Another Bad Boy Story

Kapitel 13

Für eine Weile verharren wir in der Umarmung, bis ich wieder realisiere, was hier gerade passiert. Jace ist Jace und er wird auch immer so bleiben. Hastig löse ich mich von ihm und wische mir über die Augen.

"Malou..", setzt Jace an.

"Nicht, sag lieber nichts", hauche ich mit brüchiger Stimme. Zwischen mir und Jace gibt es nichts, was er jetzt aussprechen müsste oder sollte. Jace nickt, fast so als hätte er mich verstanden. Dann dreht er sich um und geht nach unten. Einen Moment bleibe ich stehen und sehe ihm hinterher. Dann gehe ich zurück in mein Zimmer. Ich mache mich fertig um schlafen zu gehen und lege mich in mein Bett. Lange liege ich da und wälze mich hin und her, kann nicht einschlafen. Doch irgendwann kommt der Schlaf.

Die Schultage bis zum Wochenende vergehen schnell und laufen völlig gleich ab. Und ehe ich mich versehe ist es Samstagmorgen und ich liege noch in meinem Bett und döse etwas. Plötzlich klingelt mein Handy. Erschrocken sehe ich aufs Display und stelle fest, dass es Ruby ist.

"Ja?".

"Guten Morgen Malou", ruft sie gut gelaunt in den Hörer.

"Was hast du eingenommen?", frage ich irritiert.

"Nichts, aber es ist Wochenende, wir fahren nächste Woche auf Klassenfahrt und wir gehen heute Abend feiern. Wie kann man da schlechte Laune haben?".

"Wir gehen heute Abend feiern?", hake ich nach.

"Oh ja natürlich. Dieser neue Club in der Stadt eröffnet heute und wir müssen da unbedingt hin, weil alle da sein werden. Und Matt kommt auch mit".

"Habe ich eine Wahl?", frage ich mürrisch und verdrehe die Augen.

"Nein hast du nicht. Ich komme heute Nachmittag zu dir und dann machen wir uns in gemeinsam fertig", verkündet sie fröhlich und legt dann auf.

Genervt stöhne ich auf und gehe dann nach unten, um erstmal zu frühstücken und langsam in den Tag zu starten. Innerlich frage ich mich mal wieder, warum ich mich immer wieder von Ruby zum feiern überreden lasse. Nachdem ich gefrühstückt habe, beginne ich unser Haus zu putzen. Meine Mum findet meist keine Zeit dafür und so tue ich es.

Stunden später bin ich endlich fertig und lasse mich erschöpft auf unser Sofa fallen. Für einen kleinen Moment schließe ich meine Augen und ruhe mich aus. Nur wenige Zeit später klingelt es an der Tür und Ruby kommt, damit wir uns fertig machen können.

Wie schon so oft, machen wir uns gemeinsam fertig. Ich entscheide mich für ein dezentes Make-up und lasse meine Haare offen über meine Schultern fallen. Bei meinem Outfit entscheide ich mich für ein schwarzes, enganliegendes Kleid, welches mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel geht.

"Dazu musst du unbedingt Highheels anziehen", bestimmt Ruby.

"Jetzt im Ernst?", seufze ich.

"Aufjedenfal".

Ich gebe mich geschlagen und ziehe meine schwarzen Lieblingshighheels an. Und ich weiß jetzt schon, dass ich mich später dafür hassen werde. Ich sehe kurz auf mein Handy.

"Matt ist in fünfzehn Minuten hier, um uns abzuholen", informiere ich Ruby und suche schonmal eine passende Jacke.

Genau fünfzehn Minuten später klingelt es an der Tür und ich laufe nach unten, um Matt die Tür zu öffnen.

"Hey", rufe ich freudig und falle ihm in die Arme.

"Hey Malou", begrüßt er mich ebenfalls und schlingt seine Arme um mich. Einen kurzen Moment verharren wir in einer Umarmung, ehe wir uns wieder voneinander lösen. Matt sieht mich mit einem Blick an, den ich absolut nicht deuten kann.

"Ist alles in Ordnung?", frage ich und mustere ihn skeptisch.

"Ja na klar", er lächelt kurz.

Dann kommt auch Ruby runter. Die beiden begrüßen sich ebenfalls und wir machen uns auf den Weg zu dem Club. Als wir kurze Zeit später ankommen, sticht uns als erstes die lange Schlange vor dem Eingang ins Auge.

"Na super", murmle ich wenig begeistert.

"Vielleicht kennen wir ja wen in der Schlange, der etwas weiter vorne steht", wirft Ruby optimistisch ein.

Wir steigen aus und gehen an der Schlange lang, bis Ruby stoppt.

"Das ist Jace", ruft sie begeistert und zeigt auf ihn.

"Niemals".

"Oh doch. Los geh zu ihm und frag ihn, ob wir uns zu ihm stellen können", befiehlt Ruby und schubst mich in seine Richtung. Ich drehe mich zu Ruby um und wenn Blicke töten könnten, würde es Ruby jetzt nicht mehr so gut gehen. Matt sieht mich mitleidig an.

Missmutig gehe ich zu Jace, der mich natürlich sofort entdeckt.

"Hey Babe", ruft er und zwinkert mir zu.

"Wie oft noch? Ich bin nicht dein Babe".

"Noch nicht", antwortet er und wackelt mit seinen Augenbrauen.

Genervt verdrehe ich meine Augen, da kommen Ruby und Matt auch schon zu uns.

"Hast du schon gefragt?".

"Ach so ist das. Ihr wollt schneller reinkommen?", fragt Jace mich und grinst schelmisch.

"Ja, also?", abwartend sehe ich ihn an.

"Hmmm", überlegt er laut.

"Ich hab doch gesagt, dass es eine blöde Idee ist", murmle ich genervt und drehe mich um, um zu gehen.

"Warte Babe", ruft Jace entschieden und nimmt meine Hand.

"Was?".

"Ein Tanz", lautet seine Antwort.

"Na gut", gebe ich mich geschlagen und sehe vorwurfsvoll zu Ruby und Matt. Die beiden zucken nur ratlos mit den Schultern.

"Du siehst übrigens verboten heiß aus heute Abend", haucht Jace mir ins Ohr. Ich kann seinen Atem an meinem Hals spüren. Ich schüttele nur schmunzelnd den Kopf.

"Lässt du meine Hand auch wieder los?", frage ich mit wenig Hoffnung.

"Nö", gibt er zurück und verschränkt seine Finger mit meinen.

Schon kurze Zeit später befinden wir uns endlich im inneren des Clubs.

"Ich komme dann später auf unseren Tanz zurück", haucht Jace in mein Ohr und drückt mir einen Kuss auf die Wange.Dann verschwindet er in der Menge. Ruby und Matt stehen da und sehen mich wortlos an. Und ich zucke nur ratlos mit den Schultern.

"Wollen wir was trinken?", ruft Ruby gut gelaunt über den Lärm der Musik hinweg. Matt und ich nicken als Antwort. Und so machen wir uns auf den zur Bar. Ich bestelle mir einen Caipirinha und wir stellen uns gemeinsam an einen freien Stehtisch.

"Okay, was genau war das eben?", fragt Ruby und nimmt einen großen Schluck von ihrem Cocktail.

"Nichts", murmle ich und schiebe die Eiswürfel in meinem Cocktail hin und her.

"Ah ja ", erwidert Ruby und grinst triumphierend.

Nun nehme auch ich einen großen Schluck von meinem Cocktail und lege meinen Kopf auf die Schulter von Matt. Leise seufze ich. Ruby wird derweil von irgendeinem Typen angebaggert und verschwindet mit ihm in der Menge.

"Wann wird sie endlich merken, dass du sie magst?", frage ich laut und sehe Matt an.

Dieser zuckt ertappt zusammen. "Du weißt davon?", stammelt er verlegen.

"Das würde sogar ein Blinder bermeken, nur halt Ruby nicht..".