Kapitel 7

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-Matt's Sicht-

Worauf habe ich mich da bloß eingelassen? Grinsend geht Jace an mir vorbei und betritt wieder das Haus. Ratlos und durcheinander setze ich mich auf die Bank vor dem Haus und sehe in den Himmel. Habe ich gerade ernsthaft um meine beste Freundin gewettet? Sollte Malou das jemals herausfinden, würde sie mich für immer hassen. Plötzlich setzt sich jemand neben mich. Es ist natürlich Malou. Ich konnte sie nicht anschauen ohne an die Wette zu denken.

"Hey Kleines, alles in Ordnung bei dir?", frage ich sie sanft und sehe sie an.

"Klar, hab nur ein bisschen zu viel getrunken", murmelt sie leise und kichert.

Viel Trinken konnte sie noch nie, weshalb es schon öfter zu solchen Situationen wie jetzt gekommen ist.

"Was sollte das eben mit Jace eigentlich?", fragt sie und runzelt die Stirn.

Augenblicklich steht mir der Schock ins Gesicht geschrieben. Sie ahnt doch nichts?

"Du schienst ziemlich sauer auf ihn zu sein und hast ihn mit dir weggezogen", redet sie weiter.

Erleichtert atme ich aus. Sie ahnt überhaupt nichts und das ist auch gut so.

"Ich mag Jace nicht. Er ist kein guter Kerl, Malou", murmele ich bedrückt.

-Malou's Sicht-

"Du wolltest auf mich aufpassen?", frage ich nachdenklich. Irgendwie ist Matt komisch heute Abend, anders als sonst irgendwie.

"Genau", bestätigt er und sieht mich an. Mittlerweile habe ich wirklich Kopfschmerzen und fühle mich zunehmend unwohler.

"Soll ich dich nach Hause bringen?", fragt Matt besorgt. Ich nicke nur leicht. Schon jetzt könnte ich mich selber dafür Köpfen, dass ich so viel getrunken habe. Leicht schwankend erhebe ich mich von der Bank und gehe mit Matt zu seinem Auto. Nachdem er mich nach Hause gebracht hat, falle ich todmüde in mein Bett.

Erst gegen Sonntag Mittag wache ich wieder auf. Blinzelnd sehe ich mich in meinem Zimmer um. Noch immer dröhnt mein Kopf und ich habe Durst. Mein Mund fühlt sich an wie eine Wüste. Zum Glück habe ich Schmerztabletten und Wasser neben meinem Bett und schon kurze Zeit später fühle ich mich etwas besser. Langsam stehe ich auf und gehe ins Bad um zu Duschen und mich abzuschminken. Als ich runter in die Küche gehe, stelle ich fest das ich glücklicherweise alleine bin. Ich mache mir erstmal einen Kaffee und setze mich mit meinem Handy auf die Couch. Seufzend öffne ich Whatsapp und sehe, dass ich unzählige Nachrichten habe. Unter anderem hat mir Ruby geschrieben.

"Hey wo bist du?" "Malou ich mach mir wirklich Sorgen" "Bitte melde dich"

Oh nein, ich habe vergessen ihr Bescheid zu sagen. Ich schreibe ihr kurz, dass Matt mich nach Hause gebracht hat und das alles in Ordnung ist. Dann gehe ich auf den Chat mit einer unbekannten Nummer.

"Hey Babe <3 ich hoffe dir geht es wieder besser als gestern".

Ich seufze laut auf. Das kann nur Jace sein. Was will er von mir? Ohne ihm zu antworten schließe ich Whatsapp und lege mein Handy weg. Dieser Junge wird mich noch vollkommen verrückt machen. Den Rest des Tages erledige ich noch Sachen für die Schule. Plötzlich fällt mir wieder das blöde Referat ein. Ausgerechnet Jace ist mein Partner. Der Rest des Tages geht schnell vorbei und ehe ich mich versehe ist es schon wieder Montag.

Wie jeden Morgen reißt mein Wecker mich aus dem Schlaf. Ausnahmsweise fühle ich mich aber wach und ausgeschlafen. Und das an einem Montag. Gut gelaunt stehe ich auf und gehe zu meinem Kleiderschrank. Ich entscheide mich für eine blaue Jeans, einen grauen Pullover und meine weißen Converse. Anschließend gehe ich ins Bad putzte die Zähne, kämme meine Haare und schminke mich. Als ich soweit fertig bin, laufe ich nach unten, wo heute aber noch niemand sitzt. Unbeirrt setze ich meine Morgenroutine fort und schnappe mir einen Apfel und meine Schultasche und gehe zu meinem Auto.

Gerade als ich auf den Parkplatz unserer Schule biege, bemerke ich, dass Jace Auto wie immer schon dort steht. Innerlich bete ich das er hoffentlich schon rein gegangen ist. Doch meine Hoffnungen werden zerstört als ich aussteige. Jace lehnt lässig an seinem Auto und sieht grinsend zu mir rüber. Genervt verdrehe ich die Augen und hole meine Schultasche aus dem Kofferraum meines Autos. Ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, mache ich mich auf den Weg ins Klassenzimmer. Plötzlich höre ich laute Schritte hinter mir.

"Ich finds übrigens echt süß, dass du jedes mal versuchst mich zu ignorieren", ruft Jace und erscheint keine Sekunde später neben mir.

Genervt drehe ich mich zu ihm um. "Hast du eigentlich keine anderen Freunde, denen du auf die nerven gehen könntest?", frage ich und mustere ihn.

"Doch klar, aber dich mag ich viel lieber", grinst er und zwinkert mir zu.

"Beruht nicht auf Gegenseitigkeit", gebe ich stumpf zurück.

"Ah, meines armes Herz. Das tat weh", ruft Jace und verzieht theatralisch das Gesicht.

Schmunzelnd betrachte ich ihn. Den Rest des Weges gehewir schweigend nebeneinander her. Im Klassenzimmer angekommen, mustern uns alle.

"Braucht ihr Bilder von uns? Dieses anglotzen ist echt peinlich", rufe ich genervt, woraufhin die meisten peinlich berührt weggucken. Zufrieden lasse ich mich auf den Platz neben Ruby und Matt fallen.

"Guten Morgen allerseits", sage ich grinsend zu den beiden.

"Du bist echt unglaublich", lacht Matt und auch Ruby kann sich das Lachen nicht verkneifen.

Wenige Sekunden später betritt unsere Lehrerin das Klassenzimmer. Euphorisch klatscht sie in die Hände.

"So liebe Herrschaften heute bekommen sie Zeit um an ihrem Referat zu arbeiten. Sie können dazu die PC-Räume und die Bibliothek nutzen", zufrieden sieht sie uns an. Ein genervtes Stöhnen geht durch die Klasse.

Grinsend kommt Jace zu mir rüber. Dieser Kerl macht mich echt verrückt.

"Auf geht's", ruft er euphorisch.

"Wohin?", frage ich und mustere ihn ungläubig.

"Na in die Bibliothek?", gibt er zurück und nimmt meine Hand.

Er verschlingt unsere Finger miteinander und zieht mich hinter ihm her in die Bibliothek.

"Was wird das Jace?", frage ich und halte demonstrativ unsere Hände hoch.

Statt einer Antwort grinst er mich nur frech an. Ich gebe es auf mich zu wehren und gehe schweigend hinter ihm her. Nachdem wir einmal durch das halbe Gebäude gelaufen sind, kommen wir in der Bibliothek an.

Another Bad Boy StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt