Another Bad Boy Story

Kapitel 9

Wir unterhalten uns, bis plötzlich Jace hinter uns steht und mich verwundert mustert.

"Verfolgst du mich jetzt bis nach Hause?", fragt er und zieht eine Augenbraue hoch.

"Klar, die ganze Welt dreht sich ja nur um dich. Deswegen bin ich auch hier", gebe ich zurück und lächele ihn an. Jace rollt mit den Augen und setzt sich auf das gegenüber stehende Sofa.

"Willst du einen Tee Schätzchen?", fragt Christina an Jace gewandt.

"Ja, danke Mum", antwortet er freundlich und ein kleines Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen. Erstaunt mustert ich ihn. Das war die normalste und freundlichste Antwort, die ich je von ihm gehört habe.Christina geht kurz in die Küche und lässt uns somit alleine.

"Also, was machst du hier?", fragt Jace nun zum zweiten Mal.

"Ich hab nur Lilli vorbeigebracht. Deine Mum hat gefragt ob ich nicht noch bleiben möchte, um mit ihr einen Tee zu trinken", gebe ich zurück. Jace nickt leicht. Es ist wirklich merkwürdig hier mit ihm zu sitzen, zu mal er sich komisch normal verhielt. Jace war so widersprüchlich für mich. Fast wie ein Rätsel, dass gelöst werden musste. Meistens war er so arrogant und selbstverliebt, aber jetzt hier saß ein anderer Jace vor mir. Manchmal erinnerte er mich an mich selbst. Hatte nicht jeder seine Maske, die er aufsetzte sobald man das Haus verließ?

"Malou, alles in Ordnung?", fragt Christina und mustert mich besorgt.

"Ja, ich war nur in Gedanken versunken", antworte ich leicht verlegen. Lächelnd mustert sie mich. Gespielt sehe ich einmal auf die Uhr. "Oh, ich glaub ich sollte jetzt gehen. Ich, ehm, hab noch was wichtiges zu erledigen".

Ich erhebe mich von dem Sessel und stelle die Tasse auf den kleinen Tisch. "Danke nochmal für Tee. Wann soll ich Lilli später abholen?".

"Gern geschehen, Malou. Du brauchst sie nich holen, Jace bringt sie später vorbei", sagt sie und lächelt sanft.

Ohne ein weiteres Wort verlasse ich das Haus und gehe zielstrebig zu meinem Auto. Laut ausatmend lasse ich mich auf den Fahrerplatz fallen und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Die Wahrheit ist ich habe Angst. Angst, dass meine Fassade bröckeln würde. Und das sollte sie vor Jace definitiv nicht tun. Das Geräusch meines Handys reißt mich aus meinen Gedanken. Eine neue Nachricht. Ich entsperre mein Handy und gehe auf Whatsapp.

"Du musstest nirgendwo hin, stimmts Babe?".

Jace. Dieser Junge wird mich noch vollkommen verrückt machen.

"Geht dich überhaupt nix an und ich bin immer noch nicht dein Babe!".

Genervt lege ich mein Handy zur Seite und fahre los. Wenige Minuten später fahre ich auf unsere Hofeinfahrt und parke mein Auto. Wie immer bin ich alleine als ich das Haus betrete. Seufzend setze ich mich aufs Sofa. Mein Handy machte schon wieder Geräusche.

"Du wirst aber mein Babe sein <3".

Dieser Junge ist wirklich unglaublich dreist.

"Woher hast du eigentlich meine Nummer?".

Gespannt wartete ich auf seine Antwort.

"Aus der Klassengruppe, ich hätte sie aber auch so bekommen".

Das hätte ich mir auch denken können. Ohne weiter zu antworten gehe ich nach oben in mein Zimmer. Dort herrscht natürlich Chaos. Ich stelle laut Musik an und beginne aufzuräumen. Als ich endlich fertig bin, beschließe ich mir erstmal was gemütliches anzuziehen. Ein Blick auf die Uhr verrätmir, dass es schon fast 20:00 Uhr ist. Wann würde Jace endlich Lilli wieder zurück bringen?

"Wann bringst du Lilli wieder zurück?"

Es dauerte keine Sekunde bis Jace antwortete.

"Wir fahren jetzt los, bis gleich :-*"

Augenverdrehend lege ich mein Handy weg. Wenige Minuten später klingelt es an der Haustür. Erschöpft gehe ich nach unten und öffne die Tür. Vor mir stehen Jace und Lilli, die mich anlächeln.

"Hey", sage ich und zwinge mich kurz zu lächeln.

"Malou", ruft Lilli und fällt mir um den Hals. Sanft schlinge ich meine Arme um sie. Mit großen Augen sieht sie zu Jace.

"Kommst du noch mit rein?".

Kurz siehtJace zu mir rüber, sieht dann aber wieder zurück zu Lilli. "Wenn deine Schwester nichts dagegen hat dann ja".

Erwartungsvoll sieht Lilli zu mir. Ich nicke leicht, woraufhin Lilli strahlend zu Jace sieht. Wenige Minuten später sitzen wir alle drei auf dem Sofa.

"Lilli, du musst noch duschen. Willst du das jetzt kurz machen?", frage ich und mustere sie.

"Ist er noch da wenn ich wieder aus der Dusche komme?".

"Ja ist er", gebe ich schmunzelnd zurück.

Augenblicklich läuft Lilli die Treppe hoch ins Bad.

"Ich geh kurz hinterher und geb ihr Anziehsachen und so", informiere ich Jace kurz und laufe Lilli hinterher. Hastig hole ich aus Lilli's Zimmer ihre Anziehsachen und lege sie ihr ins Bad. Als ich dort wieder raus gehe, nehme ich Jace im Augenwinkel wahr, welcher sich gerade mein Zimmer ansieht.

"Was genau tust du da?", frage ich ihn monoton.

Erwischt zuckt Jace zusammen und sieht mich mit unergründlicher Miene an. "Hab doch nur geguckt", gibt er schließlich schulterzuckend zurück.

"Das ist Privat", presse ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und schließe meine Zimmertür.

Ohne ihm noch irgendwelche Beachtung zu schenken, gehe ich wieder nach unten in die Küche. Natürlich kommt Jace mir hinterher.

"Willst du mir nichts zu trinken anbieten?", fragt er frech grinsend.

"Willst du was trinken?", fragt ich ihn genervt.

"Nein, aber nett dass du fragst Babe", gibt er provokant zurück.

Statt zu antworten verdrehe ich nur die Augen. Erschöpft lasse ich mich auf die Couch fallen und schließe für einen Moment die Augen. Als ich meine Augen wieder öffne, ist es mitten in der Nacht. Panisch sehe ich mich um, finde dann aber einen Zettel neben mir.

"Malou, ich hab Lilli schlafen gelegt und bin danach gefahren. Du hast so tief geschlafen und so zufrieden ausgesehen, wir wollten dich nicht wecken. J."

Erstaunt lese ich den Zettel gleich mehrere Male. Und solche Worte von Jace. Verschlafen gehe ich hoch und lege mich wieder ins Bett. Wenige Minuten später falle ich wieder in einen tiefen Schlaf. Nachdem mein Wecker klingelt, drehe ich mich verschlafen wieder um und stöhne genervt auf. Mit meiner Hand suche ich nach meinem Handy.

"Danke".

Ich schreibe Jace diese kurze Nachricht und lege mein Handy wieder weg.