was?“, fragte er besorgt.
Ich schüttelte den Kopf. Das passierte mit mir das erste Mal. Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Noch nicht. Und darum sagte ich keinem, was ich fühlte.
In zwei Tagen kam ein weiteres neues Gefühl. Ich wusste, dass meinen Opa der Tod verfolgte. Nur jetzt wusste ich das ganz genau. Aber auch das sagte ich keinem. Und in weiteren zwei Tagen, als ich erfuhr, wie und wann er sterben würde, verschwieg ich es ebenfalls. Es verging der nächste Tag. Mein Opa ging einkaufen. Ich kauerte in einer Ecke des Dachbodens und weinte. Mein Opa würde sterben und ich hatte es niemandem gesagt. Niemandem von dem Gefühl erzählt.
Dann hörte ich Schritte und hob den Kopf. Cris rannte auf mich zu und Oma eilte ihm nach. Mein Bruder umarmte mich.
„Anna, was ist los?“, fragte Oma.
„Warum weinst du? Hast du Heimweh?“, wollte Cris wissen.
Ich schüttelte den Kopf. „Opa ist tot.“, flüsterte ich durch Tränen.
Oma erstarrte. Cris aber nahm mein Gesicht in seine Hände und schüttelte mehrmals den Kopf. „Nein. Er ist nicht tot. Nein. Das kannst du nicht wissen.“
In den Augen der Oma zeigten sich Tränen. Sie wusste etwas.
„Doch.“, sagte sie kalt und traurig. „Das kann sie.“
Cris ließ mich los und lehnte sich entsetzt an die Wand. „Wie?“
Erst jetzt frage ich mich, warum er das damals gleich geglaubt hatte. Solange ich ihn kannte, war er nie so ein Mensch, der ans Übernatürliche glaubte.
„Sie spürt das. Meine Mutter, eure Uroma, sie konnte das auch.“, erzählte Oma. “Wieso hast du nichts gesagt?“
„Ich wusste das nicht. Ich wusste nicht, was das ist.“
Das wusste ich wirklich nicht!

Tja, so fing mein unnormales Leben an. Und ja, leider kann ich spüren, wenn jemand stirbt.

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